Für Ihre Lebens- oder Rentenversicherung haben Sie mehrere Möglichkeiten, den Vertrag steuerlich zu optimieren. So gehts:
Kurz vor der Auszahlung
Kapital oder Rente wählen. Haben Sie eine Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht, müssen Sie sich kurz vor dem Auszahlungsbeginn für Kapital oder Rente entscheiden. Haben Sie hohe monatliche Renten aus anderen Quellen oder Mieteinnahmen? Oder sind Sie nicht bei bester Gesundheit? Dann wählen Sie lieber die Kapitalauszahlung. Damit sind Sie flexibler, außerdem können Sie das Kapital auch vererben.
Auszahlungsbeginn verschieben. Einige Verträge enthalten eine Aufschuboption. Mit ihr können Sie die Auszahlung einige Jahre nach vorn oder nach hinten schieben. Es kann sich zum Beispiel lohnen, die Auszahlung in die Rentenphase zu verlagern, um auf diese Weise Steuern zu sparen.
Auszahlungsform wählen. Entscheiden Sie sich für die Zahlung einer lebenslangen Rente, können Sie meist zwischen verschiedenen Auszahlvarianten wählen. Wir empfehlen die dynamische oder steigende Variante. Damit gehen Sie sicher, dass ein einmal erreichtes Rentenniveau nicht gekürzt wird, falls die Überschüsse des Versicherers einbrechen.
Auszahlung in einigen Jahren
Keine Dynamik. Bei einem Vertrag mit automatischer Beitragserhöhung (Dynamik) fallen jedes Mal neue Kosten an. Wird Ihr Vertrag in wenigen Jahren ausgezahlt, widersprechen Sie einer Beitragserhöhung. Trotz guter Verzinsung alter Verträge machen Sie durch die Kosten sonst ein Minusgeschäft.
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@Nachfrager2000: Bitte beachten Sie, dass bei der Auszahlung nur 50% der Erträge steuerpflichtig sind, nicht 50% der Auszahlungssumme. Von der Versicherungsleistung ist die Summe der Einzahlungen über die gesamte Laufzeit abzuziehen. 50% des Überschussbetrages werden dann mit dem persönlichen Grenzsteuersatz besteuert.
Unter dem folgenden Link ist unser Rechentoll zur Steuerschätzung für Rentnerinnen und Rentner zu finden, mit denen unterschiedliche Einkommensszenarien durchgerechnet werden können.
www.test.de/rentenbesteuerung
Wessen gesetzliche Rente in 2024 insgesamt bei 20 000 € liegt kann mit einer Aufteilung eines zu 50 % steuerpflichtigen Gewinns in Höhe von 100 000 € aus der Lebensversicherung durch die Aufteilung der Auszahlung auf zwei Veranlagungsjahre Steuern sparen.
Mich würde mal im Detail interessieren, wie das bei höheren Kapitalauszahlungen aussieht, wenn man die Hälfte seines Gewinns mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuern muss.
Durch eine entsprechend niedrige Rente aus sonstiger Vorsorge liegt der eigene Grenzsteuersatz sicherlich irgendwo zwischen 20 und 30%, schön und gut.
Wenn man sich in einem Jahr die ganze Summe als Kapital auszahlen lässt (um es z. B. auf ein Tagesgeldkonto zu packen oder eine Immobilie zu kaufen, etc.), und durch eine lange Laufzeit auch gute Zinsen erwirtschaftet wurden, kann dadurch ja schonmal ein Gewinn von mehr als 100.000€ anfallen. Davon 50% könnten das jährliche zu versteuernde Einkommen ja durchaus soweit erhöhen, dass der eigene Grenzsteuersatz deutlich höher liegt. Wäre eine Stückelung besser?
Bsp: 20.000€ zu versteuerndes Einkommen durch Rente, dazu 100.000€ Gewinn aus einem nach 2005 abgeschlossenen Vertrag der nach 12/60 bzw. 12/62 qualifiziert ist. Wie hoch würden die Steuern ausfallen?