Lattenroste im Test

So haben wir getestet

Die Stiftung Warentest macht trans­parent, welche Prüf­methoden sie in ihren Tests anwendet. Die Matratzen-Lattenrost-Kombinationen hat sie 2022 so geprüft.

Lattenroste im Test Testergebnisse für 10 Lattenroste freischalten

Matratzen und Lattenroste im Test: Zehn Schaum­matratzen der Größe 90 x 200 Zenti­meter sowie zehn Lattenroste des jeweils selben Anbieters – aus Holz, mit Feder­leisten sowie verstell­barem Kopf- und Fußteil. Wir kauf­ten die Prüf­muster von März bis Juli 2022 ein und erfragten die Preise im Juli 2022 bei ihren Anbietern.

Die Stiftung Warentest kauft die Produkte anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Die Produkte werden – abhängig von ihren Vertriebs­wegen – online oder im stationären Handel einge­kauft. Wir wählen nach Möglich­keit die mittel­feste Variante einer Matratze aus.

Liegeeigenschaften: 40 %

Die Abstüt­zeigenschaften ermittelten wir in der Kombi aus Lattenrost und Matratze. Mit vier Körperbautypen (HEIA-Typen) ermitteln wir, wie die Kombinationen die Prüf­person in Rücken- und Seiten­lage abstützen.

Für die Matratze allein bewerteten wir zudem den Lage­änderungs­widerstand, die Druck­verteilung, ob die Schultern in Rückenlage nach oben drücken (Schulterklapp­effekt).

Für die Komfort­eigenschaften der Matratzen prüften wir unter anderem die Punktelastizität, ob es zu einem spür­baren Kontakt mit dem Lattenrost kommt und für die Kombination aus Matratze und Lattenrost zudem das Nach­schwing­verhalten der Kombination.

Sicherheit und Halt­barkeit: 25 %

Im Dauer­walz­versuch rollten wir eine 140-Kilo-Walze 60 000 Mal über die Kombination aus Matratze und Lattenrost. Das simuliert die Abnut­zung in acht Jahren. Die Prüfung wird in Anlehnung an die Din EN 1957:2013 durch­geführt.

Für die Matratze allein testeten wir in der Klima­prüfung außerdem auch die Härte- und Höhen­beständig­keit unter Feuchtig­keits- und Temperatur­einfluss. In einer Klimakammer wird die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 Grad Celsius und relativer Feuchte von 80 Prozent vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einer Gewichts­kraft von 1 000 Newton belastet. Es werden Höhe, Härte und Federkenn­linie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor und 24 Stunden nach dieser Belastung bei 23 Grad Celsius und 50 Prozent relativer Luft­feuchte ermittelt. Die Prüfungen der Höhe, Härte und Federkenn­linie werden in Anlehnung an Din EN 1957:2013 durch­geführt.

Im Punkt Belast­barkeit des Lattenrosts belastete ein Druck­stempel in Anlehnung an Din EN 1725:1998–02 zehn Mal von oben die Seiten­holme und 10 000 Mal die leicht aufgestellten Kopf­teile. Die Halt­barkeit der Verstell­einrichtungen prüften wir, indem wir Kopf- und Fußteile je 500 Mal aufstellten. Für die Unterlüftung berechneten wir, wie viel der Matratze vom Lattenrost abge­deckt wird. Für die Pass­form glichen wir die Maße der Lattenroste mit den Norm­vorgaben in Anlehnung an Din EN 1334:1996-07 ab. Und wir prüften, ob etwa Klemm- und Scher­stellen Verletzungs­gefahren bergen.

Hand­habung: 15 %

Ein Experte beur­teilte, ob die Produkt­informationen verständlich, über­sicht­lich und voll­ständig und ob Angaben zur Härtee­instellung vorhanden waren. Fünf Nutzer beur­teilten etwa, wie einfach sich Kopf-, Fußteil und Härte verstellen, Feder­elemente auswechseln und die Roste reinigen lassen, wie gut der Bett­kasten zugäng­lich ist und ob es zu Geräuschen kommt. Bei den Matratzen prüften drei Experten die Funk­tion der Griffe und das Umdrehen und den Trans­port der Matratze.

Ergonomie der Verstell­einrichtungen: 5 %

Ein Experte beur­teilte, ob die Längen und einstell­bare Winkel der Kopf- und Fußteile ergono­misch sinn­volle Körperhaltungen ermöglichen.

Lattenroste im Test Testergebnisse für 10 Lattenroste freischalten

Bezug der Matratze: 5 %

Bei den Matratzen bewerteten wir Wasch­barkeit, Wiederbe­zug, Nahtausreiß- und Schiebe­festig­keit und Knötchen­bildung (Pilling). Die Neigung zum Pilling prüfen wir in Anlehnung an die Din EN ISO 12945–2:2021–04 nach 2 000 Touren.

Deklaration Matratze: 5 %

Wir beur­teilten Angaben zur Art, Höhe und Liegehärte der Matratzen sowie das Vorhandensein der gesetzlich vorgeschriebenen Pflege- und Textilkenn­zeichnung. Es wurde zudem bewertet, ob die verwendeten Textilien mit der Kenn­zeichnung über­einstimmen.

Gesundheit und Umwelt: 5 %

Raum­luft­belastung durch die Matratze: Messung flüchtiger organischer Stoffe 3 und 28 Tage nach dem Auspacken. Acht Prüf­personen ermittelten zu gleichen Zeit­punkten und direkt nach dem Auspacken der Matratze die Geruchs­belästigung.

Schad­stoffe wie Pestizide, Weichmacher, flamm­hemmende Zusätze, Organozinn- und andere halogen­organische Verbindungen prüften wir in Matratzenbezügen und im Matratzen­inneren.

Unter Entsorgung bewerteten wir, wie gut sich Matratzen­bestand­teile trennen lassen.

Bei den Lattenrosten über­prüften wir außerdem, wie viel Form­aldehyd sie gemäß Chemikalien-Verbots­ver­ordnung in Anlehnung an die Din EN 717–1 in die Luft abgaben.

Abwertungen Matratzen und Lattenroste:

Durch Abwertungen wirken sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil aus. Folgende Abwertungen setzten wir ein:

  • Ab gut (2,1) im Urteil Liegeeigenschaften werteten wir das test-Qualitäts­urteil ab, ebenso ab ausreichend für den Bezug.
  • Lautete ein Urteil in Rücken- oder Seiten­lage für einen Körpertyp befriedigend oder schlechter, werteten wir die Liegeeigenschaften ab.
  • Ab ausreichender Härte- und Höhen­beständig­keit in der Klima­prüfung werteten wir die Halt­barkeit ab.
  • Das Gruppen­urteil Gesundheit und Umwelt konnte nur so gut sein wie das schlechteste Einzel­urteil für Form­aldehyd.

Sind die Urteile gleich oder nur gering­fügig schlechter als diese Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile sind, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt.

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241 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Schmart am 10.04.2025 um 20:01 Uhr
    Starrer Lattenrost (Breite 140 cm) gekauft

    Habe (aufgrund Zeitmangel für's Selberbauen) für mein Bett (220 x 140 cm) einen "Lattenrost starr" bei bett1.de erstanden. Der weist 32 Buchenholz-Latten (37 x 11 mm) auf, die zueinander einen Abstand von 25 und 30 mm haben und an ihren Enden in Kautschukkappen um ihre Längsachse drehbar gelagert sind. Er ist bis 120 kg (Matratze + Person) belastbar.
    Das dieser Lattenrost alles andere als "starr" ist, habe ich bemerkt, als ich beim Umdrehen im Hüftbereich leichten Kontakt zwischen einer Latte im Hüftbereich und dem darunter liegenden Querholm des Rosts durch die Matratze spürte. Nachgemessen habe ich dann dort einen lichten Abstand von 38 mm, der schon beim normalen Liegen in Seitschläferposition (ich wiege 105 kg) auf fast 0 mm schrumpfte (mit Tiefenmessstab eines Messschiebers ermittelt).
    Der als "starr" bezeichnte Lattenrost lässt also bei einer Belastung von 8 - 9 kg auf einer Latte (mit Federwaage ermittelt) eine max. mittige Durchbiegung von ca. 35(!) mm zu.

  • Schmart am 11.02.2025 um 09:00 Uhr
    @Matratze in einem Bett gut, im anderen nicht

    @schudibu: Die Antwort der Redaktion ist ausgesprochen nichtssagend ...
    Ich vermute aufgrund meiner vorstehenden rechnerischen Betrachtungen Folgendes:
    Der einzelne Lattenrost im 140-cm-Bett wird auch in Stellung "hart" wahrscheinlich eher auf 1 Person ausgelegt sein. Für eine gleich erscheinende Härte (Durchbiegung!) wie bei einem 100-cm-Lattenrost müsste er deutlich dickere Latten aufweisen (siehe Berechnungen!), die er aber wahrscheinlich nicht hat.
    Wenn er dann mit zwei Personen belastet wird, erscheint er deutlich weicher als ein 100-cm-Rost im Doppelbett, der ja i. d. R. nur von einer Person belegt wird. Offenbar behagt Ihnen kein auf "hart" eingestellter Rost - und damit sicher auch kein starrer Lattenrost, wie z. B. der aus dem Selbstbauvorschlag.

  • Schmart am 10.02.2025 um 16:12 Uhr
    Starrer Lattenrost bei 140 cm Breite, Teil 2

    Der Bauvorschlag für einen starren Lattenrost für eine 900 mm breite Matratze führt also bei der angenommenen Maximallast von 15 kg auf die Mitte einer Latte (Fichtenholz mit Querschnitt 80 x 18 mm) bei dieser Latte zu einer mittigen Durchbiegung von 3,3 mm. Da kann man wirklich von starr reden.
    Bei einer 1.400 mm breiten Matratze würde der genau so gebaute, einteilige "starre" Lattenrost in der Mitte immerhin schon 15 mm nachgeben!
    Baut man zusätzlich in Bettmitte eine Längsunterstützung ein (als Längstrebe im Lattenrostrahmen UND mit 1 - 2 Füßen als Abstützung zum Boden hin), was man auch mit 2 einzelnen Lattenrosten zu je ca. 700 mm Breite realisieren könnte, kann man auf jeden Fall wieder von starr (Durchbiegung wahrscheinlich kleiner als 1 mm) reden.
    Und man vermeidet so auch die Bruchgefahr.

  • Schmart am 10.02.2025 um 15:37 Uhr
    Starrer Lattenrost bei 140 cm Breite

    Habe mir hier alle Kommentare bis 2016 durchgelesen, da ich auch einen starren Lattenrost für eine Bettbreite von 140 cm bauen möchte.
    Abgesehen von der Bruchgefahr der längeren Latten hat mich die Frage nach der maximalen Durchbiegung beschäftigt und ich habe zwecks Vergleichs einige Berechnungen angestellt. Dazu habe ich die Geometrie- und Material-Werte in die Formeln der Statik eingesetzt.
    Grundannahme: Eine der Latten im Format ist im Abstand Rostbreite - 2 x Rahmenbreite 54 mm frei drehbar (also nur aufliegend) gelagert. Latte aus Fichtenholz (E-Modul 11.000 N/mm²) mit 80 mm x 18 mm. Mit einer angenommenen Maximallast auf EINE Latte von 15 kg in der Mitte ergibt sich für verschiedene Breiten folgende Durchbiegung in der Mitte:
    - bei 900 mm: 3,3 mm
    - bei 1.000 mm: 5 mm
    - bei 1.400 mm: 15 mm
    Um die letzte Zahl auf in meinen Augen noch tolerable 7 mm zu bringen ist eine Lattendicke von 25 mm oder eine Hartholzlatte (Jatoba mit E = 15.650 N/mm²) von z. B. 70 x 21 mm notwendig.

  • annette.steinbach am 24.11.2024 um 16:42 Uhr
    Rollrost statt Lattenrost im Eigenbau

    Beim Matratzenkauf im Laden vor Ort empfahl uns die Verkäuferin auch neue Lattenroste. Nach Recherche bei test.de bestellten wir zunächst starre Lattenroste online. Diese gaben wir jedoch wieder zurück, da diese sich viel extremer durchbogen als unsere alten federnden Roste. Die Lösung: stabile Rollroste auf die Rahmen der alten Lattenroste gelegt - die alten Leisten waren dort mit Plastikkappen befestigt, die sich einfach entfernen ließen.