
Strahlend weiße Wäsche. Hier lesen Sie, wie das klappt. © Getty Images
Gegen tristes Grau auf Weißwäsche sollen Hausmittel, Spezialprodukte und Vollwaschmittel helfen. test hat sie ausprobiert und beantwortet Fragen zum Thema.
Vom strahlenden Weiß zum traurigen Grau
Der Frust kommt schnell. Schon nach wenigen Wäschen verwandelt sich das strahlende Weiß von Bluse, Hemd und Hose in ein trauriges Grau. Wie kommt das?
Beim Waschen setzen sich kleinste Schmutzteilchen im Gewebe fest. Das passiert etwa, wenn schlechte oder zu niedrig dosierte Waschmittel abgelösten Schmutz nur unzureichend in der Waschlauge halten. So kann er erneut auf die Textilfasern aufziehen, statt mit dem Wasser abzufließen. Je mehr Schmutz sich nach und nach auf dem weißen Hemd ablagert, desto deutlicher zeigt sich „das Grauen“ – oft schon nach wenigen Wäschen. Auch farbige Textilien in der Trommel verfärben Weißes und lassen es grau aussehen.
Ratschläge aus dem Internet im Praxistest
Was tun? Tipps in Internetforen wie frag-mutti.de, muttis-haushaltstipps.de und gutefrage.net empfehlen Backpulver und Zitronen gegen den Grauschleier. Auch Wäsche-weiß-Tücher und Bleichen sollen laut Anbieter für ein brillantes Power- oder Super-Weiß sorgen. Wir haben die Hoffnungsträger exemplarisch untersucht, sie zusammen mit einem standardisierten Prüfwaschmittel gegen schmutziges Grau zu Felde ziehen lassen. Auch ein gutes handelsübliches Vollwaschmittel musste zeigen, ob es nicht nur sauber, sondern auch weiß wäscht.
Fazit: Hat sich Schmutz in der Wäsche richtig festgesetzt, ist es schwer, das Ergraute wieder weiß zu bekommen.
Zitrone und Zitronensäure machen vergraute Wäsche wieder weiß – stimmt das?
In Internetforen empfohlen, von uns geprüft. Wir haben ein Säckchen mit Zitronenscheiben zusammen mit schmutzig-grauen Textilien in die Waschmaschinentrommel gegeben und bei 60 Grad mit dem Prüfwaschmittel gewaschen. Ergebnis: kein sauberes Weiß, nicht einmal ein sauberer Zitronenduft. Der erwünschte Erfolg blieb aus, die Wäsche grau. Zweiter Versuch. Diesmal weichten wir die Textilien eine Stunde lang mit Zitronensäure (12 Gramm Pulver pro Liter) in 60 Grad heißem Wasser in einem Bottich ein. Dann kamen sie erneut in die Maschine. Ein Nutzen war kaum zu sehen. Zu wenig für den Aufwand.
Ist Backpulver das bessere Rezept?
Nein. Zwei Tüten Backpulver mit Prüfwaschmittel und Textilien in die Maschine gefüllt, lieferten keinen messbaren Weiß-und-sauber-Effekt. Das Bottich-Rezept wirkte nicht viel besser: Einstündiges Einweichen in heißem Wasser mit Backpulver (ein Päckchen auf einen Liter) und anschließendes Waschen in der Maschine machten die Sachen kaum sauberer. Brillantes Weiß kam ebenso wenig heraus. Bleibt der Schluss: Zitronen und Backpulver passen besser zum Kuchen als zur Wäsche. Ein Fazit, das sich übrigens in unserem Fleckentfernertest 2021 erneut bestätigte.
Bieten chlorhaltige Reinigungsmittel eine Alternative?
Chlorreiniger haben eine bleichende Wirkung. Wir haben sie aber bewusst nicht getestet. Der Grund: Beim Einweichen und in der Waschmaschine bilden sich chlororganische Verbindungen. Sie belasten die Gewässer unnötig und sind deshalb aus ökologischer Sicht unerwünscht.
Wie wirken Wäsche-weiß-Tücher?
Die in Wäsche-weiß-Tüchern enthaltenen optischen Aufheller legen sich während des Waschens auf die Textilien. Die Substanzen bleiben auch nach der Wäsche auf den Fasern haften und erzeugen im Zusammenspiel mit UV-Licht ein besonders strahlendes Weiß. Das Grundproblem lösen sie nicht. Der Schmutz bleibt in den Fasern.
Weiße Wäsche richtig waschen
- Sortieren.
- Geben Sie Weißes nur mit weißer Wäsche in die Maschinentrommel. Waschen Sie extrem verschmutzte oder gar ölige und schmierige Wäsche separat.
- Wählen.
- Verwenden Sie ein gutes Vollwaschmittelpulver – vorausgesetzt, die Textilien sind dafür geeignet. Es wäscht mit Tensiden und Enzymen besonders sauber, hellt das Gewebe mit Bleiche und Aufhellern auf. Vollwaschmittel als Flüssige und Gelkissen, wie Caps, Discs und Pods, waschen schlechter als gute Pulver-Vollwaschmittel und lassen Weißes auch schneller vergrauen. Das bestätigt auch unser Vollwaschmittel-Test 2021.
- Dosieren.
- Beachten Sie die Hinweise auf der Verpackung. Sie informieren darüber, wie viel Waschmittel für welche Wasserhärte, Verschmutzung und Wäschemenge nötig ist.
- Bleichen.
- 40 Grad reichen oft aus. Meist wirken Bleichmittel bei 60 Grad besser, vor allem gegen Problemflecken. Empfindliche Textilien kälter waschen. Sonst können die Fasern leiden. Beachten Sie die Pflegehinweise im Wäscheetikett.
- Entfärben.
- Spezielle Entfärber können helfen, wenn Weißes durch Farbübertragung vergraut ist. Am besten nach Anleitung einweichen, dann mit Vollwaschmittel waschen.
Bringen die Tücher etwas, wenn die Wäsche vergraut ist?
Unsere Versuche zeigen: Ja, Wäsche-weiß-Tücher können aufhellen – und zwar bereits nach dem ersten Waschen. Ihre optischen Aufheller bringen ein Plus an Weiß, allerdings kein Plus an Sauberkeit. Hier geht es allein um die Optik. Nachteil: Je mehr Schmutzpartikel sich unterhalb der optischen Aufheller im Gewebe absetzen, desto weniger können auch Wäsche-weiß-Tücher auf Dauer ausrichten. Die Schmutzpartikel brechen durch die optischen Aufheller, die Wäsche ist vergraut. Ein gutes Vollwaschmittelpulver ist langfristig sinnvoller gegen den Grauschleier. Es enthält bereits optische Aufheller und wäscht obendrein sauber.
Hilft ein gutes Vollwaschmittel dauerhaft gegen Vergrauung?
Ein gutes pulverförmiges Vollwaschmittel wäscht Weißes meist am besten. Seine Tenside lösen Staub, Fett und Schweiß und halten den Schmutz in der Waschlauge, bis die Maschine das Wasser abpumpt. Sogenannte Vergrauungsinhibitoren verhindern, dass sich abgelöste Schmutzpartikel erneut auf die Fasern legen. Leistungsstarke Enzyme wirken gegen Eiweiß-, Fett- und Stärkeschmutz und optische Aufheller und Bleichmittel hellen das Gewebe auf. Zusätzliche Spezialmittel und Bleichen sind für Alltagsschmutz nicht notwendig.
Und was bewirkt ein Entfärber?
Er kann helfen, wenn der Grauschleier durch Verfärbungen entstanden ist – etwa wenn eine bunte Socke die weiße 60-Grad-Wäsche getönt hat. In unserem Versuch wirkte er sowohl gegen Schmutz als auch gegen Verfärbungen. Am besten die verfärbte Wäsche nach Anleitung einweichen und danach in der Maschine mit Vollwaschmittel waschen.
Und warum vergilbt Wäsche?
Meist entstehen Vergilbungen, wenn weiße Wäsche länger unbenutzt im Schrank lagert. Organische Substanzen, zum Beispiel von Lebensmittelflecken, altern und färben sich mit der Zeit gelb. Mehrmaliges Waschen bei 60 Grad mit einem guten Vollwaschmittel lässt die Vergilbung in der Regel verschwinden.
Übrigens: Die Stiftung Warentest testet regelmäßig auch Waschmaschinen. Im großen Waschmaschinen-Test finden Sie Testberichte für 60 Geräte.
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- Im Vollwaschmittel-Test 2021 treten Gelkissen und Flüssigwaschmittel gegen Pulver an. Erfreulich: Weiße Wäsche ohne Flecken gibts schon für 13 Cent pro Waschgang.
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- Wie viele Waschmittel sind nötig? Pulver oder Flüssigwaschmittel? Was bringen Eco-Programme? Hier finden Sie Antworten zu den Themen Waschmittel und Waschmaschine.
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- Pulver oder flüssig, 14 oder 35 Cent je Wäsche? Der Colorwaschmittel-Test zeigt große Unterschiede: Die Noten reichen von gut bis mangelhaft. Günstige Mittel halten mit.
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Es wurden Versuche mit Zitrone, Backpuler und Tüchern gemacht. Die wirklich wirksamen Mittel wie Chlorbleiche wurden wegen schlechten Gewissens leider vergessen. Dafür wurde das Textil entfärbt. Ist der Einsatz einer vermutlichen ganzen Packung Entfärber besser als die gezielte Dosierung einer Chlorbleiche?
Aber wo sind die Ergebnisse? Wie wurde bewertet? Wie wurden die Versuche durchgeführt: Wurde nur ein Mal gewaschen und der Autor hat zuhause bei undefinierter Beleuchtung mal drübergeschaut, oder wurde das professionell durchgeführt mit mehreren Waschversuchen? Ohne die zusätzlichen Informationen ist das leider auch nicht glaubwürdiger als jeder beliebige post im weiten www.
MfG Kimmel
Zu 1: Sehe ich auch so. Wir sind bereits volljährig.
Zu 2: Trifft das zu, liebe Stiftung?
1. Es wäre schön gewesen, hätte die Stiftung auch die Wirkung von Chlorreiniger getestet. Ob der jeweilige Anwendung dies it seinem ökologischen Gewissen vereinbaren kann oder nicht, kann er selbst entscheiden.
2. Neben dem falschen oder zu gering dosierte Waschmittel, fördert auch einenÜberladung oder zu wenig Wasser eine Vergrauung. Gerade letzteres ist aufgrund des Wahns, Wasser um jeden Preis sparen zu wollen, ein sehr häufig vorkommendes Problem.
und woran kann es liegen, dass trotz guten (Pulver) Vollwaschmittel und 60° die weiße Wäsche seit einigen Jahren vergraut oder vergilbt?
Auch Flecken z.B. in weißen Servierten die vor Jahren noch raus gingen, werden nicht mehr richtig sauber.
Kommentar vom Autor gelöscht.