Gegen eine gutartige Prostatavergrößerung gibt es immer mehr Therapien. Es kommt darauf an, die richtige zu wählen.
Vorkommen: Einer von fünf Männern über 50 Jahre hat Prostatabeschwerden, bei 70-Jährigen ist es die Mehrheit. Nach Schätzungen braucht einer von zehn Männern eine Operation, drei von zehn kommen aber ohne OP zurecht – ohne zum Beispiel nachts häufig zur Toilette gehen zu müssen.
Bewertung: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat Therapien bei gutartiger Prostatavergrößerung überprüft. Zu einigen Techniken bleiben Fragen. So würden neue chirurgische Methoden oft zu stark angepriesen.
Arzneimittel: Die meisten Männer greifen zu Medikamenten, auch zu pflanzlichen. „Hierzulande sind Alphablocker zur häufigsten Therapiemethode bei gutartiger Prostatavergrößerung geworden“, sagt Professor Sawicki vom IQWiG. „Bei etwa 60 Prozent der Nutzer lassen sich Prostatabeschwerden zumindest lindern.“
Operationen: Neben der offenen Operation am häufigsten eingesetzt und am besten untersucht ist ein Verfahren, bei dem die Prostata durch die Harnröhre „abgehobelt“ wird. Gewebe wird aber auch mit Laserstrahlen, Mikrowellen oder anderen Energiequellen zerstört oder „verdampft“.
Neue Verfahren: Einige neue Verfahren wie Laser oder minimal-invasive Eingriffe scheinen gute Ergebnisse zu erzielen, sie verkürzen auch den Klinikaufenthalt. Weitere Forschung sei aber nötig. Peter Sawicki ergänzt: „Einige Verfahren scheinen weniger unerwünschte Wirkungen zu haben (wie Inkontinenz und Impotenz, Anm. d. Red.), doch sie sind vermutlich auch weniger effektiv.“
- Tipp: Weitere Informationen und Erfahrungsberichte von Operierten finden Sie unter www.gesundheitsinformation.de, Von A–Z/Prostata; siehe auch www.medikamente-im-test.de.
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