Für wen sich Inhalationsgeräte eignen, welche Lösungen eingefüllt werden – und wann die Kasse zahlt. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.
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Testergebnisse für 19 InhalationsgeräteAlle Fragen im Überblick
Fünf Fragen zu Inhalatoren
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Bei welchen Erkrankungen sind Inhaliergeräte zu empfehlen?
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Sie werden klassischerweise bei Atemwegsleiden eingesetzt – etwa Bronchitis, Asthma und obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). „Betroffene sollten mit Arzt oder Ärztin klären, ob in ihrem Fall ein Inhalationsgerät sinnvoll ist“, sagt Apotheker Dr. Eric Martin, der an medizinischen Leitlinien für Asthma und COPD mitwirkt.
Inzwischen würden bei asthmatischen Erkrankungen meist Alternativen verordnet. So könnten schon Kinder unter sechs Jahren ein Dosieraerosol mit Vorschaltkammer (Spacer) nutzen. „Das geht deutlich schneller und einfacher und bietet mehr Auswahl bei den einsetzbaren Medikamenten.“ Diese Erkenntnis habe sich in den letzten Jahren durchgesetzt.
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Mundstück, Nasenstück, Maske – welchen Aufsatz soll ich nehmen?
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Das hängt vom Alter ab; so brauchen Babys eine Babymaske. Und das Therapieziel zählt. Für die Lunge inhaliert man möglichst mit Mundstück. Nutzen können es Erwachsene und Kinder ab etwa zwei Jahren.
„Sobald ein Kind aus einer normalen Flasche trinken kann, kommt es meist auch mit einem Mundstück zurecht“, sagt Martin. „Es sollte dann bei Lungenerkrankungen vorzugsweise verwendet werden.“ Denn Masken umschließen neben dem Mund auch die Nase – und wird über die eingeatmet, werden laut Martin etwa 25 bis 50 Prozent des Aerosols unerwünschterweise im Bereich der Nasenschleimhaut abgeschieden.
In anderen Fällen ist dieser Effekt gerade erwünscht: „Wer gezielt die oberen Atemwege erreichen will, etwa bei Nasennebenhöhlenentzündung, sollte vor allem durch die Nase atmen – mit Maske oder Nasenstück“, sagt Dr. Lisa Knipps, HNO-Ärztin an der Uni Witten/Herdecke und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Regelmäßig zu inhalieren könne gerade bei chronischer Nebenhöhlenentzündung viel bewirken.
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Welche Lösungen soll ich im Inhalationsgerät verwenden?
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Normalerweise die ärztlich verordneten oder empfohlenen. Wer 0,9-prozentige Kochsalzlösung zum Befeuchten der Atemwege nutzen will, erhält sie hygienisch vorportioniert von verschiedenen Anbietern. „Leitungswasser und ätherische Öle haben schon wegen möglicher Verunreinigungen nichts im Gerät verloren“, sagt Ärztin Knipps.
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Erstatten die Krankenkassen Kosten für Inhalationsgeräte?
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Ja – wenn das Gerät ärztlich verordnet wurde. „Allerdings erstatten Kassen die Kosten oft nur bis zu einem bestimmten Betrag“, sagt Apotheker Martin. „Es kann also sein, dass bei einem konkreten Gerätewunsch eine Aufzahlung anfällt.“
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Lässt sich auch ganz klassisch „mit Topf“ inhalieren?
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Ja – mit Einschränkung: „Der Dampf enthält große Teilchen, die im Nasen-Rachen-Raum hängen bleiben“, so Knipps. Das nütze etwa bei Nasennebenhöhlenentzündung, nicht bei Lungenleiden.
Für die Topfinhalation eigne sich abgekochtes, etwas abgekühltes Wasser. „Als Zusatz sind ätherische Öle möglich“, sagt Knipps. „Sie sollten aber bei Asthma oder Kindern unter zwei Jahren aufgrund möglicher Atemwegsreizungen vermieden werden.“
Und: Ein simpler, apothekenüblicher Inhalator – ein Plastikgefäß mit Aufsatz – sei handlicher und sicherer als ein Topf.
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Testergebnisse für 19 Inhalationsgeräte-
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- Deutschland steckt in der Grippewelle, viele Kinder sind erkrankt. Vor allem Risikopersonen wird eine Impfung gegen Influenza geraten – das kann jetzt noch sinnvoll sein.
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Kommentarliste
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@8iroipln: In unserem Test haben wir die Geräte explizit daraufhin geprüft, ob die freigesetzten Partikel für die unteren Atemwege geeignet sind - sprich, ob sie die Lunge gut erreichen, also weder zu groß noch zu klein sind. Für den Test nutzten wir 0,9-prozentige Kochsalzlösung und viele Geräte erreichten in diesem Prüfpunkt gute bis sehr gute Noten. Insofern können wir sie zum Einsatz bei Atemwegserkrankungen empfehlen.
Mein Vater ist Arzt, er meint bei den neueren Geräten sei die Partikelgröße oft so klein, das man das Aerosol größtenteils wieder ausatmen würde, die Partikel also nicht hängen bleiben. Stimmt das, oder kommt es auch drauf an, welchen Bereich des Atemsystems behandelt werden soll und ob ein Medikament verabreicht werden soll?
Hallo!
Ja, ein paar Membranvernebler sind dazugekommen bzw etwas evolviert, die 0,1-0,25ml/min vernebeln, bei Pari Boy free: 0,5ml.
Ich habe einiges ausprobiert, und für zu Hause ist es wichtig, dass medienberührte Teile schnell zu säubern sind.
Wir haben einen Pari, der Rest taugte diesbezüglich nicht. 3 Teile in den Wasserkocher. Kalkreich?-> in den Dampf-Sterilisator. Fertig.
Wichtig ist, dass man nach dem Ausschalten des Kompressors den Inhalatorkopf aushängt, also 2mm anhebt, sonst zieht Lösung in den Schlauch, Keimgefahr, dann auskochen.
Mal 'ne freundliche Info (aus Sicht der Apotheken an die Patienten): Wichtig ist, dass das Ding ein Arzt verschreibt, die Apotheke kann sonst Year Packs nicht abrechnen. Auch, wenn ein anderes Familienmitglied mit dem Rezept kommt als den Inhalator bekam.
Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-39-2015/inhalationsgeraete-auf-rezept
Auf med. Begründung gibt es mit Antrag auch mehr als 117EUR erstattet.
Good Lu
Ob der Test noch ein Ausagekraft hat kann man getrost bezweifeln. Ob davon noch irgendein Gerät auf dem Markt gibt ebenso.
Hallo,
mir persönlich hat dieser artikel sehr weiter geholfen. Des Weiteren pflichte ich Ihren Aussagen, dass Inhalationsgeräte gegen diverse Hals-Nase-Bronchen und Rachenkrankheiten eine gute alternative zu herkömmlichen Arzneimitteln sind, zu. Trotz dessen fehlen kleinere details, um sich umfassend über Inhalatoren zu informieren. Hierfür half mir bei meinem Kauf folgende Seite sehr:
http://www.inhalationsgeraete-test.de
LG Marco