
Neue Version. Die Amazon-Kreditkarte ist wieder eine Visa, aber herausgegeben von einer anderen Bank. © Amazon
Nach fast einem Jahr Pause bringt Amazon wieder eine Kreditkarte heraus. Wir haben verglichen: Wie schlägt sie sich gegenüber dem Vorgänger und anderen Kreditkarten?
Santander-Tochter ist neue Partner-Bank
Die bisherige Amazon-Kreditkarte in Zusammenarbeit mit der Landesbank Berlin (LBB) wurde Ende 2023 eingestellt, im August 2024 hat der Online-Versandhändler den Nachfolger vorgestellt. Bei der neuen Amazon-Karte handelt es sich ebenfalls um eine Kreditkarte von Visa. Herausgeben wird sie von der deutschen Zweigniederlassung „Zinia“ der spanischen Direktbank Open Bank. Die Open Bank wiederum gehört zur spanischen Bankengruppe Santander.
Ohne Grundgebühr, aber nicht kostenlos
Die neue Amazon-Kreditkarte kommt ganz ohne fixe Jahresgebühr aus, eine Verbesserung im Vergleich zu den früheren Konditionen. Für die alte Karte haben Amazon-Kunden ohne „Prime“-Abo ab dem zweiten Jahr knapp 20 Euro gezahlt; für Kunden mit kostenpflichtigem Prime-Abo entfiel die jährliche Grundgebühr. Doch die Grundgebühr ist nicht allein entscheidend dafür, wie viel eine Kreditkarte am Ende wirklich kostet.
Bargeld. Wer mit der neuen Amazon-Kreditkarte Euro abhebt, zahlt 3,9 Prozent Gebühr, mindestens aber 1,50 Euro pro Abhebung. Hebt die Kundin oder der Kunde in einem Monat beispielsweise dreimal 200 Euro ab, entstehen Gebühren von 23,40 Euro. Andere Währungen als Euro (Fremdwährungen) abzuheben, kostet gar 5,4 Prozent Gebühren. Das ist weit mehr als bei guten anderen Kreditkarten.
Tipp: Gute günstige Kreditkarten finden Sie in unserem Kreditkarten-Vergleich.
Bezahlen. Wer die neue Amazon-Karte in einem Land mit einer anderen Währung als Euro zum Bezahlen nutzt, zahlt 1,5 Prozent Gebühr. Das ist etwas weniger als zuvor und auch im Vergleich zu anderen Karten nicht extrem teuer. Allerdings gibt es auch zahlreiche Kreditkarten, die ganz ohne eine solche Gebühr auskommen, etwa die Genialcard der Hanseatic Bank oder die Barclays Visa.
Zusatzoption. Gegen eine Monatsgebühr von knapp 8 Euro lassen sich „Reisevorteile“ hinzubuchen. Dann entfallen die Gebühren für fünf Abhebungen einer Fremdwährung pro Monat sowie unbegrenzt fürs Bezahlen in Fremdwährungen. Bei einer typischen Nutzung auf Reisen im Ausland kann sich die monatlich buchbare Zusatzoption schnell lohnen, haben unsere Modellrechnungen gezeigt.
Deutlich weniger Rabattpunkte für Käufe bei Amazon
Ein Grund, warum die alte Amazon-Kreditkarte so beliebt war: Kundinnen und Kunden des Online-Versandhändlers konnten mit jedem Einkauf Punkte sammeln und bei bestimmten weiteren Einkäufen bei Amazon wieder einlösen. Damit war rechnerisch ein Rabatt von bis zu 2 Prozent (ohne Prime-Abo) oder 3 Prozent (mit Prime-Abo) möglich.
Die neue Kreditkarte von Amazon enthält dieses Bonusprogramm ebenfalls – es gibt aber weniger Bonuspunkte als zuvor. Für 1 Euro Umsatz auf Amazon.de erhalten Kunden einen Amazon-Punkt gutgeschrieben, der beim späteren Einlösen 1 Cent wert ist. Damit ist der rechnerische Rabatt von 2 oder 3 Prozent auf 1 Prozent gesunken.
An „ausgewählten Angebotstagen“ sollen Prime-Kunden 2 Prozent Nachlass erhalten, was immer noch 1 Prozentpunkt niedriger liegt als zuvor.
Für Einkäufe außerhalb von Amazon gibt es wie bei der alten Karte einen Punkt je 2 Euro Umsatz, also rechnerisch 0,5 Prozent Rabatt.
Kostenfalle Teilzahlung
Die neue Karte ist wieder eine echte Kreditkarte mit Verfügungsrahmen, keine Debitkarte ohne Kreditlinie. Kreditkarten haben den Vorteil, dass Mietwagenanbieter sie in aller Regel zum Hinterlegen der Kaution akzeptieren. Mit Debitkarten kann es dabei schon mal Probleme geben, vor allem im Ausland.
Das sofort verfügbare vorläufige Kreditkartenlimit der neuen Amazon-Visa liegt bei 210 Euro, anschließend beträgt der Verfügungsrahmen standardmäßig 2 000 Euro. Dieser lässt sich je nach Bonität auf Antrag weiter erhöhen.
Noch nicht ausgeglichene Kartenzahlungen können in Raten abgestottert werden, was jedoch hohe Zinsen verursacht. Amazon rechnet in einem Beispiel mit einem effektiven Jahreszins von 20,13 Prozent. Vermeiden lässt sich das, wenn Kundinnen und Kunden die Teilzahlung deaktivieren und auf Vollzahlung umschalten. Dann werden Kreditkartenrückstände jeden Monat vom Girokonto eingezogen. Das soll jederzeit online und in der App einstellbar sein.
Vergleich: Neue gegen alte Amazon-Kreditkarte
Neue Amazon-Kreditkarte (Visa, Open Bank) |
Alte Amazon-Kreditkarte (Visa, Landesbank Berlin) |
|
Verfügbarkeit |
noch nicht erhältlich (Stand: 14.8.2024) |
seit 2023 nicht mehr erhältlich |
Grundpreis (Euro) |
0,00 |
19,99 (ohne Prime-Abo, ab 2. Jahr); 0,00 (mit Prime-Abo) |
Kosten für Bargeldabhebungen am Geldautomaten im Inland (in Prozent vom Betrag) |
3,90 |
3,00 |
Mindestpreis (Euro) |
1,50 |
7,50 |
Kosten für Bargeldabhebungen am Geldautomaten im Ausland (in Prozent vom Betrag) |
3,90 |
3,00 |
Mindestpreis (Euro) |
1,50 |
5,00 |
In Nicht-Euro-Ländern zuzüglich (Prozent) |
1,50 |
1,75 |
Gebühr bei Kartenzahlung in Nicht-Euro-Ländern (Prozent) |
1,50 |
1,75 |
Bonuspunkte |
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- Bei Onlinekäufen dürfen Händler von den Kunden Gebühren für die Nutzung von Paypal oder Sofortüberweisung erheben. Sie müssen aber ein kostenfreies Zahlungsmittel...
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- Kontaktlos zahlen in Sekunden – das geht mit der NFC-Technik. Die Zahlungen sind mit vielen Girocards oder Kreditkarten möglich, aber auch mit Smartphone oder Smartwatch.
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- Nachdem die Stiftung Warentest vor der Visa-Kreditkarte von Barclaycard gewarnt hatte, hat der Anbieter reagiert: Seit Juni 2020 ist es möglich, die voreingestellte...
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Vor 2 Wochen habe ich einen Antrag auf Limiterhöhung gestellt und dazu die erforderlichen Unterlagen eingereicht. Seit dem warte ich auf eine Entscheidung.
Ich habe bereits mehrfach versucht über verschiedene Kanäle zu reklamieren. Per Mail-Support ist keine Hilfe zu erwarten, ebenso wenig über den Telefonsupport. Es gibt eine offizielle Email-Adresse um Beschwerden bei Zinia einzureichen. Das habe ich auch schon 2x versucht. Von dort kommt überhaupt keine Antwort.
Heute bekam ich auf meine letzte email an den Amazon-Zinia Support als Antwort, ich soll den Kundensupport kontaktieren. Ich habe dort angerufen. Der Mitarbeiter konnte sich dann auch noch an meine früheren Anrufe erinnern, aber er sagt mir auch heute wieder , dass er nichts tun kann, außer vielleicht den Fall nochmal bei seinem Vorgesetzten zu eskalieren, so wie er das schon mal vor 10 Tagen gemacht hat.
Das Online System ist unsäglich, ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht wie Güschi. Eine Bonitätsanfrage können sie bei einem Gemeinschaftskonto nicht durchführen und auch nach hochladen eines Satzes von Dokumenten: Ablehnung. Der Telefonsupport kann nichts machen, als Kunde wird man in die Endlosschleife geschickt. Unprofessionell.
Kann es sein, dass die Bank nur solche Kunden anziehen will, die bald auf Ratenzahlung umstellen müssen?
in letzter Zeit steigt ja die Cyberkriminalität stark an und ich bin ein gebranntes Kind, da ich schon Opfer von Kreditkartenbetrug wurde. Daher ist es mir lieber, zusätzliche Security-Codes einzugeben, auch wenn es manchmal etwas umständlicher sein mag. Wenn nach der Eingabe meiner Kreditkartendaten von einigen Händlern im Internet keine 3-D-Secure-Prüfung kommt habe ich immer ein mulmiges Gefühl.
Positiv finde ich bei der Amazon Kreditkarte folgende Punkte, die man auf der Zinia Web-Seite selbst durchführen kann :
-Nutzung bei Online-Händlern, die keine zusätzlichen Sicherheitsverfahren unterstützen, ausschließen
-aktivieren und deaktivieren der Karte
Mein Antrag auf Limiterhöhung von € 2.000,-- auf € 4.000,-- wurde mehrfach abgelehnt. Ich habe einen aktuellen Schufabasisscore von 99,01%, meine Frau von 99,19%. Wir sind Rentner mit hohen Einkünften, schuldenfrei und leben im Eigentum. Tel. bzw. online kann hier niemnad helfen bzw. eingreifen - alle berufen sich auf die Systemprüfung. Das ist mir alles zu unpersönlich und inkompetent - ich kündige diese sinn- und nutzlose Karte, die ein Ärgernis ist. Da machen es auch die reduzierten Bonuspunkte nicht erträglich.
Zwar darf man Geld einzahlen, aber es wird absurderweiser ein HÖCHSTBETRAG FÜR EINGEHENDE ÜBERWEISUNGEN festgelegt.
Beim Standard-Kredikartenlimit von 2.000 EUR darf man nur insgesamt 5.000 EUR pro Jahr(!) einzahlen (bzw. innerhalb der letzten 12 Monate); bei höherem Kreditkartenlimit steigt der Höchstbetrag auf maximal 45.000 EUR im Jahr.
Es macht die Kreditkarte für bestimmte Käufe unbrauchbar, wenn man Kapital hat.
Ich unterstelle hier auch System, da man auch Leute in die Ratenzahlung drücken möchte.
Siehe: https://customer.amazon.zinia.de/financing/deposit-money