
Streifenmuster. Gut gebräunt und formstabil. Das macht guten Grillkäse aus. © StockFood / Myles New
Die meisten Grillkäse im Test können geschmacklich überzeugen, aber nur die Hälfte ist insgesamt gut − darunter auch günstige. Zwei Käse ließen sich kaum grillen.
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Testergebnisse für 14 GrillkäseGrillkäse: Die Produkte im Test
Grillkäse ist schwer in Mode, dabei ist er alles andere als neu. Bereits die alten Ägypter bereiteten ihn über Glut zu. Ein paar Jahrhunderte später sind auch wir auf den Geschmack gekommen: Mittlerweile dulden selbst eingefleischte Grill-Traditionalisten auf dem Rost Halloumi neben Bratwurst, Bauchfleisch und Steak. Unser Grillkäse-Test gibt ihnen Recht. Die meisten Produkte sind richtig lecker − oder, wie unsere Lebensmittel-Fachleute wissenschaftlich nüchtern sagen: Sie sind sensorisch fehlerfrei.
Rundum gut schnitten immerhin 7 der 14 Grillkäse ab, darunter drei günstige. Bei den anderen stießen wir auf Mängel, die das Grillfest trüben können: Zwei Kandidaten schmolzen auf unserem Gasgrill regelrecht dahin. Das ist nicht im Sinne des Erfinders, denn Grillkäse zeichnet sich dadurch aus, dass er unter Erhitzung seine Form behält. In unseren Laboranalysen fanden wir zudem bei einigen Grillkäsen Verderbniskeime oder Schadstoffe wie Chloroform und Mineralölrückstände.
Warum sich der Grillkäse-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
In der Datenbank finden Sie die Ergebnisse für 14 meist ganzjährig erhältliche Grillkäse. Darunter sind bekannte Marken wie Gazi und Rougette sowie Eigenmarken etwa von Lidl, Aldi, Edeka und Rewe. Die Käse kosten zwischen 1,20 Euro und 2,59 Euro je 100 Gramm. Die Hälfte der untersuchten Produkte ist insgesamt gut, zwei fielen im Test durch.
Der beste Grillkäse für Sie
Wir haben traditionellen Halloumi aus Zypern untersucht sowie Grillkäse der Geschmacksrichtungen Natur und Kräuter. Danach lassen sich die Ergebnisse filtern. Die Käse stammen aus Deutschland, Griechenland, Österreich und der Schweiz. In jeder Geschmacksrichtung sind gute Produkte dabei.
Nährwert-Vergleich
Alle Grillkäse im Test sind vegetarisch. Ob sie auch eine leichtere und gesündere Alternative zu Bratwürsten sind, zeigt unser Nährwert-Vergleich: Wir haben Käse, Bratwurst und vegetarische Bratwurst gegeneinander antreten lassen.
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Testergebnisse für 14 GrillkäseGrillkäse ist nicht gleich Grillkäse
Für Grillfans ist die Auswahl an Käsesorten und Geschmacksrichtungen riesig, vor allem im Sommer. Wir haben uns im Test von Grill- und Pfannenkäse auf die beliebtesten Varianten konzentriert: Natur, Kräuter und Halloumi. Letzterer ist traditionell mit gehackter Minze verfeinert und schmeckt entsprechend.
Die Käse im Test gehören unterschiedlichen Käsegruppen an. Diese unterscheiden sich in ihrem Reifegrad und damit in ihrem Wassergehalt. Der hat Auswirkungen darauf, wie fest der Grillkäse ist. Im Test vertreten sind Schnittkäse, halbfester Schnittkäse und Weichkäse.
Die festeren Varianten haben eine Besonderheit: Sie quietschen im Mund. Das gilt auch für Halloumi. Die Weichkäse hingegen quietschen nicht beim Kauen. Zwei von ihnen erinnern an Camembert und sind mit einer feinen Schicht Edelschimmel überzogen, der sich auch herausschmecken lässt.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie Inhalte aus der Tabelle sehen – beispielsweise alle getesteten Grillkäse und ausgewählte Merkmale.
Halloumi ist besonders geschützt
Halloumi nimmt unter den Grillkäsen eine Sonderstellung ein. Sein Name ist in der EU streng geschützt: Alle Rohstoffe für diesen Käse müssen von der Insel Zypern stammen und dort muss auch die gesamte Produktion erfolgt sein. Hergestellt wird Halloumi aus Kuh-, Schaf- und/oder Ziegenmilch.
Laut den Vorgaben der geschützten Ursprungsbezeichnung muss Halloumi überwiegend aus Schaf- oder Ziegenmilch oder beiden bestehen. Der Kuhmilchanteil muss kleiner sein. Davon sollten sich Verbraucher aber nicht blenden lassen. Die Halloumi im Test bestanden überwiegend aus Kuhmilch. Das ist aufgrund eines nationalen Erlasses der Republik Zypern derzeit zulässig.
Auch die meisten anderen Grillkäse im Test bestehen überwiegend oder ausschließlich aus Kuhmilch. Einer der geschmacklich besten erinnert an traditionellen Halloumi. Da er aber nicht aus Zypern kommt, darf er nicht so heißen.
Grillkäse im Test: So prüfen wir
Wichtigster Prüfpunkt ist der Geschmack der Produkte. Wir haben alle Grillkäse auf einem Gasgrill zubereitet, einige exemplarisch auch in der Pfanne. Anonymisiert und einzeln haben wir die Käse dann fünf sensorisch geschulten Prüfpersonen aufgetischt. Sie beschrieben auch Aussehen, Geruch, Mundgefühl und Nachgeschmack der Käse. Wie gut die Produkte diese wichtige Prüfung bestanden, zeigt unser Test.
Im Labor prüften wir die Käse auf Schadstoffe, Verderbniskeime und Krankheitserreger. Außerdem haben wir zum Beispiel die Trockenmasse und den Fettgehalt bestimmt und untersucht, ob deklarierte Schaf- oder Ziegenmilch auch wirklich im Käse enthalten ist. Bei einem Produkt ließ sich die auf der Verpackung ausgewiesene Schafmilch nicht nachweisen.
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Testergebnisse für 14 Grillkäse-
- Gegrilltes soll lecker schmecken, aber auch nicht zu Lasten der Gesundheit gehen. Egal, ob Sie Fleisch, Wurst oder Gemüse grillen: Es gilt ein paar Dinge zu beachten.
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- Eine Veröffentlichung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zeigt: Käse-Ersatzprodukte enthalten vereinzelt krankmachende Bakterien.
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- Der Kühlschrank hat verschiedene Temperaturzonen, denn warme Luft steigt nach oben. Wir zeigen Ihnen, was wohin gehört – und welche Lebensmittel keine Kühlung vertragen.
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Interessant, dass Sie schreiben: "Im Natur- und im Kräuter-Grillkäse von Gazi wiesen wir eine erhöhte Anzahl von Verderbniserregern nach − etwa Hefen."
Dies deckt sich mit meinen eigenen persönlichen Beobachtungen. Wir hatten leider schon sehr häufig bei diesem Käse die Situation, dass er beim öffnen komisch/säuerlich roch oder sich die Packung aufblähte. Und das weit vor Ende des MHD. Einmal war sogar ein am selben Tag gekaufter Käse nicht genießbar. Ich hatte das bisher auf unsachgemäße Lagerung im Supermarkt zurück geführt... Aber wie sie das schreiben scheint da bei Gazu was systematisch in der Produktion nicht zu stimmen.
Aufgrund der o.g. schlechten persönlichen Erfahrungen sind wir letztes Jahr jetzt auf den Käse von Rücker umgestiegen, welcher geschmacklich sehr nah an Gazi ran kommt.