
Gleich zwei Produktrückrufe wegen unzureichender Bruchfestigkeit beschäftigen derzeit den Fahrradfachhandel. Die Traditionsmarke Staiger ruft mehrere „Velo“-Modelle wegen Rahmenbrüchen zum Umbau zum Händler zurück. Der Sportradspezialist Scott lässt dort bruchgefährdete Sattelstützen austauschen.
Staiger: Probleme mit dem Rahmen
Staiger hat Probleme mit der Wärmebehandlung der Rahmenrohre aus Aluminium. Es können Risse und Brüche an den Schweißverbindungen zum Steuerrohr auftreten. Durch das Rohr wird der Schaft der Fahrradgabel geführt. Betroffene Fahrradbesitzer werden vom Händler informiert. Mithilfe einer Website des Anbieters können Kunden auch online herausfinden, ob ihr Fahrrad vom Produktrückruf betroffen ist. Dazu müssen sie die Rahmennummer bereithalten.
Scott: Bruchgefahr bei Carbon-Sattelstütze

© Scott
Scott-Händler informieren Eigner von Renn- und Crossrädern des Typs Addict und Solace über die Bruchgefahr der verwendeten Carbon-Sattelstütze Syncros FL1.0 offset mit 27,2 Millimeter Durchmesser aus den Jahren 2015 und 2016. Die bruchgefährdete Stütze wurde auch einzeln verkauft. Achtung: Wer sie gekauft hat, wird vom zuständigen Händler nicht angerufen. Doch auch hier können Kunden online checken, ob ihr Fahrrad betroffen ist.
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Meines Erachtens sind die Kunden ein Stück weit selber Schuld. Im Laden zählt doch nur noch das Gewicht. Selbst Kunden mit 20 Kilo zuviel auf halber Körperhöhe entscheiden sich für ein Rad, weil es drei Gramm leichter ist als das andere. Hersteller, der da nicht mithalten, verkaufen weniger.
Ist doch kein Wunder, wenn dann die Bauteile nicht mehr mit den Sicherheitsfaktoren dimensioniert werden wie früher und schon kleine Abweichungen in der Produktion oder Materialqualität die Teile an die Belastungsgrenze bringen.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Dieses Thema ist uralt. Brechende tragende Bauteile an Fahrrädern gibt es bereits seit vielen, vielen Jahre. Die Hersteller kennen diese Problematik. Es passiert nichts, auch nicht bei den Markenherstellern. Für mich bedeutet dies, dass hier vorsätzlich gehandelt wird, denn abgrundtiefe Dummheit möchte ich den Verantwortlichen nicht vorwerfen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Sattelstützen brechen oder Rahmen Risse bei Markenrädern zeigen (Test berichtete bereits in der Vergangenheit darüber). Mit einer konsequenten Qualitätskontrolle und künstlichen Alterungstests wäre dies vermeidbar gewesen. Die Hersteller sind aufgefordert, endlich wieder Qualität zu liefern, besondern wenn es um die Sicherheit und körperliche Unversehrtheit der FahrradfahrerInnen geht.