Ehemalige Strom- und Gaskunden des pleitegegangenen Energiediscounters Teldafax werden Geld zurück bekommen. Dies teilte der Insolvenzverwalter test.de auf Anfrage mit. Zuvor hatte es geheißen, die Kunden hätten wenig Aussicht auf eine Rückzahlung. Bis tatsächlich Geld fließt, wird es allerdings noch etwas dauern.
10 bis 20 Prozent sind drin
Ehemalige Strom- und Gaskunden des pleitegegangenen Energiediscounters Teldafax, die ihre Forderungen im Insolvenzverfahren angemeldet haben, werden wohl doch einen Teil ihres Geldes zurückbekommen. Insolvenzverwalter Biner Bähr von der Kanzlei White & Case sagt: „Ich gehe schon heute von einer Quote von 10 bis 20 Prozent aus.“ Das Geld erhalten die ehemaligen Kunden aber erst nach Abschluss des Verfahrens. Dies wird nicht vor dem Jahr 2017 der Fall sein.
Viele Kunden hatten Tarife mit Vorkasse abgeschlossen
Der Billigstromanbieter Teldafax ging im Jahr 2011 pleite. Betroffen sind auch viele ehemalige Kunden, die Tarife mit Vorkasse abgeschlossen hatten. Kurz nach der Eröffnung des Verfahrens hatte es noch so ausgesehen, als ob die Kunden wenig Aussicht auf Rückzahlung ausstehender Gelder hätten. Insolvenzverwalter Bähr musste sogar die Masseunzulänglichkeit beim zuständigen Amtsgericht anzeigen, wie aus einer Mitteilung des Insolvenzverwalters hervorgeht. Das heißt, das Vermögen der Firma hätte gerade für das Insolvenzverfahren und die daraus entstehenden Verbindlichkeiten gereicht.
Netzbetreiber zahlen Geld zurück
Inzwischen ist es Biner Bähr aber gelungen, die Insolvenzmasse aufzustocken, indem er unter anderem Geld von rund 300 Netzbetreibern zurückforderte und manche von ihnen auch verklagte. Sie hatten, so der Vorwurf, noch im Wissen um die Insolvenzreife der Firma mit Teldafax Geschäfte gemacht. Auf dem Weg der Anfechtung hat Bähr mehr als 200 Millionen Euro eingetrieben und die Insolvenzmasse entsprechend erhöht.
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...wir haben jetzt das Jahr 2021 und alle Geschädigten warten auf Geld.
Ich hab das schon abgeschrieben, aber eine abschließende schriftliche Information erwarte ich schon ?????? Der Skandal schreit zum Himmel.
Seit 2011 läuft das Verfahren. jetzt soll frühestens 2021 mit einer teilweisen Rückzahlung zu rechnen sein. Der Insolvenzverwalter streicht jährlich sein Honorar ein. Ein sicheres Einkommen. Das Interesse der Geschädigten bleibt auf der Strecke. Wann prangert Finanztest diesen Skandal an?
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@alle: Die Vergütung des Insolvenzverwalters richtet sich nach gesetzlich festgelegten Gebührensätzen. Man findet die Rechtsgrundlagen in der Insolvenzordnung (www.gesetze-im-internet.de/inso/__65.html) und die Gebührensätze in der Insolvenzrechtlichen Vergütungsverordnung. Die Vergütung wird lt. Verordnung nach so genannten Regelsätzen gewährt. (www.gesetze-im-internet.de/insvv/index.html) (PH)
Das ist ja wunderbar, dass die betrogenen Kunden Geld zurückbekommen!!!!
Bei einer Quote von 10% und einem entstandenen Schaden von 500 Millionen Euro sind es dann
50Millionen Euro für die Kunden.
Bei einer Quote von 20% und einem entstandenen Schaden von 500 Millionen Euro sind es dann
100Millionen Euro.
Wo bleiben die restlichen 150Millionen bzw. im besten Fall die 100Milionen Euro???
Diese streicht dann der Insolvenzverwalter ein.
Ein fürstliches Honnorar.
Von dem vorhandenem Geld bekommt somit der Kunde 25% BIS MAX: 50%
Der Insolvenzverwalter bekommt 75% im besten Fall für die Kunden streicht die Kanzlei dann nur
50% ein.
Zusammengefasst: Ich werde im zweiten Leben auch Insolvenzverwalter!!!!!!