Private Renten­versicherung im Vergleich Garan­tierte Rente fällt mäßig aus – selbst bei den drei guten Tarifen

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  • Journalistische Leitung: Michael Beumer
  • Wissenschaftliche Leitung: Stephan Kühnlenz
  • Test­assistenz: Viviane Hamann
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
Private Renten­versicherung im Vergleich - Garan­tierte Rente fällt mäßig aus – selbst bei den drei guten Tarifen

Weitsichtig. Sinn­voll kann eine klassische private Renten­versicherung sein, wenn Kunden eine lebens­lange garan­tierte Mindest­rente brauchen und die Beiträge bis zum Ruhe­stand zahlen können. © Getty Images / guoya

Private Renten­versicherungen im Vergleich: Wer mit der garan­tierten Rente ins Plus kommen will, muss lang leben. Sehr gute Angebote gibt es nicht, nur drei gute.

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Millionenfach haben Kunden in der Vergangenheit klassische private Renten­versicherungen mit garan­tiertem Zins auf den Sparbeitrag abge­schlossen. Sie verheißen keine prächtige Rendite, aber garan­tieren eine feste Verzinsung und eine lebens­lange Rente. Oben­drein sind sie bequem: Ist der Vertrag einmal abge­schlossen, muss sich der Kunde nicht mehr darum kümmern. Der Versicherer legt das Geld des Kunden an. Für ab 2025 neu abge­schlossene Verträge dürfen die Versicherer maximal eine jähr­liche Verzinsung von 1 Prozent garan­tieren.

Seit einigen Jahren bieten sie auch Tarife mit abge­senkten Garan­tien an, im Gegen­zug gibt es die Chance auf eine höhere, aber ungewisse Über­schuss­beteiligung. Doch Kunden sollten ihre Alters­vorsorge lang­fristig nur mit der garan­tierten Leistung planen. Verzinst wird aber nicht der gesamte Beitrag des Kunden. Die Versicherer ziehen zunächst Kosten ab. Dies mindert die Rendite. Wie stark? Das haben wir berechnet und bewertet. Versicherer mit hohen Kosten können keine hohe Rente garan­tieren.

Warum sich der Vergleich klassischer privater Renten­versicherungen für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Unser Vergleich zeigt Bewertungen für 14 Tarife einer klassischen privaten Renten­versicherung, bei denen bei Renten­beginn mindestens 90 Prozent der einge­zahlten Beiträge garan­tiert vorhanden sind. Die Versicherungs­unternehmen im Test reichen vom Branchen­führer Allianz über Europa bis zur Württem­bergischen.

Modell­fall und Test­kriterien

Wir haben errechnet und bewertet, wie hoch die garan­tierten Renten der Anbieter ausfallen, wenn der Kunde 30 Jahre lang 200 Euro im Monat einzahlt und sich die Rente ab dem 67. Geburts­tag auszahlen lässt. Ebenfalls bewertet haben wir den Anlage­erfolg und die Kosten des Versicherers. So erfahren Sie, wie gut und wie günstig das jeweilige Unternehmen mit dem Geld seiner Kunden wirt­schaftet. Darüber hinaus haben wir Flexibilität und Trans­parenz der Verträge analysiert und bewertet.

Die beste private Renten­versicherung für Sie

Wir haben Qualitäts­urteile von gut bis ausreichend vergeben. Drei Tarife sind gut. Der Testsieger und ein zweiter Tarif zeichnen sich durch vergleichs­weise nied­rige Kosten aus. Der Dritt­platzierte punktet mit einem sehr guten Anlage­erfolg.

Tipps und Hintergrund

Die Alters­vorsorgeexperten der Stiftung Warentest erklären, für wen sich der Abschluss einer Renten­versicherung über­haupt noch lohnt, wie sich die verschiedenen Garan­tieformen unterscheiden und worauf es ankommt, wenn man einen Vertrag abge­schlossen hat.

Heft­artikel als PDF

Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbe­richt aus der Stiftung Warentest Finanzen 6/25.

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Kunden müssen mehr als 90 Jahre alt werden

Für die bis zum 67. Geburts­tag insgesamt einge­zahlten 72 000 Euro gibt es je nach Anbieter im Test eine garan­tierte monatliche Rente zwischen 200 Euro und 240 Euro. Über die Jahre summiert sich diese Differenz: 9 600 Euro Unterschied bei der garan­tierten Rente sind es, wenn die Monats­zahlung 20 Jahre lang fließt. Es lohnt sich, die Angebote zu vergleichen.

Zahlen die Versicherer am Ende nicht mehr als die garan­tierte Rente aus, müssen die Kunden sehr alt werden, bis sie ihre einge­zahlten Beiträge wieder heraus haben. Unser Modell­kunde muss selbst mit einem guten Tarif aus unserem Vergleich mehr als 90 Jahre alt werden, bis es so weit ist.

Tipp: Schon vor dem Frei­schalten können Sie mit einem Klick auf Testergebnisse alle getesteten klassischen privaten Renten­versicherungen im Vergleich sehen.

Blick in die Tabelle

Europa E-RCP Stuttgarter FlexRente classic 33oG MyLife Aktiv FGNK+ Die Bayerische KlassikRente 25867 Württembergische PrivatRente Genius Vorsorge Klassik ARH
Qualitätsurteil

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Kosten

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Anlageerfolg des Unternehmens

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Flexibilität und Transparenz

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Garantierte Rente

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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.

Wahl zwischen Rente und Kapitalzahlung

In allen untersuchten Tarifen können Kundinnen und Kunden wählen zwischen lebens­langer Rente und einmaliger Kapitalzahlung. Auch die garan­tierte Kapital­abfindung erfahren Kundinnen und Kunden schon bei Renten­beginn. Je nach Anbieter im Test liegt die Einmalzahlung für unseren bei Vertrags­beginn 37-jährigen Modell­kunden zwischen fast 80 000 Euro und knapp 67 700 Euro. Es gibt also auch hier große Unterschiede zwischen den Angeboten.

Vertrag bis zur Rente durch­halten ist sinn­voll

Mit der bei Vertrags­beginn garan­tierten Leistung können Sparer für ihre Alters­vorsorge nur dann sicher planen, wenn sie den Vertrag bis zum Ruhe­stand durch­halten. Schaffen sie dies nicht, weil sie den Beitrag reduzieren oder die Zahlungen ganz einstellen, kommen sie nicht auf die einst geplante Monats- oder Einmalzahlung. Sie sollten sich die regel­mäßigen Einzahlungen in die private Renten­versicherung also lang­fristig leisten können.

Tipp: Sind Sie im Alter nicht auf eine garan­tierte Mindest­rente angewiesen und können Sie die Risiken des Kapitalmarkts aushalten? Dann kommt für Sie eine Alters­vorsorge mit Fonds infrage. Wir haben fondsgebundene Rentenversicherungen getestet, die eine Anlage des Vorsorgekapitals in ETF oder Fonds ermöglichen.

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14 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.05.2025 um 08:17 Uhr
    CosmosDirekt nicht dabei

    @H24: Bei der Fondspolice des Direktversicherers CosmosDirekt kann man die von uns vorgegebene Todesfallleistung nicht abschließen. Für einen Direktversicherer ist die Fondspolice ziemlich teuer, für die Kosten des Tarifs hätten wir nur ein „befriedigend“ vergeben. Das gilt für die 100% sicherheitsorientierte Anlage-Variante dieses Hybrid-Tarifes.

  • H24 am 14.05.2025 um 12:52 Uhr
    CosmosDirekt

    Ich frage mich warum "CosmosDirekt" (Tochter von Generali) nicht mit getestet wurde. Gibt es dafür einen besonderen Grund? Vielen Dank!

  • satgar am 14.05.2025 um 10:20 Uhr
    Nettotarife zu wenig berücksichtigt

    Hallo liebes Team,
    es gibt von fast allen Versicherern, die Ihr verwendet habt, 1zu1 auch Nettotarife ohne Provisionen. Es wäre toll, wenn Ihr stärker diese Art von Tarifen in den Fokus rücken würdet. Vor Jahren hattet Ihr auch mal eine Aussage getroffen, wie viel Prozent-Basispunkte hinsichtlich der Effektivkostenquote je 100 EUR Vermittlungshonorar zusätzlich zu den Vertragskosten hinzu kämen. Das kann für Interessenten dann auch ein Indiz sein, ob das Sinn macht, oder nicht. Mich wundert bei den Klassik Tarifen übrigens die Verzinsung vom Versicherer "die Bayerische" mit hohen Werten von bis zu 5,0%. Dies konnte ich so nirgendwo nachlesen. Es erscheint mir auch deutlich zu hoch und marktunüblich. ME handelt es sich um Fehler.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 14.06.2024 um 11:13 Uhr
    Aktualisierung

    @toniseitz: Eine Aktualisierung ist noch nicht geplant. Wir leiten Ihren Vorschlag an die Fachabteilung weiter.

  • toniseitz am 12.06.2024 um 09:26 Uhr
    Aktualisierung?

    Gibt's hier eigentlich mal wieder ein Update?