Im Test: 14 Kindermatratzen der Größe 70 mal 140 Zentimeter − zehn aus Schaumstoff, drei aus Kokos, eine aus einem Kunststoffvlies.
Wir kauften sie zwischen März und August 2021 ein, Preise erfragten wir im Juli 2021 von den Anbietern.
Liegeeigenschaften: 35 %
Mit zwei anthropomorphen Dummys, die in ihren Körperproportionen und Gewichten einem Baby (zwölf Monate) und einem Kleinkind (vier Jahre) entsprachen, ermittelten wir die Abstützeigenschaften auf den dafür deklarierten Liegeseiten – soweit vorhanden – vor und nach der Dauerprüfung in Rückenlage und bewerteten das Einsinken. Bei der Luftdurchlässigkeit wurden der horizontale und der vertikale Durchströmwiderstand bestimmt.
Haltbarkeit: 25 %
Im Dauerwalzversuch läuft in Anlehnung an Din EN 1957:2013 eine 40 Kilogramm schwere Walze 15 000-mal über die Matratze. Den Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur prüften wir in einer Klimakammer und beurteilten Veränderungen der Höhe und Härte. Dabei wird die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 °C Temperatur und relativer Feuchte von 80 % vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einem Gewicht von etwa 50 Kilogramm belastet.
In Anlehnung an Din EN 1957:2013 werden Höhe, Härte, Federkennlinie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor der Konditionierung und 24 Stunden nach der Klimakammer-Belastung jeweils bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte ermittelt. Bei Matratzen, die nach Angaben der Anbieter unterschiedliche Liegeflächen haben, gilt das Urteil für die Kleinkindseite.
Sicherheit: 10 %
Die sicherheitstechnischen Anforderungen und Prüfungen erfolgen in Anlehnung an die Din EN 16890:2017. Die Prüfung der Klemmgefahr oder der Gefährdung durch Fangstellen durch Zwischenräume und Öffnungen bewertet, ob ein Kind sich einklemmen, verheddern oder strangulieren könnte.
Wir untersuchten auch mögliche Gefahren durch Kanten und hervorstehende Teile. Die Prüfung der Gefährdung durch Ersticken durch den äußeren Verschluss der Atemwege soll ausschließen, dass Mund und Nase des Kindes gleichzeitig blockiert sind.
Bei der Prüfung der Gefährdung durch verschluckbare Kleinteile untersuchen wir, ob ein Kind Kleinteile entfernen und verschlucken kann – was zum Tod durch Ersticken führen kann.
Bezug: 10 %
Wir bewerten die Waschbarkeit wie etwa mögliches Einlaufen und die Verarbeitung.
Handhabung: 5 %
Drei Experten bewerteten, wie sich die Matratze transportieren und wenden lässt.
Deklaration und Werbung: 10 %
Wir beurteilten unter anderem Angaben zu Material, Pflege, Härte sowie Werbeaussagen, etwa zu Gesundheit und Umwelt. Des Weiteren überprüften wir das Vorhandensein der vorgeschriebenen Produktkennzeichnungen in Anlehnung an die Din EN 16890:2017.
Gesundheit und Umwelt: 5 %
Wir maßen eine mögliche Raumluftbelastung durch flüchtige organische Verbindungen 3 und 28 Tage nach dem Entfernen der Folie. Sechs Prüfpersonen beurteilten die Geruchsbelästigung nach dem Auspacken und nach Lüftungszeiten von 3 und 28 Tagen.
Wir untersuchten die Bezüge und das Matratzeninnere auf Schadstoffe wie Antimon, Pestizidrückstände, Weichmacher, flammhemmende Zusätze, Organozinnverbindungen und andere halogenorganische Verbindungen.
In der Teilprüfung zur Entsorgung prüften wir, ob sich die Matratzenbestandteile trennen lassen.
Abwertungen
Durch Abwertungen wirken sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil aus. War die Sicherheit ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine Note besser sein, bei mangelhaft konnte es nicht besser sein. Lautete die Note im Prüfpunkt „Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur auf die Matratze“ Ausreichend, werteten wir die Haltbarkeit ab.
Ab der Note Gut (2,1) im Prüfpunkt „Liegeeigenschaften“ sowie Ausreichend bei „Deklaration und Werbung“ werteten wir das Qualitätsurteil ab. War die Note im Prüfpunkt „Gefährdung durch verschluckbare Kleinteile“ Ausreichend oder schlechter, konnte die Sicherheit nicht besser sein. Ab der Note Gut bei der Prüfung der Klemmgefahr oder Fangstellen werteten wir die Teilnote zum Prüfpunkt „Sicherheit“ ab.
Wo die Wirkung der Abwertung nicht anders beschrieben ist, gilt: Sind die Urteile gleich oder geringfügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker der jeweilige Abwertungseffekt.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@CarlMüller: Die Matratze ist online und in vielen Filialen erhältlich. https://jysk.de/schlafzimmer/matratzen/kindermatratzen/matratze-70x140-jonas?search_category=auto_suggestion&query=jonas
Bitte beachten Sie unsere getestete Größe 70x140 cm.
Die o. g. Matratze ist nicht mehr erhältlich.
@BBockisch: Die Matratze muss dem Kind genug Halt geben und zugleich Bewegungsfreiheit. Ist die Matratze zu weich, könnte das Kind zu tief einsinken und kann sich erschwert drehen. Ist die Matratze aber zu hart, könnte sie an einigen Stellen drücken. Demnach wäre die allgemeine Empfehlung eine mittelweiche Matratze. Da aber auch Kinder bereits Komfortvorlieben haben, empfehlen wir generell auch hier immer ein ausgiebiges Probeliegen. So dass auch eine weiche Matratze für Ihr Kind infrage kommen könnte."
Für die Eigenschaft "Empfohlen für Kinder" wird die Härte nicht berücksichtigt, wohl aber die Zonierung. Da die Kinder zum einen kleiner sind als Erwachsene und zum anderen durch ihr Wachstum über die Zeit auf unterschiedlichen Bereichen der Matratze liegen, kann eine immer gleichbleibende Zonierung sich diesen Bedürfnissen nicht anpassen. Aus diesem Grund empfehlen wir eher eine schwach bis nicht zonierte Matratze.
Laut dem aktuellen Matratzentest ist "Otto: My Home Black Diamond Comfort" für unser 5-jähriges Kind geeignet. In Ihrer Antwort zum Nutzerkommentar vom 29.12.2021 @nils1896 weisen Sie darauf hin, dass Kinder auf weichen Matratzen zu tief einsinken. Das Otto-Modell ist jedoch als "weich" getestet worden. Welches "weich" ist "zu weich"? Und was ist schlimmer: eine Zonierung oder "zu weich"? Denn die "Emma One" ist sonst in allem super, aber eben (zu stark?) zoniert.
Viele Grüße und schon mal herzlichen Dank im Voraus für eine erhellende Antwort.
@nils1896: Wenn Ihr Kind bereits mit 3 bis 4 Jahren oder früher auf eine große Matratze wechseln soll (90 x 200 Zentimeter), können Sie sich bei der Suche nach einer passenden Matratze am I-Typ orientieren. Es sollte auf jeden Fall eine Matratze ohne Zonierung sein. Wegen ihres geringen Körpergewichts und der noch eher geraden Wirbelsäule müssen die Kleinen beim Schlafen an bestimmten Stellen nicht stärker abgestützt oder entlastet werden. Die Matratze muss dem Kind genug Halt geben und zugleich Bewegungsfreiheit. Ist die Matratze zu weich, sinkt das Kind zu tief ein und kann sich nur schwer drehen. Empfehlenswert sind daher mittelweiche Matratzen und immer ein ausgiebiges Probeliegen. Eine Auswahl an guten Matratzen finden Sie in unserem Produktfinder Matratzen, wenn Sie den Filter "geeignet für Kinder" auswählen.