So haben wir Feinwaschmittel getestet
Im Test: 15 Flüssigwaschmittel, darunter 10 Feinwaschmittel und 5 Schwarzwaschmittel. Laut Anbieter ist ein Produkt mit einem anderen rezepturgleich, dies prüften wir auf Plausibilität. Zum Vergleich testeten wir auch ein laut Anbieter in der Rezeptur unverändertes Flüssigcolorwaschmittel aus test 2/23 – mit reduziertem Prüfumfang und ohne Qualitätsurteil. Einkauf der Produkte: Juli bis Oktober 2023. Preise: Anbieterbefragung im März 2024.
Waschwirkung: 40 %
Wir haben die handelsüblichen Waschmaschinen jeweils mit circa drei Kilogramm Wäsche, vorwiegend Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester, beladen. Die Wasserhärte lag bei circa 14 Grad deutscher Härte (2,5 mmol/l). Die Waschmittel haben wir für normal verschmutzte Wäsche dosiert.
Wir verteilten weiße T-Shirts und Poloshirts an 35 Haushalte, die sie im Alltag ganz normal benutzten. Anschließend haben wir die Textilien bei 30 Grad im Labor gewaschen und erneut an die Haushalte verteilt. Nach insgesamt 15 Wäschen wurde die Schmutzentfernung beurteilt − sowohl visuell durch fünf Fachleute als auch mittels physikalischer Messungen des Grundweißwerts Y. Im Labor trugen wir 21 Fleckarten auf ein Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester auf sowie vier fettige Fleckarten auf Polyester. Wir wuschen die Gewebe bei 30 Grad. Die Fleckentfernung bewerteten zwei Fachleute nach einer Wäsche. Je Fleckart erfolgten fünf Versuche.
Farbtonerhalt: 15 %
Wir wuschen farbige Textilien aus Baumwolle, Synthetik sowie aus Mischgewebe bei 30 Grad. Nach 20 Wäschen ermittelten wir, wie stark sich die Farben des gewaschenen Textils im Vergleich zu dem ungewaschenen Textil verändert hatten. Dazu erfolgte entweder messtechnisch eine Farbdifferenzmessung in Anlehnung an Din 6174:2007–10 mit farbmetrischer Beurteilung in Anlehnung an Iso 105-A05:1997–07 oder eine visuelle Beurteilung in Anlehnung an Iso 105-A02:1993–09.
Textilschonung: 10 %
Die Faserschonung beurteilten zwei Fachleute nach 20 Wäschen bei 30 Grad an neuen und vorverpillten Textilien. Um den Schutz vor Anfärben zu prüfen, wuschen wir wenig farbechte Textilien mit weißen Geweben in einer Laborwaschmaschine (Linitestgerät) bei 40 Grad. Danach ermittelten wir die Farbübertragung in Anlehnung an Din 6174:2007–10 und Iso 105-A04:1999–10.
Deklaration: 5 %
Fünf erfahrene Prüferinnen beurteilten die Erkennbarkeit als Feinwaschmittel sowie Übersichtlichkeit und Lesbarkeit der Wasch- und Pflegehinweise. Zwei Expertinnen bewerteten den Umfang der Hinweise.
Umwelteigenschaften: 30 %
Ein Experte berechnete, wie viel Wasser erforderlich ist, um kritische Stoffe in den Waschmitteln so stark zu verdünnen, dass sie nicht mehr toxisch wirken. Je mehr Wasser nötig ist, desto größer die Gewässerbelastung. Mittels Modellrechnung ermittelten wir, in welchem Maße einzelne Inhaltsstoffe in Flüssen und Seen Wasserorganismen gefährden können. Die Beurteilung der ökologischen Eigenschaften wurde auf Basis der Einzelstoffbewertung mithilfe des „Expositions-Wirkungs-Modells“ durchgeführt. Ergänzend erfolgte eine vergleichende Bewertung der Gesamtformulierung, die auf dem Beschluss der Europäischen Kommission zur Festlegung von Umweltkriterien für Waschmittel (EU) 2017/1218 und der vom Hauptausschuss Detergenzien überarbeiteten DID-Liste basiert. Bei den Berechnungen zur Gewässerbelastung legten wir eine Dosiermenge für sowohl normal als auch leicht verschmutzte Wäsche zugrunde. Wir bewerteten, ob die Produkte laut Anbieter Mikroplastik enthielten. Fünf Prüferinnen beurteilten etwa, wie gut sich die Dosieranleitung lesen ließ. Zwei Expertinnen bewerteten deren Umfang und prüften die Dosierhilfe.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Ab der Note Befriedigend für die Waschwirkung werteten wir das test-Qualitätsurteil ab. Ab befriedigender Schmutz- oder Fleckenentfernung werteten wir die Waschwirkung ab. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt. Waren die Erkennbarkeit als Feinwaschmittel oder die Wasch- und Pflegehinweise ausreichend, konnte die Deklaration nur eine halbe Note besser sein. Bewerteten wir die Gewässerbelastung mit Mangelhaft, so konnten Umwelteigenschaften und test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Enthielt das Produkt laut Anbieter Mikroplastik, konnten die Umwelteigenschaften nicht besser als Ausreichend (4,0) sein.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Warum gibt es kaum noch Feinwaschmittel in Pulverform?
Ist Kartonverpackung nicht umweltschonender?
@Stader: Eine Empfehlung ist leider nicht einfach, denn Feinwaschmittel schonen in der Regel die Fasern besser aber hier fehlen die optischen Aufheller. Ein Vollwaschmittel bietet einen Schutz vor Vergrauung, kann aber die Fasern strapazieren.
In unserer aktuellen Untersuchung der Vollwaschmittel (4/2025) haben wir u.a. auch die Textilschonung bewertet. Bei den untersuchten Flüssigvollwaschmitteln gab es mehrere Produkte mit einem guten Schutz vor Vergrauung als auch mit einer guten Faserschonung. Ob diese Faserschonung mit einem Feinwaschmittel vergleichbar ist, können wir nicht sagen, weil in diesem vergleichenden Warentest nur Vollwaschmittel bewertet wurden.
Haben Sie eine Empfehlung für folgende Lücke, zu der ich keinerlei Informationen gefunden habe: Ich benötige ein Feinwaschmittel, speziell für Weißes. Was wäre da empfehlenswert? Wenn ich Ihre Artikel richtig verstanden habe, ist ein reines Feinwaschmittel ja nicht geeignet, da keine optischen Aufheller und keine Bleichmittel… Ich möchte allerdings zuverlässig Vergrauen verhindern und zeitgleich die Faser schonen. Danke für ein paar Ansätze.
Seit 25 Jahren tragen wir zu 90% schwarze Kleidung - von Baumwolle über Synthetik bis Wolle und Seide alles dabei.
Aus ebenso langer „Wascherfahrung“ kann ich folgendes berichten: Jedes Color-Waschmittel (auch die Testsieger) hat binnen weniger Monate die Kleidung „aufgehellt“, so dass aus Schwarz Grau in allen Schattierungen wurde. Nachdem dem Test mehrerer flüssiger Schwarz-Waschmittel, bin ich seit etlichen Jahren bei Perwoll für Schwarzes geblieben. Damit bleibt bis heute Schwarz wirklich Schwarz - auch sehr alte Lieblingsstücke. Gewaschen wird die Kleidung grundsätzlich bei 30°, alles wird sauber und riecht frisch.
Unterwäsche wird mit den bunten Handtüchern mit Colorwaschmittel bei 60° gewaschen: Hier ist mit der Zeit das Ausbleichen der Farben zu erkennen. Aber da stört uns das nicht ;)
Wolle & Seide: Hierfür nutzen wir das von @mag.zirnig erwähnte Feinwaschmittel von Perwoll im Wollprogramm. Seide und Wolle sehen immer noch aus wie neu und sind weich und knotenfrei.
Wie sie selbst schreiben, enthalten die flüssigen Feinwaschmittel umweltschädliche Konservierungsstoffe.
Eine Alternative bilden pulverförmige Feinwaschmittel, welche in großer Auswahl am Markt verfügbar sind.
Warum werden diese nicht getestet?
Sie sollten hier den unnötigen Flüssigwaschmittel-Hype nicht fördern.
Bitte unbedingt nachholen!