
Weitsichtig. Sinnvoll kann eine klassische private Rentenversicherung sein, wenn Kunden eine lebenslange garantierte Mindestrente brauchen und die Beiträge bis zum Ruhestand zahlen können. © Getty Images / guoya
Private Rentenversicherungen im Vergleich: Wer mit der garantierten Rente ins Plus kommen will, muss lang leben. Sehr gute Angebote gibt es nicht, nur drei gute.
freischalten
Testergebnisse für 14 klassische private RentenversicherungenMillionenfach haben Kunden in der Vergangenheit klassische private Rentenversicherungen mit garantiertem Zins auf den Sparbeitrag abgeschlossen. Sie verheißen keine prächtige Rendite, aber garantieren eine feste Verzinsung und eine lebenslange Rente. Obendrein sind sie bequem: Ist der Vertrag einmal abgeschlossen, muss sich der Kunde nicht mehr darum kümmern. Der Versicherer legt das Geld des Kunden an. Für ab 2025 neu abgeschlossene Verträge dürfen die Versicherer maximal eine jährliche Verzinsung von 1 Prozent garantieren.
Seit einigen Jahren bieten sie auch Tarife mit abgesenkten Garantien an, im Gegenzug gibt es die Chance auf eine höhere, aber ungewisse Überschussbeteiligung. Doch Kunden sollten ihre Altersvorsorge langfristig nur mit der garantierten Leistung planen. Verzinst wird aber nicht der gesamte Beitrag des Kunden. Die Versicherer ziehen zunächst Kosten ab. Dies mindert die Rendite. Wie stark? Das haben wir berechnet und bewertet. Versicherer mit hohen Kosten können keine hohe Rente garantieren.
Warum sich der Vergleich klassischer privater Rentenversicherungen für Sie lohnt
Testergebnisse
Unser Vergleich zeigt Bewertungen für 14 Tarife einer klassischen privaten Rentenversicherung, bei denen bei Rentenbeginn mindestens 90 Prozent der eingezahlten Beiträge garantiert vorhanden sind. Die Versicherungsunternehmen im Test reichen vom Branchenführer Allianz über Europa bis zur Württembergischen.
Modellfall und Testkriterien
Wir haben errechnet und bewertet, wie hoch die garantierten Renten der Anbieter ausfallen, wenn der Kunde 30 Jahre lang 200 Euro im Monat einzahlt und sich die Rente ab dem 67. Geburtstag auszahlen lässt. Ebenfalls bewertet haben wir den Anlageerfolg und die Kosten des Versicherers. So erfahren Sie, wie gut und wie günstig das jeweilige Unternehmen mit dem Geld seiner Kunden wirtschaftet. Darüber hinaus haben wir Flexibilität und Transparenz der Verträge analysiert und bewertet.
Die beste private Rentenversicherung für Sie
Wir haben Qualitätsurteile von gut bis ausreichend vergeben. Drei Tarife sind gut. Der Testsieger und ein zweiter Tarif zeichnen sich durch vergleichsweise niedrige Kosten aus. Der Drittplatzierte punktet mit einem sehr guten Anlageerfolg.
Tipps und Hintergrund
Die Altersvorsorgeexperten der Stiftung Warentest erklären, für wen sich der Abschluss einer Rentenversicherung überhaupt noch lohnt, wie sich die verschiedenen Garantieformen unterscheiden und worauf es ankommt, wenn man einen Vertrag abgeschlossen hat.
Heftartikel als PDF
Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus der Stiftung Warentest Finanzen 6/25.
freischalten
Testergebnisse für 14 klassische private RentenversicherungenKunden müssen mehr als 90 Jahre alt werden
Für die bis zum 67. Geburtstag insgesamt eingezahlten 72 000 Euro gibt es je nach Anbieter im Test eine garantierte monatliche Rente zwischen 200 Euro und 240 Euro. Über die Jahre summiert sich diese Differenz: 9 600 Euro Unterschied bei der garantierten Rente sind es, wenn die Monatszahlung 20 Jahre lang fließt. Es lohnt sich, die Angebote zu vergleichen.
Zahlen die Versicherer am Ende nicht mehr als die garantierte Rente aus, müssen die Kunden sehr alt werden, bis sie ihre eingezahlten Beiträge wieder heraus haben. Unser Modellkunde muss selbst mit einem guten Tarif aus unserem Vergleich mehr als 90 Jahre alt werden, bis es so weit ist.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie mit einem Klick auf Testergebnisse alle getesteten klassischen privaten Rentenversicherungen im Vergleich sehen.
Wahl zwischen Rente und Kapitalzahlung
In allen untersuchten Tarifen können Kundinnen und Kunden wählen zwischen lebenslanger Rente und einmaliger Kapitalzahlung. Auch die garantierte Kapitalabfindung erfahren Kundinnen und Kunden schon bei Rentenbeginn. Je nach Anbieter im Test liegt die Einmalzahlung für unseren bei Vertragsbeginn 37-jährigen Modellkunden zwischen fast 80 000 Euro und knapp 67 700 Euro. Es gibt also auch hier große Unterschiede zwischen den Angeboten.
Vertrag bis zur Rente durchhalten ist sinnvoll
Mit der bei Vertragsbeginn garantierten Leistung können Sparer für ihre Altersvorsorge nur dann sicher planen, wenn sie den Vertrag bis zum Ruhestand durchhalten. Schaffen sie dies nicht, weil sie den Beitrag reduzieren oder die Zahlungen ganz einstellen, kommen sie nicht auf die einst geplante Monats- oder Einmalzahlung. Sie sollten sich die regelmäßigen Einzahlungen in die private Rentenversicherung also langfristig leisten können.
Tipp: Sind Sie im Alter nicht auf eine garantierte Mindestrente angewiesen und können Sie die Risiken des Kapitalmarkts aushalten? Dann kommt für Sie eine Altersvorsorge mit Fonds infrage. Wir haben fondsgebundene Rentenversicherungen getestet, die eine Anlage des Vorsorgekapitals in ETF oder Fonds ermöglichen.
freischalten
Testergebnisse für 14 klassische private Rentenversicherungen-
- Um die versprochene Garantieleistung zu erwirtschaften, müssen Lebensversicherer auf Reserven zurückgreifen. Das zeigt unser Ertrags-Check bei 68 Versicherern.
-
- Zu Beginn der Rentenzahlung können Versicherte wählen, in welcher Variante sie sich ihre private Rente auszahlen lassen wollen. Unser Rechner hilft bei der Auswahl.
-
- Lebens- und Rentenversicherungen könnten ab 2025 wieder attraktiver werden. Einige Versicherer bieten jetzt spezielle Umstellungstarife an. Was es damit auf sich hat.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@H24: Bei der Fondspolice des Direktversicherers CosmosDirekt kann man die von uns vorgegebene Todesfallleistung nicht abschließen. Für einen Direktversicherer ist die Fondspolice ziemlich teuer, für die Kosten des Tarifs hätten wir nur ein „befriedigend“ vergeben. Das gilt für die 100% sicherheitsorientierte Anlage-Variante dieses Hybrid-Tarifes.
Ich frage mich warum "CosmosDirekt" (Tochter von Generali) nicht mit getestet wurde. Gibt es dafür einen besonderen Grund? Vielen Dank!
Hallo liebes Team,
es gibt von fast allen Versicherern, die Ihr verwendet habt, 1zu1 auch Nettotarife ohne Provisionen. Es wäre toll, wenn Ihr stärker diese Art von Tarifen in den Fokus rücken würdet. Vor Jahren hattet Ihr auch mal eine Aussage getroffen, wie viel Prozent-Basispunkte hinsichtlich der Effektivkostenquote je 100 EUR Vermittlungshonorar zusätzlich zu den Vertragskosten hinzu kämen. Das kann für Interessenten dann auch ein Indiz sein, ob das Sinn macht, oder nicht. Mich wundert bei den Klassik Tarifen übrigens die Verzinsung vom Versicherer "die Bayerische" mit hohen Werten von bis zu 5,0%. Dies konnte ich so nirgendwo nachlesen. Es erscheint mir auch deutlich zu hoch und marktunüblich. ME handelt es sich um Fehler.
@toniseitz: Eine Aktualisierung ist noch nicht geplant. Wir leiten Ihren Vorschlag an die Fachabteilung weiter.
Gibt's hier eigentlich mal wieder ein Update?