Rechts­schutz­versicherung im Vergleich Mit gutem Rechts­schutz finanziell abge­sichert

Datum:
  • Text: Michael Sittig
  • Testleitung: Holger Rohde, Julian Chudoba, Marcia Vargas Canales
Rechts­schutz­versicherung im Vergleich - Mit gutem Rechts­schutz finanziell abge­sichert

Rechts­schutz­versicherung im Vergleich. In Rechts­fragen helfen Anwälte. Je nach Fall und Police zahlt die Versicherung ihr Honorar – und auch die Gerichts­kosten. © Getty Images / Westend61 / Kniel Synnatzschke

Rechts­schutz im Test: 90 Rechts­schutz­versicherungen sind in unserem Vergleich. Mit einer guten Police können Sie ohne Angst vor Anwalts­kosten um Ihr Recht kämpfen.

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Ein Rechts­streit bedeutet für viele Menschen an sich schon Stress. Die Angst vor den Anwalts- und Gerichts­kosten macht ihre Sorgen noch größer. Eine Rechts­schutz­police kann ihnen wenigs­tens diese finanziellen Sorgen abnehmen. Auch wenn diese Versicherung – anders als eine Privathaftpflichtversicherung – nicht zu den ganz wichtigen Versicherungen zählt, ist sie doch sehr nützlich.

Welche ist die beste Rechts­schutz­versicherung? Die Stiftung Warentest hat das komplizierte Klein­gedruckte von 90 Rechts­schutz­paketen für die Lebens­bereiche Privat, Beruf und Verkehr (PBV) unter die Lupe genommen und die Tarife bewertet. Ein empfehlens­werter Tarif zeichnet sich dadurch aus, dass er Anwalts- und Gerichts­kosten in möglichst vielen Lebens­lagen über­nimmt und nur wenige Ausschluss­klauseln hat.

Warum sich der Rechts­schutz­versicherungs-Vergleich für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Unser Vergleich zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 90 Versicherungs­pakete – von ADAC über Huk-Coburg bis Zurich. Sie bieten Rechts­schutz für Nicht­selbst­ständige in den Lebens­bereichen Privat, Beruf und Verkehr. Neben den Testsiegern nennen wir Tarife mit güns­tigem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die beste Versicherung für Sie

Die Rechts­schutz­pakete kosten je nach Versicherer zwischen 239 und 965 Euro pro Jahr bei einer Selbst­beteiligung im Schadens­fall in Höhe von 150 Euro. Sie können eine höhere Selbst­beteiligung wählen und dadurch den Beitrag senken. Unsere Daten­bank zeigt auch, wie viel der Zusatz­baustein Wohnen für Mieter kostet.

Zahlen die Versicherer bei Rechts­streit wirk­lich?

Die Stiftung Warentest hat mehr als 1 500 Kundinnen und Kunden befragt, die ihre Rechts­schutz­versicherung um Kosten­über­nahme für einen Rechts­streit gebeten haben. Hat die Versicherung den Fall über­nommen? Hat sie alles bezahlt? Unsere Liste von ADAC bis Zurich zeigt die Zufriedenheit mit konkreten Versicherungs­gesell­schaften.

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Kosten unterscheiden sich stark

Die Preis­unterschiede der Rechts­schutz­versicherungen sind enorm – selbst unter den guten Angeboten mit guten Leistungen. Es lohnt sich also, auf das Verhältnis von Preis und Leistung zu achten. Das teuerste gute Angebot kostet 965 Euro pro Jahr, die güns­tigste gute Rechts­schutz­versicherung gibt es für 239 Euro. Für die Bewertung der Angebote haben wir das Dickicht der Versicherungs­bedingungen nach Leistungs­unterschieden durch­sucht und die Policen entsprechend benotet. Faust­regel: Wer viele Rechts­fälle versichert und nur wenig Streitig­keiten vom Versicherungs­schutz ausschließt, erhält auch eine gute Note (siehe So haben wir getestet).

Blick in die Tabelle

Debeka PBV Comfort variabel VGH PBV Huk-Coburg PBV Plus Advocard 360° Privat Allianz RS Privat Kom­fort
Qualitäts­urteil

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Ver­sicherungs­bedingungen

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Ver­ständlich­keit

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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.

Familien­rechts­schutz gilt auch für Partner und Kinder

Die genannten Jahres­beiträge beziehen sich auf Rechts­schutz für Familien. Kinder und Partner sind mitversichert, ein nicht ehelicher Partner sollte im Versicherungs­schein stehen. Singles und Rentner bekommen die Policen oft billiger, aber auch sie können sich an den Testnoten orientieren.

Leistungen einer privaten Rechts­schutz­versicherung

Eine Rechts­schutz­versicherung über­nimmt bei Rechts­ärger die Anwalts­kosten, die Gerichts­kosten sowie die Ausgaben für gericht­lich bestellte Gutachter oder Sach­verständige. Wir haben die Versicherungen unter anderem darauf­hin untersucht, ob und wie viel Rechts­schutz sie in folgenden wichtigen Leistungs­bereichen bieten:

  • Rechts­schutz im Vertrags- und Sachenrecht (inklusive Rechts­schutz für Anleger),
  • Arbeits­rechts­schutz,
  • Verkehrs­rechts­schutz,
  • Rechts­schutz im Sozial-, Verwaltungs- und Steuerrecht,
  • Straf­rechts­schutz,
  • Beratungs-Rechts­schutz im Familien- und Erbrecht,
  • Beratungs-Rechts­schutz im Urheberrecht (etwa beim Vorwurf eines illegalen Downloads),
  • Schaden­ersatz-Rechts­schutz.

Rechts­schutz für Mieter, Vermieter und Eigentümer

Wer auch Rechts­schutz als Mieter, Vermieter oder Immobilien­eigentümer sucht, muss ihn gegen Aufpreis dazu buchen. Die Beiträge für den Mieter-Rechts­schutz sind im Test ebenfalls genannt. Rechtsschutz für Mieter, Vermieter und Eigentümer kann bei einigen Anbietern auch einzeln abge­schlossen werden. Benötigen Sie nicht das große Rechts­schutz-Paket für Privat, Beruf, Verkehr (PBV), können Sie also etwa nur den Baustein Wohnen buchen und so Beitrag sparen.

Sind Sie Mitglied im Mieter­ver­ein, benötigen Sie in der Regel keinen weiteren Rechts­schutz für Mieter. Zu den Leistungen der Mieter­ver­eine gehört üblicher­weise auch Rechts­schutz für Miet­rechts­streitig­keiten.

Verkehrs­rechts­schutz einzeln möglich

Wollen Sie vor allem für Rechts­ärger rund um das Auto und den Straßenverkehr versichert sein, können Sie Verkehrsrechtsschutz auch als Einzel­police abschließen. Leistungs­starke Policen gibt es schon für rund 100 Euro jähr­lich, wenn Sie einen Selbst­behalt von 150 Euro akzeptieren.

Arbeits­rechts­schutz gibt es nicht einzeln

Rechts­schutz für Ärger rund um den Beruf wird nicht als Einzel­baustein angeboten. Hier müssen Sie wenigs­tens den Baustein Privat dazu buchen. Sind Sie Mitglied in einer Gewerk­schaft, haben Sie darüber Rechts­schutz und brauchen Berufs­rechts­schutz nicht unbe­dingt.

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Wechsel der Rechts­schutz­versicherung ohne Warte­zeit

Wenn Sie den Versicherer wechseln wollen, sollte der Wechsel nahtlos erfolgen. Das vermeidet Nachteile. Während etwa bei einem Neuabschluss in vielen Fällen der Rechts­schutz erst nach mehreren Monaten Warte­zeit greift, fällt diese beim nahtlosen Wechsel in der Regel weg.

Einige Anbieter schließen in ihren neuen Verträgen Rechts­schutz für teure Streitig­keiten aus, die in Altverträgen noch unbe­schränkt versichert sind. So ist der Rechts­schutz für Ärger rund um Kapital­anlagen in Policen aus der Zeit vor 2009 häufig noch umfassend versichert. Auch Auseinander­setzungen um Kredit­widerrufe sind über alte Rechts­schutz­versicherungen oft noch umfassend abge­deckt. Wenn Sie in der Vergangenheit eine gute Rechts­schutz­versicherung abge­schlossen haben, ist es vermutlich ratsam, diese Police nicht zu kündigen. Es gilt die Faust­regel: Neue Angebote eines Rechts­schutz­versicherers sind nur selten besser als die alten.

Rechts­schutz­versicherung rück­wirkend abschließen?

Rück­wirkend kann eine Rechts­schutz­versicherung nicht abge­schlossen werden. Für einen Streit, der beim Abschluss der Versicherung schon in der Welt war, bieten die Policen keinen Schutz. Ausnahme: Als einziger Versicherer hat die Arag Spezial­policen mit Rück­wirkung: „Miet­rechts­schutz Sofort“ und Verkehrsrechtsschutz Sofort. Da diese Versicherungen aber keinen allgemeinen Rechts­schutz für mietrecht­liche und verkehrs­recht­liche Streitig­keiten bieten, sondern nur einzelne ausgewählte Problemfälle versichern, sind sie nicht Teil dieses Tests.

Jähr­lich zahlen, Prämie sparen

Im Ideal­fall zahlen Kunden ihre Versicherungs­prämie jähr­lich. Bei monatlicher Zahl­weise ist die Police meist etwas teurer. Rabatt gibt es mitunter auch, wenn Kunden einen Fünf­jahres­vertrag abschließen.

Kosten senken mit höherem Selbst­behalt

Die in diesem Rechtsschutz-Test genannten Preise gelten, wenn Kunden im Falle eines Rechts­streits, den ihre Versicherung reguliert, Kosten in Höhe von 150 Euro selbst tragen. Das ist die Selbst­beteiligung, auch Selbst­behalt genannt. Wer bereit ist, im Rechts­schutz­fall einen höheren Selbst­behalt zu tragen, spart bei Jahres­beitrag der Versicherung:

Beispiel: Ein mit der Note Gut bewertetes Rechts­schutz­paket PBV kostet bei einem Selbst­behalt von 150 Euro pro Jahr rund 383 Euro. Bei einem Selbst­behalt von 250 Euro statt 150 Euro sinkt der Jahres­beitrag um 38 Euro. Will der Kunde im Schadens­fall 0 Euro Selbst­behalt tragen, steigt der Preis um 84 Euro auf 468 Euro pro Jahr.

Letzt­lich ist es Ansichts­sache, ob ein Kunde lieber mehr Jahres­beitrag, dafür aber im Rechts­schutz­fall keine Selbst­beteiligung zahlt. Oder ob er jähr­lich lieber weniger Beitrag über­weist, aber im Schadens­fall einen höheren Selbst­behalt trägt. Die Stiftung Warentest empfiehlt eine Selbst­beteiligung von 150 Euro, weil das Streichen des Selbst­behalts den Jahres­beitrag recht stark verteuert.

Diese Versicherer sind im Test

  • ADAC Versicherung
  • Admiral Direkt
  • Adam Riese
  • Advocard
  • Allianz
  • Allrecht/Deurag
  • Arag
  • Auxilia
  • Badische Rechts­schutz­versicherung (BGV)
  • Concordia
  • Continentale
  • DA Deutsche Allgemeine Versicherung (DA Direkt)
  • Debeka
  • Deurag
  • DEVK
  • DMB Rechts­schutz
  • Ergo
  • Huk-Coburg
  • Itzehoer
  • LVM
  • Medien-Versicherung Karls­ruhe (MVK)
  • NRV
  • Örag
  • Roland
  • R+V
  • VGH
  • VRK
  • WGV
  • Württem­bergische
  • Zurich

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928 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 05.09.2025 um 09:19 Uhr
    Rechtsschutz für Vermieter

    @alle: Die Klauseln für den Rechtsschutz für Vermieter haben wir nicht getestet, bzw. bewertet. Denn hier bieten eigentlich alle Rechtsschutzversicherer im Baustein Mietrechtsschutz (oder auch Baustein Wohnen genannt) den gleichen Schutz an. Heißt: Mieter oder Vermieter, die nur eine Mietrechtspolice suchen, können diese eigentlich allein nach dem Preis aussuchen. Nicht alle Rechtsschutzversicherer bieten den Mietrechtsschutz als Einzelpolice an. In diesem Artikel befindet sich deswegen eine Liste der Anbieter, die 2021 Mietern und Vermietern den Mieterrechtsschutz als Einzelpolice angeboten hatten.
    In unserem Test der Rechtsschutzpakete, die die Lebensbereiche Privat, Beruf und Verkehr nebst Mietrechtsschutz als Baustein vereinen, haben wir die Jahresbeiträge genannt, die Mieter für den Baustein Mietrechtsschutz zusätzlich bezahlen.
    Nach einer Recherche aus dem Jahr 2021 (Finanztest, November 2021, Seite 68) zahlen Vermieter zum Teil erheblich mehr Aufpreis für den Baustein als Mieter.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 11.08.2025 um 17:02 Uhr
    Runterladbarer Artikel

    @yatr: Unter Punkt 9 finden Sie den Heftartikel als PDF in einem Dokument.

  • yatr am 09.08.2025 um 22:28 Uhr
    Runterladbarer Artikel unvollständig

    Hallo, seit wann enthält denn runtergeladene Artikel nicht mehr sämtliche Inhalte der Web-Seiten? Jetzt muss man stattdessen jeden Abschnitt einzeln als PDF drucken? Das finde ich sehr umständlich.

  • Francesca07 am 25.07.2025 um 09:49 Uhr
    Ihre Rückmeldung vom 11.07.2025 um 11:58 Uhr

    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
    Wenn ich die Angebote von den Versicherern bekommen werde: Woran erkenne ich, dass eine Einzelpolice für Vermieter gut ist? Kann ich davon ausgehen, dass wenn eine ganze Rechtschutzversicherung von Ihnen als gut/sehr gut bewertet wurde, dann gilt das auch für die Einzelpolice für Vermieter?
    Vielen Dank!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 11.07.2025 um 11:58 Uhr
    Einzelpolicen für Vermieter: siehe 4.1.

    @Frnacesca07: Welche Versicherer Einzelpolicen für Vermieter anbieten, haben wir in der Tabelle unter Punkt 4.1 dargestellt. Die aktuellen Preise der Policen haben wir nicht erhoben.