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In normalen Zinszeiten können Geldmarktfonds sinnvoll sein. Beim aktuellen Zinsniveau verbrennen sie oft Geld, denn sie investieren in Anleihen oder Zinsanlagen mit sehr kurzer Laufzeit. Die bringen zurzeit so gut wie keine Rendite. Gleichzeitig müssen Management und Verwaltung des Fonds bezahlt werden.
Pioneer im Minus
Schon in normalen Zinszeiten sind die Kosten ärgerlich, da sie an der ohnehin oft bescheidenen Rendite zehren. In den vergangenen Jahren verbrennen manche Geldmarktfonds aber regelrecht das Geld der Anleger. Der Fonds Pioneer Euro Short-Term C EUR (DM) (Isin LU 013 358 656 9) hat laufende Kosten von 1,8 Prozent pro Jahr. In verschiedenen Tranchen verwaltet er ein Vermögen von fast 1,4 Milliarden Euro. Auf Sicht von fünf Jahren büßten Anleger jedes Jahr im Durchschnitt 0,8 Prozent ein, auf Dreijahressicht sogar 1,7 Prozent. Selbst in den vergangenen zehn Jahren erwies sich die Anlage als Nullsummenspiel.
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Auch italienische Staatsanleihen reißen es nicht heraus
Selbst das Argument der Risikostreuung geht bei dem Pioneer-Fonds ins Leere. Er besteht zum größten Teil aus italienischen Staatsanleihen. Diese haben eine etwas höhere Rendite als zum Beispiel Bundesanleihen. Fondsmanager nehmen solche Papiere gern, um die negative Entwicklung zu begrenzen.
Fazit: Finger weg von Geldmarktfonds
Anleger sollten von solchen Fonds die Finger lassen. Akzeptabel sind im aktuellen Zinsumfeld allenfalls Geldmarkt-Indexfonds, die in der Regel mit jährlichen Kosten von 0,1 bis 0,2 Prozent auskommen. Aber selbst sie schafften in den vergangenen Jahren bestenfalls ein minimales Plus. Für professionelle Anleger gibt es mitunter keine andere Möglichkeit, als auf solche Anlagen auszuweichen. Privatanlegern, die sichere Zinseinnahmen ohne Kursrisiko wollen, bleiben nur ordentlich verzinste Tagesgeld- oder Festgeldkonten.
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