
Sehr deutliche Mängel. Vier dieser Produkte enthalten zu viel Vitamin A, in einem ist Kupfer, das Kinder nicht zusätzlich einnehmen sollten. Die empfohlenen täglichen Aufnahmemengen werden schon über die Nahrung voll erreicht. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
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Alle Testergebnisse für Nahrungsergänzungsmittel für KinderIm Test: 18 Nahrungsergänzungsmittel, die sich speziell an Kinder oder Familien wenden. Die Auswahl erfolgte exemplarisch auf Grundlage von Recherchen im stationären Handel und im Internet. Wir kauften die Produkte im Mai und Juni 2024 ein. Die Preise erhoben wir mittels Anbieterbefragung im November 2024 und Januar 2025.
Inhaltsstoffe
Wir prüften, ob die von den Anbietern angegebenen Tagesdosen die empfohlenen Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen für Kinder überschreiten. Da es für Kinder-Nahrungsergänzungsmittel keine Mengenempfehlungen oder gesetzlichen Regulierungen gibt, orientierten wir uns an den Höchstmengenvorschlägen des Bundesinstituts für Risikobewertung für Personen ab 15 Jahren und an den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Gesamt-Nährstoffzufuhr für Kinder. Wir prüften ab dem auf dem Produkt angegebenen Alter bis 12 Jahre, bei fehlender Altersangabe ab 3 Jahren. Zudem überprüften wir im Labor die deklarierten Gehalte von 14 Vitaminen und Mineralstoffen.
Konkret bestimmten wir den Gehalt wie folgt:
· Vitamin A in Anlehnung an Din EN 12823-1:2014-08,
· Beta-Carotin in Anlehnung an Din EN 12823-2:2000-07,
· Vitamin D3 und D2 in Anlehnung an Din EN 12821:2009-08,
· Vitamin B6 mittels Flüssigkeitschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS),
· Folsäure mittels Hochleistungsflüssigkeits-Chromatographie mit UV-Detektor (HPLC/UV) und Folate mittels LC-MS/MS,
· Calcium in Anlehnung an Din EN 13805:2014-1 und die Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) L 00.00-144:2019-07,
· Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Selen in Anlehnung an Din EN 13805:2014-12 und Din EN 15763:2010-04 mod.,
· Jod in Anlehnung an ASU L 00.00-93:2008-12.
Die Gehalte entsprachen bei 17 von 18 Produkten den Angaben.
Werbeaussagen
Wir prüften, ob gesundheitsbezogene Angaben auf der Verpackung – sei es in Wort- oder Bildform – laut Rechtsvorschriften wie Nahrungsergänzungsmittelverordnung und EU-Health-Claims-Verordnung erlaubt sind.
Deklaration
Unsere Gutachterinnen und Gutachter prüften die Einhaltung von Mengenangaben, Verbraucherhinweisen und rechtlichen Vorgaben auf der Verpackung und in den Packungsbeilagen.
Angegebener Nutzen
Unser Vorgehen orientiert sich an den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin. Wir baten die Anbieter um Studien, die den angegebenen Nutzen ihrer Produkte belegen. Zusätzlich suchten die Gutachterinnen und Gutachter nach Studien zu werblich hervorgehobenen Inhaltsstoffen. Auf dieser Grundlage prüften sie, ob günstige Effekte belegt und Nutzen und Risiken der Mittel ausreichend geklärt sind. Wir bezogen bei der Beurteilung auch Veröffentlichungen von Fachgesellschaften und Behörden mit ein, etwa von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.
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Kommentarliste
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Ja, das ist korrekt. Viele Menschen in Deutschland haben einen zu niedrigen Vitamin D Spiegel. Ob das letztlich gesundheitliche Auswirkungen hat ist allerdings umstritten. Da aber Vitamin D ein fettlösliches Vitamin ist und deshalb eine Überdosierung nicht ganz unkritisch, ist auf jeden Fall vor Einnahme eines Vitamin D Präparat eine Blutuntersuchung angebracht. Die führt jeder Arzt durch. Es gibt auch Sets in der Apotheke, um sich selbst zu testen. Die Kosten liegen in beiden Fällen so bei circa €30-35. Kennt man dann seinen Vitamin D Spiegel kann man mit seinem Arzt oder seinem Apotheker einen Plan entwickeln, wie man diesen auf einen gesunden Wert bringt. Da können dann Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D sehr sehr sinnvoll sein. Der Spiegel sollte mindestens einmal im Jahr kontrolliert werden.
Soviel ich verstehe sind sehr viele Personen in Deutschland von einem Vit D Mangel betroffen.
Pauschale Ratschläge, dass man mehr Zeit in der Sonne verbringen soll sind also nicht nützlich und die Einnahme von Vitamin D wird in manche (viele?) Fälle sinnvoll.
Für mich stellt sich allerdings sehr viel mehr die Frage, ob es verantwortungsbewusst ist und einer ausgewogenen und gesunden Ernährung entspricht, wenn man sein Kind vegetarisch oder gar vegan ernährt. Bei einer solchen Ernährung muss in vielen Fällen ein Nahrungsergänzungsmittel genommen werden, das ist korrekt. Aber das zeigt doch eigentlich nur, dass diese Ernährungsstile schlicht und ergreifend ungesund sind. Für ein Kind, was in der Entwicklung und im Wachstum sich befindet, sogar gleich noch mehr. Hier sollte also doch der Rat wohl eher lauten, nicht auf Nahrungsergänzungsmittel zu setzen, sondern auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung für das Kind.
Es ist nicht so leicht, Kinder mit Omega-3 zu versorgen, insbesondere bei vegetarischer Ernährung. Und bei Jod ist Deutschland Mangelland. Wäre nicht schlecht, wenn Sie auch Anbieter aufnehmen würden, die laborkontrollierten Produkte anbieten. Neben den Inhaltsstoffen sind ja auch Schadstoffe besonders interessant.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung