Die Stiftung Warentest prüft an Kindermatratzen Liegeeigenschaften, Haltbarkeit, Sicherheit, Bezug, Handhabung, Deklaration und Schadstoffe. Hier die Details:
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Testergebnisse für 37 KindermatratzenDie Stiftung Warentest testet regelmäßig Kindermatratzen. 2021 haben wir erstmals auch die Luftdurchlässigkeit der Matratzen getestet. 2024 haben wir unser Prüfprogramm und die Bewertung noch einmal leicht verändert. Die Ergebnisse sind aber im Wesentlichen vergleichbar.
Im Test 2024
Neun Kindermatratzen aus Schaumstoff in der Größe 70 mal 140 Zentimeter. Wir kauften sie von Februar bis April 2024 ein. Die Preise erfragten wir im Juli und August 2024 von den Anbietern.
Liegeeigenschaften: 35 %

Geschwister. Mit dem Kleinkind- (oben) und dem Baby-Dummy (unten) prüften wir die Abstützeigenschaften der Matratzen. © Stiftung Warentest
Mit zwei Dummys, die in ihren Körperproportionen und Gewichten einem Baby (zwölf Monate) und einem Kleinkind (vier Jahre) entsprechen, ermittelten wir, wie gut die Matratzen den Körper in Rückenlage abstützen. Einsinken: Hier bewerteten wir, wie viel Resthöhe der Matratze bei Belastung verbleibt. Luftdurchlässigkeit: Wir maßen den horizontalen und vertikalen Durchströmwiderstand.
Haltbarkeit: 25 %
Im Dauerwalzversuch lief in Anlehnung an Din EN 1957:2013 eine 50 Kilogramm schwere Walze 15 000 Mal über die Matratze. Den Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur auf die Haltbarkeit prüften wir in einer Klimakammer und beurteilten Veränderungen der Höhe und Härte. Dabei wurde die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 °C Temperatur und relativer Feuchte von 80 % vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einem Gewicht von etwa 50 Kilogramm belastet.
Ebenfalls in Anlehnung an Din EN 1957:2013 wurden Höhe, Härte, Federkennlinie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor der Konditionierung und 24 Stunden nach der Klimakammer-Belastung jeweils bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte ermittelt. Bei Matratzen mit unterschiedlichen Liegeseiten gilt das Urteil für die Kleinkindseite beziehungsweise die strukturierte/wellige Seite.
Sicherheit: 10 %
Die sicherheitstechnischen Anforderungen und Prüfungen erfolgten in Anlehnung an die Kindermatratzennorm Din EN 16890:2021. Um auszuschließen, dass es zu einer Gefährdung durch äußeren Verschluss der Atemwege kommt, überprüften wir unter anderem mit einer Stahlkugel, dass die Matratze den Kopf eines Babys nicht zu weit einsinken lässt. Wir untersuchten die Gefährdung durch verschluckbare Kleinteile, die Klemmgefahr, mögliche Fangstellen, Kanten und hervorstehende Teile.
Bezug: 10 %
Drei Experten bewerteten unter anderem, ob die Bezüge nach dem Waschen noch passten, sowie die Güte der Verarbeitung.
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Testergebnisse für 37 KindermatratzenHandhabung: 5 %
Ein Experte bewertete, wie sich die Matratze tragen und umdrehen lässt.
Deklaration und Werbung: 10 %
Wir beurteilten unter anderem die Produkthinweise, die Angaben zum Material und die Werbeaussagen.
Gesundheit und Umwelt: 5 %
In einer Prüfkammer maßen wir die Abgabe von flüchtigen organischen Verbindungen an die Raumluft. Acht Prüfpersonen beurteilten zudem die Geruchsbelästigung nach dem Auspacken und nach Lüftungszeiten von drei und sieben Tagen. Die Matratzen und Bezüge untersuchten wir auf Schadstoffe wie Antimon, zinnorganische Verbindungen, Weichmacher und Flammschutzmittel. Wir prüften außerdem, ob sich die Matratzenteile in der Entsorgung trennen lassen.
Abwertungen
Durch Abwertungen wirken sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil aus. Sie sind mit Sternchen *) in der Tabelle gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Ab Gut (2,1) in den Liegeeigenschaften sowie ab Ausreichend bei Deklaration und Werbung werteten wir das Qualitätsurteil ab. Ab der Note 1,1 werteten wir für die Urteile Gefährdung durch äußeren Verschluss der Atemwege, Klemmgefahr oder Fangstellen sowie Kanten und hervorstehende Teile das Gruppenurteil Sicherheit ab.
Sind die Urteile gleich oder geringfügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker der jeweilige Abwertungseffekt.
War die Sicherheit ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine Note besser sein.
Prüfungen in den vorherigen Tests
Hier gelangen Sie zu den Details, wie wir 2021 und 2018 Kindermatratzen getestet haben.
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Testergebnisse für 37 Kindermatratzen-
- Unsere tschechischen Partner von dTest haben 18 Kinderreisebetten getestet. Drei günstige Modelle überzeugen. Defizite gab es im Bereich Sicherheit und Langlebigkeit.
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- Sie sollen ein sicherer Ruheplatz sein. Im Test unserer dänischen Partner zeigen viele Babynester schwere Mängel. Nur 2 von 13 sind sicher.
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- Die Stiftung Warentest prüfte Schaumstoffmatratzen auf federnden Lattenrosten der Matratzenanbieter. Die Kombis bringen selten Vorteile. Meist besser: Ein starrer Rost.
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@PieWi: Abwertungen sollen sicherstellen, dass ein Mangel in einer Prüfkategorie nur bedingt durch gute Bewertungen in einer anderen Kategorie kompensiert werden kann.
Eine Matratze mit schlechten Liegeeigenschaften kann aus unserer Sicht keine gute Matratze mehr sein, auch wenn sie bei Haltbarkeit, Sicherheit, …. sehr gut ist. Die Bewertung der Liegeeigenschaften soll in diesem Fall die Gesamtbewertung maßgeblich bestimmten.
Anderseits ist es bei einer Matratze mit guten Liegeeigenschaften jedoch durchaus relevant, wie es um die Haltbarkeit und Sicherheit steht. Daher gehen hier alle Gruppenurteile mit einer festgelegten Gewichtung (siehe Einzelansicht des Produkts) in die Gesamtbewertung ein. Die Bewertung der Liegeneigenschaften bestimmt nicht allein und maßgeblich die Gesamtbewertung.
Zur Umsetzung dieses Gedankens nutzen wir das Konzept der Abwertungen. Abwertungen sollen dazu führen, das kritische Einzel- oder Gruppenurteilen sich stärker auf die Gesamtbewertung auswirken, als es der Gewichtung des Urteils entspricht.
Im Projekt Kindermatratzen bedeutet das konkret, dass ab einer Note von 2,1 (der Abwertungsschwelle) in den Liegeneigenschaften ein Malus vom Qualitätsurteil abgezogen wird (das Qualitätsurteil wird abgewertet). Die Größe dieses Malus hängt dabei vom Abstand von der Schwelle ab, d.h. von der Differenz der eigentlichen Note für Liegeeigenschaften und der Note 2,1. Je größer dieser Abstand, d.h. je schlechter die Bewertung der Liegeeigenschaften, desto größer der Malus und desto größer ist der Einfluss von Liegeneigenschaften auf das Qualurteil.
Dieses Vorgehen stellt sicher, dass der Abwertungseffekt nicht „schlagartig“ (beim Übergang von 2,0 nach 2,1) einsetzt, sondern gleitend. Es bedeutet insbesondere auch, dass der Effekt bei Produkten mit Liegeeigenschaften gleich 2,1 oder geringfügig schlechter, sehr gering ist. So ist es auch im Fall der Träumeland Brise. Das Gesamt-Qualurteil ist nach wie vor Gut.
Der Stern am Gruppenurteil Liegeeigenschaften erscheint in der Tabelle immer dann, wenn eine Abwertung in der Auswertung berücksichtigt wurde, unabhängig davon ob der Abwertungseffekt sehr klein oder sehr groß ist. Um die gewünschten Effekte gerade bei schlechteren Bewertungen der Liegeeigenschaften zu erzielen, ist die Schwelle für den Beginn dieser Abwertung bereits auf die Note 2,1 gelegt worden.
@MagnusSeebach: Die Härteangaben sind weitestgehend vergleichbar. Die Prüfungen mit leicht unterschiedlichen Belastungen, aber in der Aussage sind sie gleich zu deuten.
Aus Sicherheitsgründen ist es nicht empfehlenswert für Kinder Erwachsenenmatratzen zu nutzen. Dies gilt insbesondere für das 1. Lebensjahr, sollte aber zumindest für die ersten 3 Jahre eingehalten werden. Um die Erstickungsgefahr bei Kleinkindern zu minimieren, sind die meisten Kindermatratzen eher hart als weich.
Sowohl in den Testergebnissen für Erwachsenen-Matratzen als auch in den Testergebnissen für Kinder-Matratzen wird die "Härte lt. Prüfergebnis" angegeben. Ist die Einstufung einheitlich, entspricht also das Ergebnis "Hart" im Test für Erwachsene einem Ergebnis "Hart" im Test für Kinder?
@PieWi: Es scheint sich um das gleiche Produkt zu handeln. Siehe hier:
https://www.traeumeland.com/de/produkte/details-matratze/produkt.matratze-brise.html
Jeder Anbieter, der mit einem Untersuchungsergebnis werben will, welche die Stiftung Warentest veröffentlicht hat, muss seit dem 1. Juli 2013 (offizielle Einführung des Logo-Lizenzsystems der Stiftung Warentest zur Nutzung ihrer Marken für die Werbung mit Untersuchungsergebnissen) bei der RAL gGmbH eine Lizenz zur Markennutzung erwerben.
Die Träumeland Brise wird in den Liegeeigenschaften mit 2,1 bewertet und damit laut Sternchen abgewertet. Was genau ist hier das Problem? 2,1 ist doch ein prima Ergebnis für die Liegeeigenschaften?