
Immer mehr Optiker vermarkten Brillen online – teils exklusiv, teils verzahnt mit ihrem stationären Geschäft wie beim Branchenriesen Apollo. Doch wo gibts die besten Brillen? Die Stiftung Warentest hat zwölf Anbieter getestet, darunter Einzeloptiker, Optiker-Ketten wie Fielmann und Webshops wie Brille24 und Mister Spex. Geschulte Tester gaben Fern-, Nah- und Gleitsichtbrillen in Auftrag. Der Optiker-Test zeigt: Wenige geprüfte Brillen sitzen optimal. Nur ein Optiker schneidet gut ab.
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Gut gefertigt, teilweise saftige Preise
Gefertigt waren die meisten Brillen erfreulich gut, auch bei fast allen günstigen Anbietern. Viele werben damit, hochwertige Gläser zu verkaufen: dünner Kunststoff, gehärtet, superentspiegelt. Im Test erlebten wir enorme Preisunterschiede. Bei Einstärkenbrillen etwa reichte die Spanne von 70 Euro bis hin zu 570 Euro. Was Brillen kosten, hängt unter anderem auch von empfohlenen Extras bei den Gläsern ab. Kunden können schwer einschätzen, was sich individuell lohnt. Unser Brillenglas-Glossar gibt Hilfe.
Das bietet der Augenoptiker-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 12 Augenoptiker, darunter die sechs größten Ketten, vier Online-Shops und zwei beispielhaft ausgewählte Einzeloptiker. Nur ein Optiker ist gut, neun sind befriedigend, zwei ausreichend.
Kaufberatung. Wir erläutern Schritt für Schritt, wie Sie zu Ihrer Wunschbrille kommen, und worauf Sie dabei achten sollten – egal, ob Sie die Brille online oder vor Ort bestellen. Wir nennen die Vor- und Nachteile von Online- und Vor-Ort-Optikern und sagen, wann sich der Gang ins Geschäft lohnt.
Hintergrund und Tipps. Ob Kunstoffgläser, Entspiegelung oder Lotus-Effekt: Unser Glas-Glossar klärt, welche Extras sich lohnen und was sich Kunden sparen können.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 4/2019.
Vor allem beim Feinjustieren der Brillen hapert es
Im Test deckt die Stiftung Warentest die gesamte Palette ab: von reinen Onlineanbietern über Ketten mit und ohne Webshop hin zu zwei Einzeloptikern vor Ort. Bei jedem Anbieter gaben fünf fehlsichtige Kunden Brillen in Auftrag und Gutachter beurteilten dann die Qualität. Das ist das Herzstück des Tests, die Bilanz gemischt. Es hapert vor allem beim Anpassen und noch mehr beim Feinjustieren der Brillen, der sogenannten Zentrierung.
Warum die Zentrierung so wichtig ist
Idealerweise biegt und ruckelt ein Optiker an zwei Terminen an der gewählten Fassung: bevor er die Zentrierwerte ermittelt und wenn der Kunde die fertige Brille abholt. Eine schlecht angepasste kann nicht nur „schräg“ aussehen, sondern auch rutschen oder drücken. Oder eben die Zentrierung ruinieren.
So kamen die Preise im Test zustande
Im Test gab es hohe Preisspannen. Brillenkosten können zum einen von teuren Empfehlungen abhängen – aber auch von augenoptischen Anforderungen oder individuellen Wünschen der Kunden. So war das bei unseren Testern:
Fall 1 und 2: Fernbrillen: Die eine Frau hat hohe Sehwerte und fährt viel Auto. Budget: maximal 400 Euro. Die andere Frau mit geringen Werten hatte noch nie zuvor eine Brille. Budget: maximal 300 Euro.
Fall 3: Nahbrille: Der Mann will eine Brille, um damit im Sessel zu lesen. Sie soll keine Halbbrille sein, sondern eine mit großen Gläsern. Augenoptisch ist sein Bedarf nicht einfach, unter anderem da er auf beiden Augen sehr verschiedene Sehwerte hat. Ausgeben sollte er maximal 600 Euro.
Fall 4: Gleitsichtbrille: Die Frau möchte explizit „eine ganz normale Gleitsichtbrille“ ohne teure Extras. Ihr Budget: maximal 600 Euro.
Fall 5: Arbeitsplatzbrille: Die Frau kommt mit ihrer normalen Gleitsichtbrille bei der Bildschirmarbeit nicht mehr zurecht. Die Testerin muss vor allem am PC gut sehen. Kosten sollte diese Art der Arbeitsplatzbrille maximal 600 Euro.
Online geht nicht immer schnell
Bis die Brillen im Test abholbereit oder zugestellt waren, dauerte es im Schnitt elf Tage. Ein Päckchen ließ sogar knapp sieben Wochen auf sich warten. Bestellt hatte unsere Testerin es mit wenigen Klicks.
Nutzerkommentare, die vor dem 27. März 2019 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung zum selben Thema.
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