
Große Auswahl im Test. Von links: Vor-Ohr-Gehörschutz aus Silikon, In-Ohr-Schaumstoffkegel und In-Ohr-Lamellenstöpsel aus flexiblem Kunststoff. © Adobe Stock; Stiftung Warentest (M)
Silikon oder Wachs, Zylinder- oder Kegelform – im Ohrstöpsel-Test stehen 17 sehr unterschiedliche Modelle. Nicht alle dämmen gut, zwei haben ein Schadstoffproblem.
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Testergebnisse für 17 OhrstöpselAlle Ohrstöpsel im Test
Unsere Augen können wir ohne weiteres schließen, unsere Ohren aber nicht. Ständig empfangen sie Signale – selbst im Schlaf. Ein gutes Paar Ohrstöpsel oder Earplugs dämmt die akustische Wahrnehmung, reduziert laute Geräusche auf ein erträgliches Maß. Im Rockkonzert oder beim Bedienen lärmender Maschinen schützen sie vor Hörschäden; im Bett blenden sie das Schnarchen der Partnerin oder des Partners aus.
Die Stiftung Warentest hat 17 vielseitig einsetzbare Ohrstöpsel-Paare getestet: fünf formbare Vor-Ohr-Stöpsel, die den Gehörgang von außen abdichten, und zwölf In-Ohr-Stöpsel, die in den Gehörgang eingeführt werden. Einige davon sind einmal, andere mehrfach verwendbar. Die Preise reichen von 43 Cent pro Paar bis hin zu 21,20 Euro.
Warum sich der Ohrstöpsel-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Unsere Tabelle zeigt Qualitätsurteile der Stiftung Warentest für 17 Ohrstöpsel-Produkte. Getestet haben wir unter anderem Stöpsel der Klassiker-Marke Ohropax, das Trendprodukt Loop, Stöpsel von Hansaplast, der Drogeriekette dm und aus dem Online-Handel. Mehr als die Hälfte der Produkte hat das test-Qualitätsurteil Gut, fünf sind insgesamt befriedigend, eines ist ausreichend und eines mangelhaft.
Die besten Ohrstöpsel für Sie
Bevorzugen Sie Vor-Ohr- oder In-Ohr-Stöpsel? Suchen Sie Einweg-Modelle oder solche zum mehrfachen Gebrauch? Möchten Sie sich nur die Stöpsel anzeigen lassen, die in puncto Schalldämmung am besten abgeschnitten haben? Kein Problem: Mit wenigen Klicks können Sie die Testergebnisse filtern und so ihren persönlichen Testsieger finden.
Hintergrund
Ein HNO-Arzt erklärt im Interview, in welchen Situationen Gehörschutz wichtig ist, wie hygienisch die Stöpsel sind und welche Risiken manche Ohrstöpsel bergen können.
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Testergebnisse für 17 OhrstöpselKein Ohr gleicht dem anderen
Wie effektiv Ohrstöpsel gegen Schnarchgeräusche, Baustellenlärm oder dröhnende Musik helfen, hängt nicht nur von ihren Dämmeigenschaften ab. Wichtig ist auch, dass der Stöpsel gut sitzt, sich also der Anatomie des Ohres anpasst. Es gibt große und kleine Ohren, weite und enge Gehörgänge – Menschen haben sogar rechts und links unterschiedlich geformte Ohren.
Manche müssen daher mehrere Ohrstöpsel ausprobieren, um das Produkt zu finden, mit dem sie sich wohlfühlen. Unser Test hat die unterschiedlichsten Stöpsel getestet − aus Silikon oder Wachs, aus Schaumstoff, in Zylinder-, Kegel-, Lamellen- oder Kappenform − und liefert hilfreiche Hinweise zur Vorauswahl.
Ohrstöpsel in der Praxis und im Labor geprüft
Die wichtigsten Prüfpunkte in unserem Ohrstöpsel-Test waren Schalldämmung und Tragekomfort. Wie gut die Produkte Schall dämmen, prüften wir unter anderem in einem Labor an einem Kunstohr. Zudem setzten wir 16 Männer und Frauen in einem schallarmen Raum Geräuschen in unterschiedlicher Tonhöhe und Lautstärke aus – jeweils mit und ohne Stöpsel. Unsere Testpersonen beurteilten zudem, wie bequem sich die Stöpsel tragen lassen – tagsüber und in der Nacht beim Schlafen.
Tipp: Lesen Sie auch, was gegen Schlafstörungen helfen kann.
Der richtige Gehörschutz gegen Lärm oder fürs Schlafen
Die Ohrstöpsel im Test sind in vielen verschiedenen Situationen nutzbar, in denen Lautstärke belastend werden kann. Alle sollen sich laut Anbieter zum Schlafen eignen, manche besonders fürs Handwerken zu Hause, manche für laute Musik. Unsere Tabelle hilft bei der Entscheidung: Sie zeigt, welche Stöpsel sich nach unseren Prüfungen für bestimmte Situationen besser eignen als andere.
Tipp: Wer gar nicht mit Stöpseln aus dem Handel zurechtkommt, kann sich einen individuell angepassten Gehörschutz anfertigen lassen − eine Otoplastik. Die kostet allerdings ab 100 Euro aufwärts und ist nicht Bestandteil unseres Tests.
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Ich habe mir nach Ihrem Test das Siegerprodukt gekauft und bin sehr enttäuscht worden. Offenbar wurden die Stöpsel nur von Männern (?) mit kurzem Haar getestet. Die Silikonstöpsel verkleben über Nacht durch die Wärmeentwicklung auf dem Kopfkissen mit meinem schulterlangen Haar. Ich musste mir letztlich Haarsträhnen abschneiden, weil das Material sich nicht mehr entfernen ließ. Aus meiner Sicht ein KO-Kriterium für die Anwendung und damit ein volllkommen unbrauchbares Produkt.
Die Testsieger "vor-Ohr-Stöpsel" wirken, indem sie den Gehörgang so vollständig wie möglich abdichten. Dadurch entstehen meiner Erfahrung nach aber zwei Probleme:
- Die Belüftung der Gänge zwischen Ohren und Nase fehlt, das ist unangenehm wie bei einer Erkältung, wenn Schleim die inneren Gänge verstopft.
- Der körpereigene Schall wird lauter wahrgenommen (wie schon in einem Vorkommentar bemerkt), man hört z. B. ungewohnt und unangenehm laut den eigenen Puls.
Diese Nachteile gibt es bei den belüfteten und trotzdem schalldämpfenden Lamellenkopfhörern nicht; Erwachsenen mit kleinen Gehörgängen seien Kindergrößen empfohlen.
Dass die Silikon-Ohropax hier quasi der Testsieger sind, verstehe ich nicht. Im Vergleich zu Memoschaum-Stöpseln dämmen sie deutlich schlechter - übrigens auch laut den Werten auf der Packung. Außerdem verstärken sie den eigenen Körperschall extrem, jedes Räuspern ist dreimal lauter als ohne Stöpsel. Außerdem sondern sie eine klebrige Schicht ab. Außerdem belasten sie beim Einsetzen das Ohr mit Druck und Krach. Einzige Vorteile: Sie schmerzen weniger im Gehörgang und sind kaum sichtbar. Aber das haut es für mein Empfinden nicht raus.
Im Anwendungsgebiet laute Musik, z.B. bei einem Konzert, finde ich ein weiteres Kriterium entscheidend, nämlich die Klangtreue. Wird das Klangbild der Musik so wenig wie möglich verfälscht? Dafür gibt es spezielle Produkte auf dem Markt wie Sennheiser SoundProtex, Elacin Ear Protection, Alpine MusicSafe oder Minuendo Lossless Earplugs. Dazu würde mich ein weiterer Test interessieren, bei dem das Kriterium Klangtreue berücksichtigt wird.
Erstaunlich, wie vollkommen unterschiedlich Bewertungen von Ohrstöpseln ausfallen können. Das mein ich jetzt nicht zwingend negativ. So schreibt die Stiftung Warentest, dass gerade Schaumstoffstöpsel manchmal schwierig im Ohr zu platzieren sind und die Dämpfungswirkung deshalb stark von der richtigen Platzierung abhängt. Entsprechend bewertete sie beispielsweise Wachsstöpsel als besonders gut. Meine persönliche Einschätzung, und ich verwende oft Ohrstöpsel, ist eine komplett andere. Wachsstöpsel sind für mich vollkommen sinnfrei. Sie dichten den Gehörgang schlicht nicht ab, da bei jeder Bewegung des Kopfes oder einem Stirnrunzeln die Abdichtung verlorengeht. Sie haften nämlich nicht an der Ohrmuschel, da sowohl diese als auch die Stöpsel fettig sind und deshalb keine Haftwirkung erzielen. Es bildet sich also sofort ein Spalt zwischen Stöpsel und Ohr. Schaumstoffstöpsel dagegen dichten bei mir absolut sicher und dicht ab. Auch vom Tragekomfort gibt es keine Probleme.