Rund um schnell drehende Mixermesser ist Widersprüchliches zu lesen. Wir trennen Mythen von Fakten.
freischalten
Testergebnisse für 16 Standmixer1. Mixer sind Vitamin-Killer
Angeblich zerhäckseln oder zersetzen Hochleistungsmixer Vitamine. Das ist Quatsch. Vitamine und sekundäre Nährstoffe lassen sich auch von Messern mit 45 000 Umdrehungen pro Minute nicht beeindrucken. Wenn die Messer allerdings minutenlang laufen, erhitzen sie das Mixgut. Das kann manche Stoffe durchaus angreifen. Ebenso, wenn Smoothies nach dem Quirlen herumstehen. Dann zersetzen sich sauerstoff- und lichtempfindliche Vitamine in dem fein zerkleinerten Obst und Gemüse.
2. Mixer sind Zellen-Befreier
Hochleistungsmixer können angeblich Pflanzenzellen aufspalten und Fasern superfein zerschnitten dem Körper zugänglich machen. Das stimmt zwar in gewisser Weise, der Körper kann das aber mit seinen Verdauungsstoffen auch. Allerdings: Vom Mixer zerteilte Trauben- oder Himbeerkerne verarbeitet der Magen-Darm-Trakt besser. Steinobst-Kerne von Bittermandel oder Aprikose lieber meiden, dito große Mengen Apfelkerne: Sie setzen giftige Blausäure frei.
3. Smoothies sind gesund
Das stimmt für Leute, die sonst kaum Obst und Gemüse essen. Smoothies schmecken den meisten gut und sind schnell zubereitet. Mit Nüssen, Joghurt oder dem isländischen Milchprodukt Skyr kommen weitere Mineralstoffe und Eiweiß hinzu. Dennoch gibt es Gründe, nicht zu viele Smoothies zu trinken (siehe die Punkte 4 bis 6).
4. Smoothies sind ungesund
Auch das kann unter Umständen stimmen. Wer täglich einen halben Liter gemustes süßes Obst (Äpfel, Bananen, Trauben) in sich hineinstürzt, nimmt viel frei verfügbaren Zucker zu sich. Und mehr Vitamine, als der Körper so schnell verarbeiten kann. Mit freiem Zucker ist gemeint: schnell für den Körper zugänglich. Dabei kommt es weniger auf die Art des Zuckers an (ob zum Beispiel Rübenzucker, Milchzucker, Fruchtzucker), sondern vielmehr darauf, ob er leicht zugänglich ist – wie etwa in Saft – oder fein zerkleinert.
Besser sind Smoothies, die zur Hälfte oder zu zwei Dritteln aus Gemüse bestehen – Blattgemüse wie Grünkohl und Spinat oder auch Stangensellerie, Avocado, Kohlrabi, Zucchini.
5. Ein Smoothie am Tag reicht
Richtig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Tag maximal 50 Gramm freien Zucker zu essen. In einem Viertelliter Smoothie stecken im Mittel 20 Gramm Zucker. Das ersetzt zwei der von der DGE empfohlenen fünf täglichen Obst- und Gemüseportionen.
6. Obst lieber kauen als trinken
Das stimmt. Kauen ist bereits Verdauungsarbeit. Die Enzyme im Speichel haben dann Zeit zu wirken. Bei schnell geschluckten Smoothies nicht. Ausnahme: Carotin etwa aus Karotten und Lykopin aus Tomaten. Die werden mit etwas Öl gemust besser aufgenommen als nur zerkaut. Und: Ein Smoothie macht weit weniger satt als dieselbe Menge Obst und Gemüse in Stücken.
freischalten
Testergebnisse für 16 Standmixer7. Entsafter arbeiten schonender als Mixer
Das ist stark umstritten. Entsafter werden teils als schonender beschrieben, weil sie mit weit niedrigeren Drehzahlen arbeiten als Standmixer. Beim Entsaften gehen jedoch mehr Ballaststoffe verloren als beim „Smoothen“, Fruchtzucker gelangt schneller ins Blut.
Vor allem pure Fruchtsäfte sind also stärkere Zuckerbomben als Smoothies. Und die im Saft fehlenden Ballaststoffe sättigten eigentlich gut und wären gut für den Darm und die darin enthaltenen Bakterien, also das Mikrobiom.
Tipp: Über 140 Rezepte stehen in unserem Buch Smoothies für alle Jahreszeiten. So vermeiden Sie Enttäuschungen beim Kauf von Saftprodukten und Smoothies (Stichwort "Apfelsaftisierung").
freischalten
Testergebnisse für 16 Standmixer-
- Auch günstige Wasserkocher machen ihre Sache gut. Gute Geräte mit Temperaturregelung und Warmhaltefunktion kosten rund das Doppelte.
-
- Ob Dampfbügeleisen oder Bügelstation: Jedes System hat Vor- und Nachteile. Lesen Sie im Bügeleisen-Test der Stiftung Warentest, welches Gerät für welche Stoffe taugt.
-
- Die einen wischen, die anderen können zusätzlich noch saugen – gut sind nur drei der neun Akku-Saugwischer in unserem Test. Wir klären die wichtigsten Fragen.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@renner-clarissa: Die Smoothiemaker im Test sind konstruktionsbedingt nur mit geschlossenem Mixgefäß zu betreiben. Von den Standmixern im Test hingegen können bis auf zwei alle ohne Deckel betrieben werden. Die Ausnahmen sind die Modelle von Koenic und Rommelsbacher. Sie haben deshalb ein Sehr Gut bei der Sicherheit, die anderen Standmixer nur dieses von Ihnen beschriebene Befriedigend. Weil ein Mixer generell nicht unbeaufsichtigt von Erwachsenen betrieben werden sollte und bei manchen Mischungen ein Nachschieben mit einem geeigneten Stößel praktisch ist, haben wir in diesem Sicherheits-Punkt nicht stärker abgewertet.
Bitte beachten Sie, dass es in der europäischen Norm nicht zwingend erforderlich ist, dass der Mixer nur mit geschlossenem Deckel betrieben werden darf.
Kinder im Alter von 4 und 7 Jahren dürfen die Geräte nicht bedienen. Auch ein beaufsichtigter Betrieb durch Kinder sollte ausgeschlossen sein.
Ich habe den Hochleistungsmixer aufgrund der hier gewonnenen Erkenntnisse (Testsieger) gekauft. Die Sicherheit wurde mit befriedigend bewertet. Man kann den Mixer aber ohne Deckel starten. Die Messer sind frei zugänglich. Aufgrund der Größe des Mixgefäßes finde ich dies sehr bedenklich. Gerade wenn man mit Kindern den Mixer benutzen will (bei uns 4 und 7), sehe ich hier einen erheblichen Sicherheitsmangel. Es gibt auch preiswerte Geräte, die nur mit geschlossenem Deckel arbeiten.
Wie kommt dieses Testergebnis im Bereuch Sicherheit zustande? Das ist mir wirklich absolut unverständlich. Ich erwäge den Mixer wieder zurückzuschicken.
@bradfield: Auf Grund von Kapazitätsgründen haben wir in diesem Test auf eine Abfrage der Ersatzteilverfügbarkeit verzichtet.
Wieso wurde die Ersatzteil Versorgung nicht berücksichtigt? Meiner Erfahrung nach hält das schneidwerk nicht ewig, und oftmals kann man es nicht als Ersatzteil nachkaufen.
@WittyPitty: In unserer Untersuchung bewerteten drei Experten subjektiv, wie laut die Geräte sind.
Laut waren alle Mixer, im direkten Vergleich gab es aber Unterschiede, die durch die Bewertung deutlich werden. Die Ergebnisse für das Urteil Geräusch liegen zwischen Sehr gut und Ausreichend. Der genannte Smoothie-Maker von WMF wurde bei Geräusch mit Gut bewertet.