
Getränkedosen zurückgerufen. Von dem Rückruf betroffen ist unter anderem Coca-Cola in Dosen in den Benelux-Staaten. © IMAGO/Lobeca
Der Konzern Coca-Cola ruft Softdrinks wie Fanta und Coca-Cola in mehreren Nachbarländern wegen erhöhter Chloratwerte zurück. Der deutsche Markt soll nicht betroffen sein.
Das Unternehmen Coca-Cola ruft erneut zahlreiche Softdrinks zurück – diesmal in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. Erst im Herbst 2024 hatte der Konzern in Österreich eine größere Rückrufaktion gestartet.
Grund für den aktuellen Rückruf ist ein erhöhter Chloratgehalt. Betroffen sind dieses Mal verschiedene Sorten dieser Marken:
- Coca-Cola
- Fanta
- Sprite
- Fuze Tea
- Minute Maid
- Nalu
- Royal Bliss
- Tropico
Verschiedene Aussagen zu Produkten in Deutschland
Medienberichten zufolge, die sich auf eine belgische Nachrichtenagentur berufen, wurden die zurückgerufenen Getränke unter anderem auch in Deutschland vertrieben. Dem widerspricht Coca-Cola Europacific Partners Deutschland.
Das Unternehmen stellt klar, dass keine der vom Rückruf in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden betroffenen Produkte in Deutschland verkauft worden seien. „Alle durch uns in den Verkehr gebrachten Coca-Cola Getränke sind einwandfrei“, schreibt Coca-Cola auf seiner Webseite. Die aus Belgien nach Deutschland gebrachte Ware sei ausschließlich für den weiteren Export bestimmt gewesen.
Diese Glasflaschen und Getränkedosen sind betroffen
Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, kann zu Hause einen Abgleich machen. Vom Rückruf betroffen sind Getränkeflaschen und -Dosen mit Produktionscodes von 328GE bis 338GE. Coca-Cola hat eine Liste aller betroffenen Getränke veröffentlicht. Der Produktionscode steht bei Dosen auf dem Boden und bei Flaschen entweder auf dem Papieretikett oder auf dem Flaschenhals.
Auf die Frage, wie das Chlorat in die Softdrinks gelangte, gab das Unternehmen gegenüber der Stiftung Warentest an: Die Ursache habe man auf einen Behälter eingegrenzt, der im Produktionsprozess im Rahmen der Wasseraufbereitung verwendet wird. „Es besteht kein Zusammenhang mit einem unserer Inhaltsstoffe“, so Coca-Cola.
Chlorat – in unseren Tests regelmäßig ein Problem
Schon in unserem Cola-Test im Jahr 2016 stellten wir in Pepsi Light eine sehr hohe Belastung mit Chlorat fest. Es kann aus Reinigungs- und Desinfektionsmitteln stammen. Deutlich weniger Chlorat-Rückstände fanden wir bei der klassischen Coca-Cola, Coca-Cola Zero und der damals erhältlichen Coca-Cola Life.
Auch in anderen Lebensmitteln werden wir regelmäßig fündig, etwa in drei Produkten im Orangensaft-Test. Die Quelle lag laut Anbietern in den Anbauländern. Dort wird Trinkwasser, das etwa zum Waschen der Früchte dient, chloriert. In den Tests von Garnelen, Veggie-Burger-Patties, veganen Nuggets und Rooibos-Tee analysierten wir ebenfalls vereinzelt hohe Chlorat-Belastungen.
Zu viel Chlorat kann Jodhaushalt beeinflussen
Zur Höhe der nachgewiesen Gehalte macht der Konzern keine Angabe. Gesundheitlich ist eine wiederholte Aufnahme von Chlorat vor allem für empfindlichen Gruppen wie Kinder und Schwangere bedenklich. Denn Chlorat kann die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse hemmen. Auch für Personen mit Schilddrüsenfunktionsstörungen und Jodmangel kann die erhöhte Aufnahme von Chlorat unerwünschte gesundheitliche Effekte verursachen. Die Risiken für Konsumenten stuft Coca-Cola selbst als sehr gering ein.
Tipp: Cola und andere Softdrinks zählen zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln, die unter dem Verdacht stehen, zahlreiche Krankheiten zu begünstigen. Je seltener sie konsumiert werden, desto besser. Das gilt auch wegen des hohen Zuckergehalts in klassischer Cola.
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- Eistee liegt im Trend – und schmeckt oft süß. Wie viel Zucker steckt drin? Bis zu 22 Gramm pro Glas, zeigt unser Check von 20 Tees, darunter Marken wie Lipton und Nestea.
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- Die Auswahl an Limo ist riesig, empfehlenswerte Produkte aber sind rar. Nur 3 der 29 Limonaden im Test sind gut. Zwei Produkte sind deutlich mit Chlorat belastet.
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- Kokosmilch ist beliebt und gibt Speisen einen exotischen Kick. Ein Plus für die Gesundheit ist sie eher nicht: Oft enthält sie Schadstoffe, wie Untersuchungen zeigen.
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