
Schrumpelobst. Getrocknete Früchte aus dem Handel sollten zu Hause umgefüllt werden. © StockFood / Sven C. Raben
Rosinen, Datteln und getrocknete Feigen können bei falscher Lagerung verderben. Richtig aufbewahrt, sind sie dagegen monatelang haltbar.
Ob im Kuchen, als Bratenfüllung, im Müsli oder einfach nur zum Knabbern – Trockenobst ist in der Küche vielseitig verwendbar. Es birgt aber auch Risiken. Falsch gelagert drohen Schimmel- und Schädlingsbefall. Konventionelles Trockenobst ist zudem oft geschwefelt, was zu Allergien, Kopfschmerzen und Asthmaanfällen führen kann. Wir geben Ratschläge für Einkauf und Lagerung.
Gekauftes Dörrobst meist in Ordnung
Lebensmittelkontrolleure des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) haben rund 120 Proben von getrocknetem Obst wie Aprikosen, Feigen und Mangos untersucht. Das im September veröffentlichte Fazit: Trockenfrüchte aus dem Handel sind nur in Ausnahmefällen mit Schädlingen oder Schimmel belastet.
Nur eine Probe Aprikosen wurde wegen Milbenbefalls als nicht verzehrfähig eingestuft. In zwei Dattel-Proben wurden Schimmel und deutliche Schäden durch Insekten nachgewiesen. Und eine Probe Apfelchips überstieg den zulässigen Höchstgehalt des Schimmelpilzgifts Patulin.
Die Kontrolleure fanden keine unzulässigen Gehalte an Pflanzenschutzmittel-Rückständen. Aber zwei Proben Sultaninen enthielten nicht gekennzeichnetes Schwefeldioxid und eine Probe Aprikosen überschritt den zulässigen Höchstgehalt.
Besser ins Einmachglas umfüllen
Damit auch zu Hause der Genuss ungetrübt bleibt, sollten gekaufte Trockenfrüchte nicht in angebrochenen Originalverpackungen aufbewahrt werden. Die Tüten lassen sich in der Regel nicht luftdicht abschließen. Am besten werden Trockenfrüchte in dicht schließenden Gefäßen wie Einmachgläsern aufbewahrt. Die Gläser sollten dunkel und kühl bei unter 20 Grad Celsius stehen und ihr Inhalt regelmäßig auf Veränderungen überprüft werden.
Tipp: Ältere Trockenobst-Vorräte penibel auf Schimmel und verändertes Aussehen oder Geruch untersuchen und im Zweifel entsorgen.
Zutaten auf Schwefeldioxid überprüfen
Manch einer verträgt Schwefeldioxid nicht, das äußert sich unter anderem durch Atembeschwerden, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme nach dem Verzehr. Trockenfrüchte können mit Schwefeldioxid behandelt sein, um die Farbe zu bewahren und die Haltbarkeit zu verlängern. Schauen Sie auf das Zutatenverzeichnis. Wegen seines Allergie-Potenzials muss das verwendete Schwefeldioxid dort genannt werden. Zu erkennen ist es an der E-Nummer E 220. Auch schwefeldioxidhaltige Sulfite sind als Zusatzstoffe mit den E-Nummern E 221 bis E 228 zugelassen.
Tipp: Wer auf Zusatzstoffe verzichten möchte, kann Trockenfrüchte in einem Dörrautomaten oder im Backofen auch selbst herstellen. Bei maximal 70 Grad trocknen die Früchte mehrere Stunden – je dicker die Scheiben, desto länger. Lassen Sie die Ofentür einen Spalt geöffnet. So zieht die Feuchtigkeit ab.
Bis zu 70 Prozent Zuckergehalt
Wichtig zu wissen: Getrocknete Früchte bieten nicht nur konzentrierten Geschmack, sondern auch konzentrierte Energie – sie können bis zu knapp 70 Prozent Zucker enthalten. Sie sind also kein Ersatz für frisches Obst. Beim Dörren gehen auch viele Vitamine verloren, besonders das hitzeempfindliche Vitamin C. In Maßen genossen liefert Trockenobst aber viele Ballaststoffe und Mineralien wie Kalzium und Magnesium.
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