
Für viele waren gebührenfreie Kreditkarten ein Grund, zur DKB Bank zu wechseln. Jetzt ersetzt die Bank diese alten Charge-Kreditkarten durch kostenlose Visa-Debitkarten.
Umstellung ab November 2021
Ab November 2021 erhalten alle Neukundinnen und Neukunden der Deutschen Kreditbank (DKB) zum weiterhin kostenlosen Girokonto eine Visa-Debitkarte. Im ersten Halbjahr 2022 werden diese Karten auch an die 4,8 Millionen Bestandskunden ausgegeben. Mit den neuen Visa-Debitkarten sind gebührenfreie Zahlungen und Abhebungen von Bankautomaten nach wie vor weltweit möglich. Nur die Gebühren der ausländischen Automatenbetreiber werden weiterhin – wie marktüblich – nicht erstattet. Das bisherige Angebot der DKB, zusätzlich zum kostenfreien Girokonto ohne Aufpreis eine Visa-Chargecard nutzen zu können, entfällt jedoch für alle.
Tipp: Wie Sie Kostenfallen vermeiden, steht in unserem Special Geldabheben im Ausland.
Unterschiedliche Kreditkartentypen
Bei Debitkarten werden Kundenkonten noch am selben Tag belastet, auch bei den DKB-Visa-Debitkarten. Bei Kreditkarten finanziert die kartenausgebende Bank Zahlungen und Abhebungen dagegen meist vor – und bucht die Summe der Ausgaben jeden Monat an einem festgelegten Tag vom Kundenkonto ab. Es gibt jedoch unterschiedliche Kreditkartentypen, die sich in ihren Leistungen zum Teil deutlich unterscheiden. Informationen dazu finden Sie auf unserem aktuellen Kreditkarten-Test.
Nachteile im Einzelhandel und auf Reisen
Nicht bei jedem deutschen Einzelhändler, der Girocards akzeptiert, kann man auch mit Visa-Debitkarte zahlen. Auch wer ein Auto mieten oder ein Hotel buchen möchte, hat womöglich Nachteile.
DKB-Girocards nicht mehr kostenlos
Neukundinnen und Neukunden erhalten keine Girocards der DKB mehr. Möchten sie trotzdem eine, müssen sie monatlich 0,99 Euro zahlen. Wer als Bestandskunde eine besitzt, kann sie weiter kostenlos nutzen. Sie haben gegenüber der Visa-Debitkarte etwa den Vorteil, dass man mit ihnen in Supermärkten oder Tankstellen Geld abheben kann.*
Übergangsfrist für Visa-Charge-Karten
Bereits vorhandene Visa-Charge-Karten können Kundinnen und Kunden nach Erhalt der Visa-Debitkarte noch mindestens zehn Wochen nutzen. Wer nicht auf die alte Charge-Kreditkarte verzichten möchte, zahlt künftig monatlich 2,49 Euro.
Vertragsänderungen geplant
Die DKB hat im Zuge der Neueinführung der Visa-Debitkarten bereits neue Regelungen und Vereinbarungen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) angekündigt. Der Bundesgerichtshof hat jüngst ein Urteil erlassen, das verhindern soll, dass Unternehmen praktisch hinter dem Rücken ihrer Kundschaft Vertragsbedingungen ändern (siehe unser Special Sparkassen- und Bankgebühren: Erstattung rechtswidriger Erhöhungen). Deshalb müssen auch die DKB-Kundinnen und Kunden den vertraglichen Änderungen aktiv zustimmen.
*Korrigiert am 3.11.2021
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@masterhelper: Bittet Ihre Bank Sie, einer Änderung der Bedingungen zuzustimmen und Sie geben die Zustimmung nicht ab, dann kann die Bank Ihnen den Vertrag kündigen. Ob die DKB tatsächlich in diesem Fällen eine Kündigung ausspricht, bleibt abzuwarten. Wer nicht zustimmen will, sollte auf jeden Fall darauf gefasst sein, dass das zu einer Kündigung führen kann.
Ich möchte gerne die kostenlose Kraditkarte behalten und dieser Änderung nicht zustimmen. Ist das an der Stelle überhaupt möglich?
@Karlsruher: Wenn die DKB einen Kreditkartenvertrag kündigt, weil Bankkunden der Einführung einer Gebühr nicht zustimmen, liegt keine Kündigung aus Bonitätsgründen vor. Diese Kündigung ist mit einer kundenseitigen Kündigung vergleichbar. Die Löschung der Kreditkarte selbst wird von DKB an die gemeldet.
Was ich spannend finde: Kreditkartenzahlungen kosteten den Handel 2019 laut Bundesbank mit großem Abstand am meisten, Bargeldzahlungen waren unter 100 € am günstigsten, Girocard-Zahlungen (die klassische Debit-Karte in Deutschland) kaum teurer.
Gleichzeitig war kontaktloses Bezahlen war in der Studie noch nicht untersucht, die Bundesbank hatte aber die Annahme aber durch Zeitersparnis ermöglichen, zumindest die Girocard günstiger als Bargeld zu machen (für die Händler, unabhängig vom Betrag).
Das führt mich zu der Frage: Wird durch die Umstellung der DKB von Kreditkarte auf Visa Debit den Handel deutlich entlastet?
Klare Aussagen dazu sind schwer zu finden. Visa Debit scheint durchschnittlich höhere Gebühren zu haben als die Girocard, aber doch deutlich niedriger als Visa Kreditkarten. Gibt es dazu Erkenntnisse?
Hier noch der Link zur Studie: https://www.bundesbank.de/resource/blob/776464/16e3a025236aa4d52f1b2c0a27e1b852/mL/kosten-der-bargeldzahlung-im-einzelhandel-data.pdf
Von den Änderungen bei der DKB Bob ich auch betroffen.
Die DKB kündigt an die Kreditkarte zu kündigen, wenn man nicht für sie zahlen möchte.
Mir stellt sich nun die Frage, ob es im Hinblick auf Schufa und Co sinnvoll wäre die Kreditkarte selbst zu kündigen, damit es ggfs. nicht zu Abwertungen auf Grund der Kündigung durch die Bank kommt.