Mit zunehmendem Alter werden die Knochen brüchiger. Besonders Frauen nach den Wechseljahren und Männer ab 65 Jahren müssen dem Knochenschwund (Osteoporose) vorsorgen. Die gängige Maßnahme bisher: eine kalziumreiche Ernährung oder die Einnahme von Kalziumpräparaten kombiniert mit Vitamin D3. Eine neue Studie besagt nun, dass eine hohe Dosis von Vitamin D3 alleine alle 4 Monate ausreicht. Der Vorteil: In der Zeit dazwischen sind bei kalziumreicher Ernährung keine Medikamente notwendig und die Kosten der Behandlung sind niedrig.
Knochendichte nimmt im Alter ab
Wie alle Körpergewebe haben auch Knochen einen Stoffwechsel: Sie werden ständig auf- und abgebaut. Vor allem Kalzium und Phosphat werden eingelagert und wieder abtransportiert. Im dritten Lebensjahrzehnt sind die Knochen am stabilsten. Sie brechen allenfalls unter extremer Belastung. Das ändert sich ab dem 40. Lebensjahr allmählich: Dann überwiegt der Knochenabbau den -aufbau und bei Männern wie Frauen nimmt die Knochendichte ab.
Zu wenig Vitamin D3
Vitamin D3 führt zu einer Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut und bewirkt dadurch einen stärkeren Knochenaufbau. Zwar kann der Körper mit Hilfe von UV-Licht Vitamin D3 selbst bilden. Dazu muss sich der Mensch aber oft genug – möglichst bei Sonnenschein – im Freien aufhalten. Bei älteren Menschen, die nicht so häufig nach draußen gehen (können) und deren Haut weniger Vitamin D bildet, kann sich vor allem in den Wintermonaten ein Mangel an Vitamin D3 einstellen.
Bisherige Vorsorge: tägliches Kombipräparat
Als wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung einer Osteoporose im Alter gelten derzeit:
- regelmäßige körperliche Betätigung
- kalziumreiche Ernährung
- die Einnahme kalziumhaltiger Mittel zusammen mit Vitamin D3.
Die übliche Empfehlung für eine vorbeugende Arzneimitteltherapie besteht aus 1 000 bis 1 500 mg Kalzium und 500 bis 1 000 Internationalen Einheiten (I.E.) Vitamin D3 pro Tag, oft in Form eines Kombinationspräparates.
Vitamin D3: wirksam, gut verträglich und preiswert
Eine soeben erschienene englische Studie hat untersucht, ob allein die Einnahme von Vitamin D3 die Zahl der Knochenbrüche bei 65- bis 85-Jährigen vermindern kann. Die Patienten nahmen über 5 Jahre alle 4 Monate eine hohe Dosis Vitamin D3 (100.000 I.E. Colecalciferol) oder ein Scheinmedikament ein. In der Vitamin D3-Gruppe gab es um 22 Prozent weniger allgemeine Knochenbrüche und um 33 Prozent weniger Osteoporose-typische Brüche an Hüfte, Unterarm und Wirbelkörpern. Frauen profitierten etwas mehr von der Behandlung als Männer. Die Kosten der Behandlung sind mit weniger als 3 Euro pro Jahr sehr niedrig. Über unerwünschte Wirkungen wurde nicht berichtet.
Besonders für Menschen, die auf eine kalziumreiche Ernährung achten, eröffnet diese Therapie eine Alternative zur täglichen Einnahme kombinierter Mittel mit Kalzium und Vitamin D3.
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