
Massage-Effekt. Sand unter den Füßen kann wie ein Peeling wirken. © Adobe Stock
Endlich warm draußen – und auch die Füße wollen jetzt an die Luft. Befreit vom Schuh rollt der Fußnatürlich ab und passt sich dem Boden an. Barfußlaufen trainiert Fuß- und Wadenmuskeln, kann den Rücken stärken und Fehlstellungen vorbeugen.
Fehlstellung vorbeugen
Wird der Fuß falsch belastet, bilden sich Muskeln, Bänder und Sehnen zurück. Fehlstellungen wie Platt-, Spreiz- oder Knick-Senk-Füße können die Folge sein und diese den oft erblich bedingten Hallux valgus, auch Ballenzeh genannt, verstärken: Der große Zeh biegt sich zu den kleineren, sein Grundgelenk drängt nach außen. Barfußlaufen hilft, dem vorzubeugen oder den Hallux valgus zu lindern.
Früh übt sich
Regelmäßiges Laufen mit bloßen Füßen wirkt sich in jedem Alter positiv aus, doch je früher wir damit anfangen, desto besser. Das zeigt eine aktuelle Studie der Uni Wien mit 620 japanischen Kindern: 239 davon besuchten eine Vorschule, in der Barfußlaufen Vorschrift ist, 381 eine mit Schuh-Pflicht. Die Forschenden maßen die Krümmung der großen Zehen – Symptom für einen Ballenzeh. Ergebnis: Bei den Barfußläufern war die Krümmung erheblich weniger ausgeprägt als bei den Schuhträgern.
Langsam angehen
Unten-ohne-Laufen stabilisiert das ganze Fußgelenk, verbessert so die Körperhaltung und stärkt den Rücken. Weiteres Plus: der Massageeffekt für die Fußsohlen. Doch nichts überstürzen, sonst werden die Füße überlastet. Anfangs nicht länger als eine Stunde auf weichen Böden wie Rasen oder Sand laufen, dann steigern. Vorsicht vor Scherben, spitzen Steinen oder Nägeln! Sie können vor allem für Diabetiker gefährlich werden, bei denen Wunden schlecht heilen. Übrigens: Zu Hause in bequemen Socken laufen, hat einen barfußähnlichen Effekt.
Tipp: Holz, Kiesel, Schlamm – in Barfußparks können Sie verschiedene Böden erlaufen. Auf barfusspark.info finden Sie eine Liste mit Angeboten.
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laufe einfach im Sommer viel barfuß. Mir macht der Untergrund nichts aus, ob gebrochene Kieselsteine, ein steiniger Bergpfad oder eine Distelwiese, meide aber den "städtischen" Bereich. Das Auge geht mit, die Sohle bemerkt sofort den Untergrund, da wird dann sanfter aufgesetzt oder anders aufgetreten.
Den Knien, dem Kreuz der Fußstellung tuts gut und bringt Beschwerdefreiheit, sehr angenehm ist das Laufen in einer nassen Wiese, auf moorigen oder auch sandigem Untergrund. Verletzt habe ich mich dabei eigentlich noch nicht, gefärhrlich ist gebrochenes Glas oder die abreißbaren Dosenverschlüsse die es eigentlich nicht mehr gibt, auf "warmen" Teer ist die Gefahr eines Verbrennen der Fuß-Sohlen schnell gegeben. Ein Problem, im Herbst sind die Schuhe zu eng, der Fuß hat sich breit getreten.
Und hier der link zur Studie der Uni Wien:
https://kinderfuesse.com/neue-studie-des-forschungsteams-kinderfuesse-kinderschuhe-veroeffentlicht/
Kommentar vom Autor gelöscht.
Vielen Dank für den Artikel und besonders die beiden Hinweise, auf die leider viel zu selten in Berichten übers Barfußgehen hingewiesen wird:
- Barfußgehen ist in jedem Alter von Vorteil, und
- Barfußgehen sollte man achtsam beginnen und langsam steigern.
Wir von Barfussblog.de leben seit vielen Jahren ganzjährig barfuß und geben Einsteigern und Interessierten Tipps, wie man sich mit Freude und vor allem verletzungsfrei dem Thema Barfußgehen und -laufen nähern kann.
@D4nielB: Zahlreiche Testberichte zu Barfußschuhen findest Du in unserem Barfussblog.
Ich habe mit 44 angefangen, ausschließlich barfuß zu gehen (jedenfalls immer zwischen 0°C und 45°C) und mache das seit 7 Jahren - auch in diesem Alter kann man seine Füße und die Körperhaltung noch verändern! Knick-Senkfuß ist weg (musste früher immer Einlagen tragen, die natürlich nichts bewirkt haben), meine Haltung ist besser geworden, weniger Rückenschmerzen, usw. - und nie wieder Stinkefüße ;-)
Herrlich!
Das ist für mich ein Zugewinn an Lebensqualität, den ich nicht mehr missen möchte!