Nackenkissen im Test Das große Hals­versprechen

Datum:
  • Text: Stephan Scherfen­berg
  • Wissenschaftliche ­Leitung: Dr. Axel Neisser
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
Nackenkissen im Test - Das große Hals­versprechen

Ein Nacken­stützkissen sollte die individuelle Form der Hals­wirbelsäule gut unterstützen. Das schaffen nicht alle Modelle im Test der Stiftung Warentest. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Nur 4 von 14 Nackenkissen im Test stützen in jeder Lage gut ab. Andere lassen sich kaum oder gar nicht anpassen. Anleitungen zum Einstellen fehlen oft.

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Nacken­schmerzen sind weit verbreitet. Häufig entstehen sie durch wenig Bewegung am Arbeits­platz, falsche Haltung oder eine ungüns­tige Schlaf­position. Nacken­stützkissen können helfen, dass sich Verspannungen lösen beziehungs­weise gar nicht erst entstehen. Das ideale Nackenkissen soll die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form halten, so können sich die Band­scheiben von den Anstrengungen des Tages erholen.

Wir haben Menschen mit unterschiedlichen Bedürf­nissen auf die Kissen gelegt. Alle geprüften Nackenkissen verhalfen mindestens einer unserer Versuchs­personen im Labor zu einer entspannten Lieg­epos­ition. Dafür haben wir – wenn möglich – die Kissen in der Höhe angepasst. Doch auf etlichen Kissen lag mindestens eine Versuchs­person unbe­quem. Für sie ließ sich keine passende Einstellung finden.

Warum sich der Nackenkissen-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Die Tabelle bietet Test­ergeb­nisse für 14 Nackenkissen. Sie bestehen aus Schaum­stoff, zwei enthalten zusätzlich Latex. Für den Nackenkissen-Test haben wir unter anderem Modelle von Black­roll, Emma, Ikea und Tempur geprüft. Die Preise reichen von 40 bis 164 Euro, die Noten von Gut bis Befriedigend.

Kauf­beratung

Für die Wahl des Nackenkissens kommt es auf die bevor­zugte Schlaf­position, die Matratzenhärte und den Körperbau an. Die Stiftung Warentest erklärt, wie Sie ein zu Ihnen passendes Kopf­kissen finden und es auf die richtige Höhe einstellen.

Das beste Nacken­stützkissen für Sie

Sie können die Test­ergeb­nisse nach verschiedenen Kriterien filtern, etwa nach guten Abstütz­eigenschaften für alle Körpertypen. Sie können auch nach Modellen suchen, deren Bezug allergikerfreundlich mit mindestens 60 Grad Celsius wasch­bar ist. So finden Sie Ihren persönlichen Testsieger.

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Nackenkissen im Test: von klassisch bis Knochenform

Die Modelle im Test haben verschiedene Namen: Nackenkissen, Stützkissen, Reco­very Pillow oder schlicht Kissen. Gemeint sind damit ortho­pädische Kissen, die im Schlaf den Nacken entlasten. Auch ihre Formen unterscheiden sich. Manche erinnern an klassische symmetrische Kopf­kissen. Andere verfügen über eine Mulde oder Einbuch­tung, in die der Kopf einsinken soll.

Blick in die Tabelle

Emma Classic Stützkissen
Paradies Revita Ergonomic
fan Sleep & Care Soja Dream
Tempur Shape Smartcool
Centa-Star Comfort Exquisit
Qualitäts­urteil

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Abstüt­zeigenschaften

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Kom­fort

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Hand­habung

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Schlaf­klima

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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.

Nacken­stützkissen mit Viscoschaum

Fast alle Kissen stellen viskoelastische Eigenschaften in Aussicht. Tempur spricht von Tempur-Material, Liebscher und Bracht von Hightech-Hybrid-Visco-Schaum, Black­roll bezeichnet es als Memory-Foam. Das Material soll sich den Konturen des Kopfes eng anpassen und die Form über eine gewisse Zeit halten. Im Labor hat die Stiftung Warentest nachgemessen und fest­gestellt, dass dieser Effekt oft nur schwach ausgeprägt ist. Die Ergeb­nisse geben wir für jedes Kissen an.

Tipp: Mehr Tests und Tipps zum Thema Schlaf finden Sie auf unserer Themenseite Gesunder Schlaf.

Schlaftests in Rücken- und Seiten­lage

Auf der Suche nach dem besten Nackenkissen hat die Stiftung Warentest sowohl Versuchs­personen mit schmalen als auch breiten Schultern in Seiten­lage auf die Kissen gebettet. In Rückenlage nahmen Personen mit geradem und mit gekrümmtem Rücken dort Platz. Mit 3D-Mess­geräten erfassten wir, ob Kopf und Schultern optimal liegen, sodass die Wirbelsäule entspannen kann.

Zusätzlich prüften wir, wie anschmieg­sam die Kissen sind, ob sich ihre Bezüge waschen und wieder aufziehen lassen. Wir erfassten, ob sich die Kissen warm oder eher kühl anfühlen. Wir prüften, ob sich das Material über längere Zeit durch Druck und Feuchtig­keit verändert, und fahndeten nach Schad­stoffen.

Tipp: Für erhol­samen Schlaf braucht es neben einem guten Kissen auch eine passende Matratze. Unser Matratzen-Test zeigt viele gute Modelle.

So haben wir Nackenkissen getestet

Im Test: 14 Nacken­stützkissen unterschiedlicher Größe. Wir kauf­ten die Kissen im Februar und März 2025 ein. Die Preise erfragten wir im Juni 2025 von den Anbietern.

Abstüt­zeigenschaften: 40 %

Wenn möglich, passten wir die Höhe der Kissen durch Entnahme einzelner Schichten oder durch Positionierung der Erhöhung an die jeweilige Person an. Wir bewerteten das best­mögliche Ergebnis. Zwei Personen mit schmaler und breiter Schulter lagen in Seiten­lage sowie zwei Personen mit geringem und hohem Stützbedarf in Rückenlage auf den Kissen, auf einer mittel­harten Matratze mit guten Liegeeigenschaften. Mit Winkel­messer, 3D-Mess­gerät sowie Wegauf­nehmern ermittelten wir die Abstützhöhe sowie den Kopf-Rumpf-Winkel.

Nackenkissen im Test - Das große Hals­versprechen

Stempel. Vor und nach dem Halt­barkeits­test maßen wir die Härte der Nacken­stützkissen.

Komfort: 20 %

Je fünf einge­wiesene Frauen und Männer passten die Kissen individuell an und verwendeten sie in ihrer bevor­zugten Schlaf­position. Sie bewerteten etwa Komfort, Höhe, Anschmieg­samkeit, Festig­keit, Haptik, Geräusche, die wahr­genom­mene Unterstüt­zung und Geruch. Die Einsink­eigenschaften erfassten wir in Kraft-Weg-Diagrammen. Anhand des Kurven­verlaufs analysierten wir, ob der Kopf zunächst leicht einsinken kann und später zunehmend gestützt wird. Den Einfluss der Temperatur auf das Verhalten viskoelastischer Kissen („Memory-Effekt“) bestimmten wir mit Härtemessungen bei 13 und 30 Grad Celsius.

Hand­habung: 10 %

Ein Experte bewertete die Wasch­barkeit des Bezugs. Er erfasste den Zustand nach dem Waschen, einge­laufene Bezüge, die Güte der Verarbeitung und die Pass­form des Bezugs. Die Prüf­personen beur­teilten den Trans­port der Kissen.

Schlafklima: 10 %

Wir bewerteten die Wärme- und Feuchtig­keits­entwick­lung im Kontakt­bereich zwischen Kopf und Kissen in Rückenlage. In einer Klimakammer untersuchten wir die Fähig­keit des Kissens, aufgenom­mene Feuchtig­keit wieder abzu­geben. Zu diesem Zweck bestimmten wir die Feuchte­aufnahme bei 36 Grad Celsius und 80 Prozent relativer Luft­feuchte über einen Zeitraum von acht Stunden. Anschließend lagerten wir das Kissen in einem Raum mit 23 Grad Celsius und 50 Prozent relativer Luft­feuchte. Danach wogen wir die Kissen, um die abge­gebene Feuchtig­keits­menge zu ermitteln und zu bewerten.

Halt­barkeit: 10 %

Die Dauer­halt­barkeit prüften wir, indem wir das Kissen in einer Klimakammer 16 Stunden lang mit einem Gewicht von circa 20 Kilogramm bei 37 Grad Celsius und 80 Prozent relativer Luft­feuchte belasteten. Höhe, Härte und Federkenn­linie des Kissens bestimmten wir jeweils vor und nach dieser Belastung.

Deklaration und Werbung: 5 %

Wir beur­teilten irreführende Gesund­heits­aussagen sowie die Hinweise zur Auswahl und Anpassung der Kissen am Produkt und auf der Anbieter-Home­page.

Gesundheit und Umwelt: 5 %

Wir maßen flüchtige organische Stoffe in der Raum­luft am dritten und am siebten Tag nach dem Auspacken in Anlehnung an Din EN ISO 16000–9, Din EN 16516, Din ISO 16000–6 sowie Din ISO 16000–3. Acht Probanden beur­teilten nach sieben Tagen den Geruch. Wir untersuchten die Bezüge und das Kissen­innere zudem auf Schad­stoffe wie Pestizide nach Extraktion mittels Gaschromatografie mit Massenspektrometrie-Kopp­lung (GC-MS), flamm­hemmende Zusätze in Anlehnung an Din EN 62321–6 beziehungs­weise nach Extraktion mittels GC-MS, Konservierungs­stoffe in Anlehnung an Din EN ISO 13365–1 und nach Extraktion mittels Hoch­leistungs­flüssig­keits­chromato­graphie(HPLC) sowie lösliche Schwer­metalle nach Din EN 16711–2 und Schwer­metalle nach Vollauf­schluss in Anlehnung an Din EN ISO 17294–2.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das Qualitäts­urteil der Stiftung Warentest auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Ab der Note Befriedigend in Seiten- oder Rückenlage werteten wir die Abstütz­eigen­schaften ab. Ab Befriedigend in den Abstütz­eigenschaften oder Ausreichend für Deklaration und Werbung werteten wir das Qualitäts­urteil ab. Waren die Urteile gleich oder gering­fügig schlechter als die auslösenden Noten, ergaben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker der jeweilige Abwertungs­effekt.

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46 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 01.09.2025 um 10:40 Uhr
    Testauswahl

    @frcs.sar: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt verfügbaren Produkte berücksichtigen können. Da unsere Tests sehr aufwendig und kostenintensiv sind, müssen wir die Zahl der untersuchten Modelle begrenzen. Bei der Auswahl achten wir insbesondere auf die Verbreitung und Marktbedeutung der Produkte, um mit einer überschaubaren Zahl an Testplätzen ein möglichst repräsentatives Bild des Marktes zu zeichnen.

  • frcs.sar am 31.08.2025 um 16:15 Uhr
    Trotz Test bleibt vieles kompliziert

    Danke für den Test. Dennoch bleibt vieles kompliziert.
    Ärgerlich finde ich die Maße. Warum bieten die Hersteller so oft nur Sondermaße an, so dass Bezüge mit 80x40 cm nicht passen - wie z.B. Centa, bei dem mich das Schlafklima anspricht?!
    In den letzten Jahren habe ich viele Kissen probiert, einige Zeit gut, sogar im Bettenfachgeschäft nach Nackenbedarfsanalyse-Messung eines von vielen Dormabell-Cervical-Nackenstützkissen ausgewählt, aber nach einigen Monaten…..
    Warum haben Sie nicht z. B. das Cloudpillo mit Memory-Flocken (- statt anpassbarer Schaumstoffplatten -) getestet, das bei Yvonne Willicks im WDR 3 das Beste war?
    Ich nutze seit ca. 3-einhalb Jahren Bio-Hirseschalenkissen 80x40 cm, inzwischen das 2.
    Einerseits habe ich den Eindruck, gut darauf zu schlafen, andererseits lässt es sich nach kurzer Zeit schon zu sehr wie ein ganz normales Kissen an Kopf und Nacken knautschen…., der Kopf liegt also nicht mehr fest und entspannt auf ihm wie in den ersten Tagen und Wochen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.08.2025 um 12:55 Uhr
    Emma Kissen

    @dieterhelga: Hier der Link zum Emma Classic Stützkissen: www.emma-matratze.de/emma-classic-stuetzkissen/

  • dieterhelga am 29.08.2025 um 12:16 Uhr
    fehlende Artikelnummer zum Emma Kissen

    Vielen Dank für den Test! Ich möchte mir den Testsieger kaufen, scheitere aber an der Auswahl auf der Herstellerseite von Emma. Dort werden verschiedene Kissen angeboten: Elite Stützkissen, Premium Stützkissen, Classic Flauschkissen und One Flauschkissen.
    Welches dieser Modelle haben sie getestet?
    Vielen Dank für eine Antwort schon vorab.
    Freundliche Grüße
    DST

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.04.2024 um 10:23 Uhr
    Testwunsch Nackenkissen

    @eslgmbh, @alle: Wir nehmen Ihre Kritik an der Aktualität des Testberichtes gerne als Testwunsch auf und leiten ihn an das zuständige Untersuchungsteam weiter.