
Winzige Tasten, kontrastarmes Display, zahllose Apps – Menschen mit schwachen Augen, Ohren oder Fingern sind von herkömmliche Handys oft überfordert. Abhilfe schaffen sollen sogenannte Seniorenhandys. Doch Handicaps können auch junge Menschen treffen, daher ist der Begriff problematisch. Wir verwenden ihn trotzdem, weil viel Anbieter ihre Spezialhandys selbst so nennen.
Sind Sehkraft, Gehör oder Motorik eingeschränkt, helfen Spezialhandys dabei, mit der Welt verbunden zu bleiben. Die Stiftung Warentest hat 15 Seniorenhandys und Seniorensmartphones getestet, darunter Geräte von Doro und Emporia. Nur zwei Smartphones helfen bei allen drei Handicaps. Überflieger ist keiner dabei, aber immerhin vier Modelle schaffen knapp die Note Gut. Das günstigste gute Seniorenhandy kostet knapp 60 Euro (Preise: 27 bis 214 Euro).
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Seniorenhandys mit oder ohne Internetzugang
Wir haben drei Arten von Spezialtelefonen geprüft:
- Einfach-Handys ohne Apps und ohne Internetzugang,
- Hybrid-Handys, die Internet und ein paar vorinstallierte Apps wie etwa den Messenger WhatsApp bieten
- spezielle Smartphones, die sich von herkömmlichen Smartphones nur dadurch unterscheiden, dass sie leichter zu bedienen sind, etwa durch große Symbole und einfache Menüs.
Das bietet der Seniorenhandy-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 15 Handys und Smartphones für Senioren, darunter Modelle von Panasonic, Tiptel und Bea-Fon. Wir haben unter anderem Sprachqualität, Handhabung und Haltbarkeit getestet. Testkommentare ordnen die einzelnen Produkte ein.
- Kaufberatung. Wir stellen verschiedene Varianten von seniorengerechten Mobiltelefonen vor, nennen ihre Vor- und Nachteile und sagen, wie entsprechende Geräte in unserem Test von Seniorenhandys abgeschnitten haben.
- Tipps. Wir erklären, wie die Notruftaste bei Seniorentelefonen funktioniert und was dabei zu beachten ist.
- Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf die PDF zum aktuellen Testbericht aus test 3/2021 sowie zur Vorgängeruntersuchung aus test 1/2017 (einige der damals getesteten Geräte sind noch erhältlich).
Einfach-Handys (9 Geräte im Test)

Die Einfach-Handys im Test kosten zwischen 27 und 85 Euro. Das Doro 6040liegt mit 58 Euro preislich im Mittelfeld.
Einfach-Handys eigenen sich zum Telefonieren und zum Senden kurzer Nachrichten wie SMS. Prima für alle, die kein Internet und keine Apps brauchen.
Vorteil. Keine verwirrenden Meldungen vom Betriebssystem. Durch große Tasten oft leicht zu bedienen. Moderater Preis.
Nachteil. Ohne Internet und Apps wie die Messenger-Programme Threema, Signal oder WhatsApp sind Möglichkeiten zur Kommunikation eingeschränkt.
Hybrid-Handys (3 Geräte im Test)

Die drei geprüften Hybrid-Handys kosten alle um die 90 Euro. Hier zeigen wir das Bea-Fon SL860touch.
Zwitter mit großer Tastatur plus Internet. Vorinstallierte Apps wie der Messenger WhatsApp eröffnen viele Kommunikationswege bis hin zu Videotelefonie. Neue Apps lassen sich meist nicht installieren.
Vorteil. Keine verwirrenden Meldungen vom Betriebssystem. Zeitgemäße Kommunikation via Messenger möglich.
Nachteil. Eingeschränkte Auswahl an Apps. Etwas teurer als Einfach-Handys.
Seniorensmartphones (3 Geräte im Test)

Die geprüften Smartphones kosten 150 bis 214 Euro. Hier im Bild das Emporia Smart.4 (170 Euro).
Modern. Funktionsfülle herkömmlicher Smartphones. Großes, berührungsempfindliches Touchdisplay statt Tastatur. Für alle, die sich mit Smartphones auskennen. Neulinge brauchen Hilfe.
Vorteil. Große App-Auswahl im Google Play Store. Internet und E-Mail möglich.
Nachteil. Teuer. Nervig viele Meldungen vom Android-Betriebssystem, auf die man reagieren und sie zumindest löschen muss. Das überfordert Neulinge.
Verbunden trotz Handicap
Hilfreich bei Sehschwäche ist ein großes, kontrastreiches Display. Das bieten nur drei Geräte im Test, darunter ein Einfach-Handy, das zudem mit großen Tasten punktet. Es eignet sich zugleich am besten für Menschen, die nicht gut hören: Klingelton und Lautsprecher lassen sich sehr laut einstellen, die Sprache bleibt dennoch verständlich. Gut bedienbar mit eingeschränkter Fingerfertigkeit ist außer den zwei guten Seniorensmartphones im Test nur noch eines der Hybrid-Handys. Es erwies sich aber im Haltbarkeitstest als wenig robust.
Klassisches Smartphone anpassen
Wer mit Updates leben kann und keine Notruffunktion braucht, passt einfach sein herkömmliches Smartphone an. Sehschwache stellen im Einstellungsmenü das Display kontrastreicher und die Symbole größer ein. Bei Hörschwäche könnte ein Ohrhörer helfen, gerne auch mit Kabel. Gegen zittrige Hände helfen ein Eingabestift aus dem Elektronikfachmarkt oder die Spracheingabe. Und wer es größer mag, greift zum Tablet. Zumindest zu Hause stört das hohe Gewicht kaum. Telefonieren klappt auch – mit Messenger-Apps wie WhatsApp, Telegram oder Threema.
Tipp: Gute Geräte finden Sie mithilfe unserer Testdatenbanken für Smartphones und Tablets.
Nutzerkommentare, die vor dem 24. Februar 2021 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung zu Seniorenhandys.
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