Hier erfahren Eltern, worin sich die geprüften Kindermatratzen unterscheiden und worauf beim Einkauf einer Kindermatratze zu achten ist.
freischalten
Testergebnisse für 28 KindermatratzenKindermatratzen aus Schaumstoff

Eine Kindermatratze aus Schaumstoff im Anschnitt. © Stiftung Warentest
Sie bestehen aus aufgeschäumtem Polyurethan (PU). Zum Teil sind die Kerne aufwendig mehrlagig aufgebaut und mit anderen Materialien kombiniert: zum Beispiel mit Viskoschaum-Auflagen, die bei Körperwärme nachgeben und bei kühler Raumtemperatur erhärten. Sie sind oft luftdurchlässig. Luftkammern und Belüftungskanäle im Matratzenkern sollen zusätzlich für ein angenehmes Schlafklima sorgen.
Manche Matratzen verfügen über senkrechte Luftkanäle, die helfen sollen, das Erstickungsrisiko zu senken. Härtere Trittkanten sollen verhindern, dass Kleinkinder beim Aufstehen zu stark einsinken und mit den Füßen in der Spalte zwischen Matratze und Bett hängenbleiben. Dafür kommt auch härterer Schaumstoff zum Einsatz.
Testergebnisse für Kindermatratzen aus Schaumstoff
Babymatratzen aus Wattevlies

Eine Kindermatratze aus Wattevlies im Anschnitt. © Stiftung Warentest
Matratzen aus Wattevlies sind weich und anschmiegsam. Besonders positiv: Der Vlieskern ist – im Gegensatz zu anderen Materialien – oft waschbar. Beim Gewicht liegen Matratzen aus Watte- oder Kunstfaservlies meist zwischen Schaumstoffmatratzen und Kokosmatratzen. Sie sind luftdurchlässig und können unter dem Einfluss von Wärme und Feuchtigkeit an Härte und Höhe verlieren. Aktuell ist eine Kunststoffvlies-Kindermatratze aus unserem Test erhältlich.
Matratzen aus Latex-Kokos

Eine Kindermatratze aus Latex-Kokos im Anschnitt. © Stiftung Warentest
Kombikerne aus Latex und Kokos sind eher dünn und schwer. Latex gibt unter Druck sehr gleichmäßig nach. Senkrechte Kanäle sorgen für die Belüftung. Die mit Latex fixierten Kokosfasern sind hart bis sehr hart und meist gut luftdurchlässig. Je nach Auflage und Bezug kann die Luftdurchlässigkeit aber abnehmen. Von den sechs Kindermatratzen aus Latex-Kokos in unserer Testdatenbank sind laut Anbieter vier unverändert erhältlich, zwei davon sind wegen Sicherheitsmängeln allerdings mangelhaft.
Matratzen mit Babyseite und Kleinkindseite
Einige Hersteller loben verschiedene Seiten als Babyseite und Kleinkindseite aus. Die Babyseite ist in der Regel härter als die Kleinkindseite. Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen beiden Seiten meist gering: Trotz des Gewichts- und Größenunterschieds liegen Säuglinge und Kleinkinder auf einer Seite in der Regel nicht schlechter als auf der anderen. Sie sinken oft gleich tief ein – beim größeren Kind wird das Gewicht einfach auf eine größere Fläche verteilt.
Die Sicherheitsnorm Din EN 16890
Diese Norm legt „Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren“ unter anderem für Kindermatratzen fest. Sie ist seit August 2017 in Kraft. Eltern sollten darauf achten, dass neu gekaufte Matratzen der Norm entsprechen.
Mit dem Kugeltest überprüft die Stiftung Warentest, ob der Babykopf womöglich zu weit einsinken kann. Er soll verhindern, dass Mund und Nase gleichzeitig verschlossen werden und das Kind im schlimmsten Fall erstickt. Weitere Tests sollen verhindern, dass Kinder Kleinteile verschlucken, die die Atemwege blockieren.
Härteangaben fehlen oft auf Kindermatratzen
Sind sie vorhanden, bieten die Härteangaben meist kaum Orientierung. Die Anbieter vergeben sie häufig nach eigenen Maßstäben. Die Stiftung Warentest bestimmt den Härtegrad in Anlehnung an Din EN 1957:2012 und leitet daraus die Klassifizierung ab. Die Norm ist aber kein Gesetz.
Sowohl weiche als auch harte Matratzen können ein Kind gut abstützen. Entscheidend ist, dass sich die Matratze so an die Körperform des Kindes anpasst, dass es weder zu tief noch zu wenig einsinkt und die Wirbelsäule optimal unterstützt wird.
freischalten
Testergebnisse für 28 KindermatratzenLiegezonen für Babys nicht sinnvoll
Für Erwachsene können Liegezonen für unterschiedliche Körperregionen mitunter sinnvoll sein, für Babys und Kleinkinder nicht. Wegen ihres geringen Körpergewichts und der noch eher geraden Wirbelsäule müssen die Kleinen beim Schlafen an bestimmten Stellen nicht stärker abgestützt oder entlastet werden als an anderen (siehe auch Abschnitt „Wechsel“ weiter unten).
Siegel und Schadstoffe
Logos wie Der Blaue Engel und Oeko-Tex Standard 100 zeigen, dass unabhängige Prüfinstitute die Matratze auf Schadstoffe hin kontrolliert haben.
Trittkante
Eine stabile Matratzenkante ist sinnvoll. Sie soll verhindern, dass ein Kind beim Laufen, Hopsen und Stehen im Bett in die Spalte zwischen Matratze und Bettrand rutscht und sich die Füßchen einklemmt.
Wechsel
Ein Kind sollte am Kopf- und am Fußende mindestens zehn Zentimeter Platz haben. Ist es mit etwa sechs Jahren der kleinen Matratze entwachsen, können Eltern eine Matratze für Erwachsene wählen – nach wie vor ohne Liegezonen. Diese unterschiedlich harten Bereiche sollen den Körper eines Erwachsenen stützen oder entlasten. Sie sind für Kinder eher ungeeignet. Zur Orientierung: Am besten eignen sich Matratzen mit guten Liegeeigenschaften für den eher schmalen, kleinen I-Typ.
Werbung
Einige Anbieter neigen dazu, in ihrer Werbung zu übertreiben. Sie bezeichnen ihre Matratzen zum Beispiel als „allergikerfreundlich“, oder „für Allergiker geeignet“. Keine der Matratzen und Bezüge im Produktfinder kann die Hausstaubmilbe auf Dauer aus den Betten fernhalten. Wirkungsvoller sind hier spezielle Allergikerbezüge (Encasing). Auch auf den versprochenen „Schutz vor unerwünschter CO2-Rückatmung“ sollten sich Eltern nicht verlassen. Wichtiger ist, dass Eltern vor allem Säuglinge sicher betten. Dadurch lassen sich die Risiken für Unfälle und den plötzlichen Kindstod mindern (So schläft Ihr Kind am sichersten).
freischalten
Testergebnisse für 28 Kindermatratzen-
- Der Matratzen-Test liefert Ergebnisse für mehr als 260 Schaumstoff-, Latex-, Federkern- und Boxspringmatratzen. So machen Sie beim Matratzenkauf alles richtig.
-
- Von Autokindersitzen über Babycams bis Spielschleim: In den vergangenen beiden Jahren hat die Stiftung Warentest 15 Untersuchungen zu Produkten für Kinder vorgenommen...
-
- Unsere tschechischen Partner von dTest haben 18 Kinderreisebetten getestet. Drei günstige Modelle überzeugen. Defizite gab es im Bereich Sicherheit und Langlebigkeit.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@lupri : Im „So haben wir getestet“ schreiben wir: „Wir untersuchten die Bezüge und das Matratzeninnere auf Schadstoffe wie Antimon, Pestizidrückstände, Weichmacher, flammhemmende Zusätze, Organozinnverbindungen und andere halogenorganische Verbindungen.
Die Note resultiert hier aus der gefundenen Menge von Antimon im Matratzenkern, allerdings deutlich oberhalb eines Wertes, welcher bedenklich wäre, daher auch die gute Bewertung!
Es ist schade, dass im Test nicht angegeben wird, auf welche Schadstoffe genau getestet und welche Schadstoffe gefunden wurden. Konkret würde mich das für die IKEA Himlavalv Matratze interessieren. Wie kommt hier die Bewertung von 2,3 in Bereich Gesundheit und Umwelt zu Stande?
@Schefin2016: Wenn Sie eine Matratze in der Größe 90x200 cm möchten, dann kaufen Sie bitte den Produktfinder Matratzen und filtern "Empfohlen für Kinder".
Hallo habe die Kommentare unten gelesen, werde aber nicht ganz schlau, welchen Bericht ich jetzt kaufen soll. Den für Erwachsene und da dann unter dem Filter "für Kinder geeignet" suchen? Kann ich da auch nach dem I-Typ filtern? Danke
@hybrig: Die vom Anbieter Badenia mit „Härtegrad H4 fest“ deklarierte Matratze ist laut unserem Laborergebnis mittelfest.