Optiker im Test

So haben wir getestet

Optiker im Test - Hier passt was nicht

Test­objekte. Unter anderem diese verdeckt bei Augen­optikern beauftragten Brillen wurden von unserem Gutachter-Team genau unter die Lupe genommen. © Stifung Warentest / Thomas Voßbeck

Optiker im Test Alle Testergebnisse für Augen­optiker freischalten

Im Test: Die sechs umsatz­stärksten Augen­optik-Firmen des Jahres 2021. Vor-Ort-Leistungen wurden in Filialen des jeweiligen Anbieters in Anspruch genommen, außer wenn der Anbieter einen Part­ner­optiker vorschlug. Die Prüfungen fanden von Februar bis April 2023 statt, die Anbieterbefragung im Juni und Juli 2023.

Unter­suchungen: Fünf geschulte fehlsichtige Test­personen mit verschiedenen Anforderungen an die anato­mische Anpassung orderten bei allen Anbietern verdeckt je eine Brille: pro Anbieter eine Nahbrille-, zwei Fern- und zwei Gleitsicht­brillen, davon eine Arbeits­platz­brille. Waren Online-Bestel­lungen angeboten, wurden sie je nach Hinweisen auf der Anbieter-Webseite genutzt. Bei Angebot von Einstärken- oder von Einstärken- und Gleitsicht­brillen sollte mindestens je eine Brille auf dem Online-Weg geordert werden. Wurde vor Ort beim Sehtest davon abge­raten, folgten die Tester dem Rat des Personals. Die Tester dokumentierten alle Abläufe in Fragebögen, bei Online-Bestellung protokollierten zusätzlich zwei Expertinnen.

Qualität der Brillen: 60 %

Drei unabhängige augen­optische Fach­gut­achter prüften die Qualität der Brillen. Bestimmung und Ausgleich der Fehlsichtig­keit: Die Werte der Brillen (Sphäre, Zylinder, Achse, bei Gleitsicht­brillen: Nahzusatz) verglichen sie mit Referenz­werten. Diese ermittelten sie für jede Test­person zu Beginn und Ende der Erhebung. Daraus leiteten sie einen Toleranz­bereich ab. Wurde bei einer Online-Bestellung nicht auf die nötige Verwendung aktueller Sehwerte verwiesen, nutzte die Test­person die Referenz­werte der Gutachter für die Bestellung. Bestimmung und Ausgleich der Fehlsichtig­keit wurde in diesem Fall nicht bewertet. Zentrierung: Die Gutachter prüften etwa den horizontalen Abstand, die Höhe sowie den Höhen­unterschied der Zentrier­punkte anhand zuvor ermittelter Referenz­werte und den dabei fest­gelegten Toleranz­bereichen. Fassungs­anpassung: Geprüft wurde zum Beispiel der Sitz der Stege und Bügelenden und ob durch den Sitz der Brille die Sehqualität beein­trächtigt sein kann. Wurden Brillen nach Hause geliefert, nahmen unsere Tester keine Anpassung vor Ort in Anspruch, da sie nicht oder nur optional angeboten wurde. Brillen­fertigung: Die Gutachter prüften die Qualität der Verarbeitung von Fassungen und Gläsern – etwa, ob Gläser zu lose in den Fassungen sitzen oder einge­klappte Bügel mit ihren Enden die Gläser zerkratzen können.

Fachliche Beratung und Information: 20 %

Wir erfassten, welche Fragen den Kunden gestellt und welche Infos sowie Hinweise im Geschäft und online gegeben wurden: etwa Fragen zum Zweck der Brille, Hinweise zur Aktualität der Sehwerte, Fassungs­beratung (etwa zur Gesicht­sanatomie), Glasberatung (etwa zum Aufbau von Gleitsicht­gläsern) sowie Pfle­gehin­weise.

Kunden­service: 20 %

Wir prüften etwa, ob Voraus- und Anzah­lungen zu leisten waren, Abhol- und Liefer­zeiten, ob die Tester ihre aktuellen Sehwerte und Infos zu den Glas­herstel­lern erhielten, ob Rechnungen erstellt, ob Versicherungs­bedingungen erläutert und für eine Prüfung zu Hause heraus­gegeben wurden. Zudem bewerteten wir, ob bei Online-Bestel­lungen auf die Eingabe aktueller Sehwerte verwiesen und ein Sehtest angeboten wird.

Mängel in den AGB: 0 %

Eine Juristin prüfte die allgemeinen Geschäfts­bedingungen für die Nutzung der Websites auf recht­lich unzu­lässige Klauseln und ob Widerrufs­belehrungen ordnungs­gemäß waren. Bei Vor-Ort-Käufen machte kein Anbieter AGB geltend. Dann gilt insbesondere das Bürgerliche Gesetz­buch.

Optiker im Test Alle Testergebnisse für Augen­optiker freischalten

Abwertungen

War die Qualität der Brillen ausreichend, werteten wir das Qualitäts­urteil um 0,3 Noten ab.

Optiker im Test Alle Testergebnisse für Augen­optiker freischalten

Mehr zum Thema

87 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.09.2025 um 13:22 Uhr
    Optiker im Test

    @peterw24: Ihre konkreten Fragen waren leider nicht Teil unserer Untersuchung, weshalb wir Ihnen dazu keine spezifischen Informationen zur Verfügung stellen können. Nach unserem Kenntnisstand gibt es nach wie vor Optiker mit eigenen Werkstätten, in denen die Gläser geschliffen werden – bei anderen finden vor Ort eher nur finale „Nacharbeitungen“ statt. Der Umfang der jeweiligen Arbeiten im Geschäft hängt auch davon ab, ob es sich um ein inhabergeführtes Einzelgeschäft oder um die Filiale einer großen Augenoptikerkette handelt.
    Entspiegelung gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen. Die sogenannte „Superentspiegelung“ entwickelt sich aber immer mehr zum Standard.
    In diesem Kontext möchten wir Sie gerne auf Inhalte unserer Veröffentlichung aufmerksam machen: Sie erhalten dort beispielsweise wertvolle Orientierungshilfen für die Auswahl von Brillenfassung und -gläsern sowie ein übersichtliches Gläser-Glossar. Dieses erklärt wichtige Fachbegriffe wie Lotus-Effekt oder Brechungsindex und hilft Ihnen dabei, sinnvolle Extras zu erkennen.

  • peterw24 am 01.09.2025 um 13:39 Uhr
    Stellt Optiker Brille selbst her

    Tut ein Optiker das Glas selbst scheifen oder kriegt er die Gläser fertig geliefert ?
    Montiert der Optiker die Gläser ins Gestell oder erhält er alles fertig geliefert zugesandt ?
    Gibt es verschiedene Gütestufen bei der Entspiegelung oder ist Entspiegelung gleich Entspiegelung ?
    Gleiche Frage zu Kratzfestigkeit.

  • sb-kuehner.de am 05.09.2024 um 09:18 Uhr
    Bei den Augenoptikern läuft so einiges falsch.....

    ich habe vor gut 40 Jahren diesen Beruf erlernt. Damals wurde sehr vie Wert auf handwerkliche Fähigkeiten gelegt. Ich musste lernen Brillengläser mit der Hand zu schleifen, Brillen mit Feile und anderen Werkzeugen zu bearbeiten bzw. reparieren. Ich musste lernen eine Brille am Kunden handwerklich und medizinisch korrekt anzupassen.
    Immer wieder muss ich feststellen, dass ich das heute noch besser kann als viele junge Augenoptiker.
    Ich habe gelernt, dass eine Brille ein medizinsiche Produkt ist, dass auf ärztliche Rezeptur anzufertigen ist. Das haben heute viele Optiker vergessen.
    In der Ausbildung wird heutzutage viel mehr auf den Verkauf der Brille ausgebildet als auf die korrekte medizinsiche Anfertigung.
    Ein Augenoptiker mussschon bei der Brillenauswahl strikt auf einwandfreien Sitz achten. Heutzutage kommt mir das Grausen wenn ich so sehe welche Brillen man den Kunden verkauft.
    schlechter Sitz, falsche Glaswahl, misserable Anpassung, falsche Einpassung der Gläser.
    Leider

  • Test_Leserin am 17.07.2024 um 15:21 Uhr
    Vergleich Brillengläser wäre sinnvoller

    Wie gut eine Brille angepasst ist, ist doch immer abhängig von der Person, die das tut. Insofern hat dieser Test erst einmal keinen großen Nutzen.
    Viel interessanter wäre ein Vergleich der Gläser. Gleitsichtgläser kosten bei der Kette ab 150€ bis 700€ und beim Optiker ab 450€ bis über 1500€. Da habe ich als Kundin keine Chance festzustellen, ob die höheren Preise gerechtfertigt sind, oder ob die extrem teuren Zeiss oder Rodenstock Gläser (teilweise mit aufwändiger Technik vermessen und individuell angefertigt) wirklich so einen Mehrwert haben.
    Hier wäre ein unabhängiger Test ein wirklicher Nutzen für die Kundschaft.

  • Monacofranze am 02.06.2024 um 15:03 Uhr
    Fielmann Qualität - sehr zweifelhaft.

    In dem Test wird nicht auf die Nachhaltigkeit der Gläserbeschichtungen eingegangen. Ich musste die leidvolle Erfahrung machen, dass die Beschichtung meiner Brillengläser (die nicht billig waren) nach etwa einem halben Jahr nach Ablauf der Garantie (3 Jahre) begann, sich abzulösen. Während eines Stammtischgespräches kamen einige Teilnehmer der Runde, die auch Brillen von Fielmann hatten, ebenfalls mit dieser Reklamation ins Gespräch. Bei allen zeigte sich dieses bedauerliche Phänomen nach etwa 4 Jahren. Ich wandte mich dann an Fielmann, zunächst in der Filiale, dann schriftlich an die Zentrale. Was ich da derzeit gerade an Ignoranz erlebe, hat mit kundenorientiertem Verhalten rein gar nichts mehr zu tun. Für mich sieht das schon fast nach "geplanter Obsoleszenz" aus. Fielmann ist gut im Verkaufen, aber mehr als schlecht im Behandeln berechtigter Reklamationen. Das sollte bei zukünftigen Tests auch berücksichtigt werden.