
Gaskunde. Leser Rudolf Pohl aus Kronach rettete den Bonus. © Peter Roggenthin
Der Anbieter hat den Vertrag von Finanztest-Leser Rudolf Pohl zu früh beendet. Sein Bonus steht daher auf der Kippe. Als sich Finanztest einschaltet, erhält Pohl noch ausstehende Gelder.
Anbieterwechsel mit Schwierigkeiten
Neukundenboni oder Rabatte auf den Kilowattstundenpreis sorgen für eine ordentliche Ersparnis, wenn Kunden ihren Strom- oder Gastarif wechseln. Rudolf Pohl aus dem fränkischen Kronach nutzt diese Chancen regelmäßig. Doch nun lief es schlecht. Pohl vermutet: „Ich würde immer noch auf Geld warten, wenn Finanztest sich nicht eingeschaltet hätte.“
Falscher Kündigungstermin
Pohl leitete im Dezember 2020 einen Wechsel von Shell Energy zu Eon über das Vergleichsportal Check24 ein. Als Starttermin für den neuen Vertrag nannte er den 26. Februar 2021. Diesen Termin bestätigte ihm Check24 auch. Doch Shell löste Pohls Vertrag schon zum 31. Dezember 2020 auf. Das ist ärgerlich. Denn so verliert er den Anspruch auf den Neukundenbonus, immerhin rund 123 Euro, weil er keine zwölf Monate Kunde war. Die Kündigung kam zudem so plötzlich, dass er noch für zwölf Tage in die Grundversorgung rutschte.
Shell beruft sich auf Sonderkündigungsrecht
Pohl fragte nach. Eon antwortete, dass Shell den 31. Dezember als Kündigungstermin genannt habe. Shell berief sich auf ein Sonderkündigungsrecht des Kunden, weil die Firma die Preise erhöht hatte. Es sei ausgelöst worden, weil der Vertrag vorzeitig zum „nächstmöglichen Termin“ gekündigt worden sei, was Pohl und Check24 bestreiten. Shell zahlte Pohl nun den Bonus anteilig für die zehnmonatige Vertragsdauer und erstattete Mehrkosten für den teureren Grundversorgungstarif, zusammen 91 Euro. Damit war Pohl nicht zufrieden. Er hatte ja alles richtig gemacht.
Finanztest hilft
Shell antwortete auf eine Anfrage von Finanztest, dass neben dem Wunschaustrittsdatum die zusätzlich ausgewählte Option „nächstmöglicher Zeitpunkt“ bei Pohls Wechsel systembedingt automatisch das Sonderkündigungsrecht ausgelöst hätte. Shell entschuldigte sich und bot nun an, aus Kulanz die noch ausstehenden 47 Euro zu erstatten. Dies hatte aber inzwischen Check24 übernommen, bei denen wir ebenfalls nachgehakt hatten.
Tipp: Wechseln Sie jährlich und sind auf ein bestimmtes Kündigungsdatum angewiesen, sollten Sie beim Online-Vertragsabschluss nicht „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ anklicken. Worauf Sie sonst noch achten sollten, erklären wir in unserem kostenlosen Special Einfach den Stromanbieter wechseln und sparen.
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