Fahr­radhelme im Test Sicherheit für unter 50 Euro

Fahr­radhelme im Test - Sicherheit für unter 50 Euro

Große Auswahl. Die geprüften Fahr­radhelme für Damen und Herren unterscheiden sich deutlich hinsicht­lich Komfort und Sicherheit. © Anne Deppe

Weniger als die Hälfte der Fahr­radhelme und der S-Pedelec-Helme im Test bietet guten Unfall­schutz. Zu den Besten zählen auch güns­tige. Ein Marken­produkt fällt durch.

Fahr­radhelme im Test Testergebnisse für 28 Fahr­rad­helme freischalten

Update [22.05.24]: Rück­ruf Limar Torino

Die Firma Limar ruft eine Charge des Helms Limar Torino zurück. In der Größe M habe der Fahr­radhelm eine europäische Norm­vorgabe in einer Prüfung bei kalten Temperaturen von minus 20 Grad Celsius nicht einge­halten, so der Hersteller. Laut Mitteilung auf der Anbieter-Webseite erhalten Kundinnen und Kunden eine voll­ständige Rück­erstattung oder einen Ersatz vom Händler. Betroffen ist die Lot-Nummer 2022/04, die auf dem Etikett im Innern des Helms zu finden ist, sowie diverse im Limar-Rückruf aufgeführte EAN-Codes. Der Sicher­heits­mangel ist in einer Prüfung aufgefallen, die wir nicht durch­führen, da wir sie nicht für sehr relevant halten. Unser Qualitäts­urteil Gut bleibt deshalb bestehen. Trotzdem raten wir unseren Lese­rinnen und Lesern, das Angebot des Herstel­lers anzu­nehmen und den Helm auszutauschen.

Der Kopf ist ein empfindliches Körperteil. Bereits ein Aufprall mit einer Geschwindig­keit von zehn Kilo­metern pro Stunde kann zu Hirn­schäden führen. Fahr­radhelme verringern laut Unfall­studien das Risiko für schwere Kopf­verletzungen deutlich. Auch unser neuester Test von 2024 zeigt: Jeder Fahr­radhelm ist sicherer als keiner. Die Unterschiede sind dennoch groß − in der Schutz­wirkung, im Komfort, im Preis.

Der Vergleich lohnt sich: 11 der 28 Fahr­radhelme für Erwachsene sind gut. Zu den sichersten Modellen in unserer Daten­bank zählen auch zwei Helme für unter 50 Euro. Ein Marken­produkt dagegen hätte so nicht verkauft werden dürfen – es könnte beim Unfall vom Kopf rutschen. Getestet haben wir Produkte aus der Sparte City-Fahr­radhelme, auch Urban-Fahr­radhelme genannt, sowie drei spezielle Helme für schnelle S-Pedelecs.

Warum sich der Fahr­radhelm-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Sie erhalten Qualitäts­urteile der Stiftung Warentest für 28 Fahr­radhelme für Damen und Herren. Die getesteten Helme stammen unter anderem von Abus, Alpina, Uvex, Casco und Decathlon. Die Preise reichen von etwa 25 Euro bis 200 Euro, die Noten von Gut bis Mangelhaft.

Der beste Fahr­radhelm für Sie

Mit unserer Tabelle finden Sie schnell Ihren persönlichen Testsieger. Die Ergeb­nisse lassen sich unter anderem nach Preis und Ausstattungs­merkmalen wie Rück­licht und Fliegengitter filtern. In unserer Tabelle finden Sie auch das Gewicht der Helme.

S-Pedelec-Helme im Test

Im Fahr­radhelm-Test 2024 haben wir erst­mals auch drei speziell für S-Pedelecs zertifizierte Helme geprüft. Sie sollen Fahre­rinnen und Fahrern dieser schnellen E-Bikes ein Plus an Sicherheit bringen. Der Test zeigt, ob sie ihr Versprechen einhalten.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie die Heft­artikel aus test 4/24 und aus test 7/21 zum Download.

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Für Damen und Herren: Fahr­radhelme im Test

Melonenförmig oder wind­schnittig, mit Schirm, Fliegengitter oder Visier, leicht oder schwer: Die 28 Fahrradhelme im Test unterschieden sich in Design, Komfort und Ausstattung. Alle eignen sich laut Anbietern als Kopf­schutz beim Skate­board­fahren und Roll­schuh­laufen sowie auf Fahr­rädern und auf E-Bikes, deren Motor bis zu Geschwindig­keiten von 25 Stundenkilo­metern unterstützt.

Wir haben auch drei Helme berück­sichtigt, die nach der niederländischen Norm NTA 8776* für S-Pedelecs zertifiziert sind. Sie sollen besonderen Schutz auf schnellen S-Pedelecs bieten, die Radelnde auf bis zu 45 Stundenkilo­metern beschleunigen.

*Korrigiert am 7.6.2024.

Die meisten Fahr­radhelme im Test sind Unisex-Modelle, eignen sich also prinzipiell für Damen und für Herren. Manche Modelle sind eher läng­lich geschnitten, manche passen besser auf runde Köpfe. Da hilft nur eins: ausprobieren! Empfehlens­werte Fahr­radhelme für Kinder finden Sie in unserem Kinderfahrradhelm-Test.

Tipp: Schon vor dem Frei­schalten können Sie alle getesteten Fahrrad- und S-Pedelec-Helme sehen. Wenn Sie auf das Produkt­bild eines Modells klicken, können Sie sich über Ausstattungs­details informieren.

Blick in die Tabelle

Alpina Gent Mips
Casco E.Motion 2
Limar Torino
Cube Fleet
Ked Mitro UE-1
Qualitäts­urteil

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Unfall­schutz

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Hand­habung und Kom­fort

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Schad­stoffe

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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.

Guter Schutz: Auch ohne Mips

Einige Anbieter versprechen Extra-Schutz durch Mips oder ähnliche Systeme wie Kineticore von Lazer. Mips steht für Multidirectional Impact Protection System, zu Deutsch: Schutz­system für Zusammen­stöße aus verschiedenen Richtungen. An der Helm-Innenseite ist eine Kunst­stoff­schale befestigt, die sich unabhängig bewegt. Sie soll Rotations­kräfte abfangen, die während eines Aufpralls auf das Gehirn wirken. Der Fahr­radhelm-Test der Stiftung Warentest zeigt, dass Mips keine Voraus­setzung für einen guten Fahr­radhelm ist. Auch einige Helme ohne dieses System schützen gut vor Kopf­verletzungen. Und manch Helm mit Mips bietet keinen guten Unfall­schutz.

Zusätzliche Sicherheit bieten Fahr­radhelme mit Licht, die im Dunkeln gut zu sehen sind. Die Prüfer leuchteten alle Kopf­schützer mit Scheinwerfern an. Sehr gut sicht­bar sind Modelle, die an allen Seiten und am Gurt mit Reflektoren ausgerüstet sind und am Hinterkopf ein Licht tragen. Eine perfekte Ausstattung ist aber eher die Ausnahme. Einige Modelle sind im Dunkeln fast gar nicht sicht­bar.

Damit es gar nicht erst zum Unfall kommt, sollten die Anbieter Fahr­radhelme grund­sätzlich mit Rück­lichtern und Reflektoren ausstatten. Das ersetzt natürlich kein Fahr­radlicht, bringt aber ein Plus an Sicherheit.

Dr. Axel Neisser, wissenschaftlicher Leiter im Team Haus, Energie, Frei­zeit und Verkehr bei der Stiftung Warentest

Im Crashtest: So prüft die Stiftung Warentest Fahr­radhelme

Um den besten Fahr­radhelm zu küren, simulierten wir mithilfe von Dummys Unfälle – mit Geschwindig­keiten von bis zu 21,6 km/h (für S-Pedelec-Helme bis 23,4 km/h) und verschiedenen Aufprall­szenarien (Stirn, Hinterkopf, Seite). Biomechaniker errechneten anhand der am Prüf­kopf gemessenen Aufprall­wucht das Verletzungs­risiko.

Wir prüfen teils strenger, als es die Prüfnorm für Fahr­radhelme vorsieht. So mussten die Helme nicht nur auf einen flachen Sockel aufschlagen, sondern auch auf eine schiefe Ebene. Dadurch drehten sie sich beim Aufprall. Ein guter Helm muss das Gehirn auch vor dieser Rotations­bewegung schützen. Zudem prüften wir, ob der Helm nach hinten vom Kopf rutschen kann. Mehrere Modelle zeigten da große Schwächen. Die Norm betrachtet lediglich das Abstreifen nach vorn.

Unsere erfahrenen Test-Radler und -Radlerinnen prüften zudem die Hand­habung und den Komfort der Helme. Sie bemängelten an vielen Produkten, dass sie sich etwas schwierig an die Kopfform anpassen ließen. Teil­weise sind zudem die Gurte am Ende nicht umge­näht, sodass beim Einstellen Verschlüsse heraus­rutschen können. Das nervt nicht nur, sondern kann auch zum Sicher­heits­problem werden, wenn es miss­lingt, die Teile wieder richtig anzubringen.

Der Fahr­radhelm-Test im Video

18 Crashs auf einen Metall­sockel muss jeder Helm über sich ergehen lassen: Wir haben den Prüfern über die Schulter geschaut und zeigen, mit welchem Aufwand Fahr­radhelme getestet werden.

Tipp: Sie suchen das passende Fahr­rad zum Helm? Welche E-Bikes ihr Geld wert sind, zeigt unser E-Bike-Test. Wie Sie Ihr Rad am besten vor Diebstahl schützen, verrät unser Fahrradschloss-Test. Und was Versicherungen bringen, wenn es doch geklaut wird, lesen Sie in unserem Fahrradversicherungs-Vergleich.

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192 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Günni.Allgäu am 06.06.2025 um 15:50 Uhr
    Sicherheit fängt bei der Sichtbarkeit an

    Wenn sie sich um die Sicherheit der Radfahrer und E-Biker sorgen, kann ich es nicht ganz nachvollziehen hier nur graue und schwarze Helme abzubilden. Es mag Mode sein aber trägt nicht zur Sicherheit bei. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und auch gesehen werden will, damit ich nicht übersehen werde, sollte ich doch etwas Farbe wagen.
    Wenn ich auf meinen Touren unterwegs bin , frage ich mich oft, wollt ihr von den Autofahrern übersehen werden, dunkle, eintönige Kleidung, dunkle Helme. Schon zur Tageszeit an Waldrändern und erst Recht während der Dämmerung nicht mehr sichtbar. Dies wäre doch einmal ein Thema, das mit in die Test aufgenommen werden sollte, wenn sie es mit der Sicherheit ernst nehmen.
    Vielleicht sind sich manche Radler dessen nicht bewusst, aber es kann ebenso Leben retten wie ein guter Helm.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 14.03.2025 um 09:40 Uhr
    Neuer Test

    @stoniep: Für die nächste Ausgabe ist keine neue Veröffentlichung in diesem Bereich geplant. Informationen über zukünftige Untersuchungsvorhaben oder andere geplante Veröffentlichungen unterliegen der Verschwiegenheit. Da wir keine Informationen über zukünftige Untersuchungsvorhaben nach außen tragen dürfen, können wir Ihnen nicht mitteilen, ob ein Test bereits vorbereitet wird oder geplant ist. Das gilt auch für andere Testvorhaben. Wir können Sie nur auf unsere Heftvorschau in unserem Shop verweisen: https://www.test.de/shop/stiftung-warentest-hefte/vorschau/

  • stoniep am 13.03.2025 um 23:17 Uhr
    Wann wird erneute getestet

    Liebes Team von Stiftung Warentest,
    Ich würde interessieren, ob Sie demnächst erneut Fahrradhelme testen und ob ich dementsprechend mit meiner Kaufentscheidung etwas warten sollte. Generell fände ich es sehr spannend und hilfreich, wenn es eine Übersicht der anstehenden Warentests gäbe und in den jeweiligen Artikel der geplante nächste Test steht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 26.02.2025 um 09:48 Uhr
    Haltbarkeit der Fahrradhelme

    @psbjost: Vielen Dank für diese Nachfrage. Generell sollte ein Helm nach einem Sturz ersetzt werden: Es können dabei nicht sichtbare Schäden entstanden sein. Dadurch ist dann die Schutzfunktion des Helms teilweise oder vollständig beeinträchtigt.
    Entsprechend der Norm DIN EN 1078; „Helme für Radfahrer und für Benutzer von Skateboards und Rollschuhen“ muss das Jahr und das Quartal der Herstellung im Helm gekennzeichnet sein. Dies war auch bei allen getesteten Helmen der Fall. Zudem gibt es in jeder Bedienungsanleitung eine Empfehlung für die Nutzungsdauer. Diese liegt je nach Anbieter meistens zwischen 6-8 Jahren nach dem Produktionsdatum und zwischen 3-5 Jahren nach dem ersten Gebrauch. Bitte, orientieren Sie sich an diesen Angaben.

  • psbjost am 26.02.2025 um 08:29 Uhr
    Haltbarkeit

    Ein allgemeiner Hinweis, wann man einen Fahrradhelm aus Alterungsgründen austauschen sollte, konnte ich in dem Artikel leider nicht finden.