Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Wartelisten der Psychotherapeuten sind lang. Viele suchen ihr Heil im Internet. Auch einige Krankenkassen bieten Online-Selbsthilfe-Programme an. Doch lassen sich psychische Probleme online behandeln? In vielen Fällen ja! Die Stiftung Warentest hat acht Onlineprogramme zur Akutbehandlung oder Prävention von Depression getestet. Fazit: Vier Programme sind empfehlenswert.
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Testergebnisse für 8 Onlineprogramme gegen Depression 07/2019Liste der 8 getesteten Produkte
Online gegen Depressionen: Vier Programme empfehlenswert
Acht Onlineprogramme gegen Depression hat die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Vier Angebote sind empfehlenswert. Ihr Konzept überzeugt, und gut gemachte Studien belegen ihre Wirksamkeit. Drei weitere Programme sind „eingeschränkt empfehlenswert“. Das achte Angebot, der TK-DepressionsCoach der Techniker Krankenkasse, ließ sich nicht bewerten, weil die Tester auch auf Nachfrage für die Untersuchung keinen Zugang bekamen. Doch dieser war unerlässlich.
Depression online behandeln – das bietet der Test
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für acht Onlineprogramme gegen Depressionen. Mithilfe von Fachgutachtern haben wir unter anderem Konzept, Studien zur Wirksamkeit und Datenschutz geprüft. Die Tabelle zeigt, wie viel Selbstzahler für die Programme ausgeben müssen – und welche Krankenkassen die Kosten übernehmen.
Checkliste, Hintergrund, Tipps. Wir nennen sieben Kriterien, an denen Sie seriöse Programme erkennen. Und wir erläutern, wie die Selbsthilfe-Programme funktionieren, was Nutzer davon erwarten können – und für wen sie nicht infrage kommen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 07/19.
Mit Videos, Übungen und Fragebögen ...
Oft umfassen die Angebote mehrere Module, die Anwender ungefähr ein- bis zweimal pro Woche bearbeiten. Das geschieht größtenteils schriftlich, aber auch über interaktive Elemente wie Videos, Übungen, Fragebögen. Viele Programme, auch die im Test, stützen sich stark auf die kognitive Verhaltenstherapie, eine anerkannte psychotherapeutische Methode.
... lernen Nutzer, negative Denkmuster zu verändern
Ein Grundpfeiler des Konzepts: Gedanken, Gefühle und Handlungen sind eng verknüpft und lassen sich wechselseitig beeinflussen, auch zum Positiven. Demnach können Nutzer unter anderem lernen, Denkmuster, die bei ihnen negative Emotionen hervorrufen, zu verändern.
Chancen und Grenzen der virtuellen Hilfe
Jedes Programm im Test hat Besonderheiten. Daher kann es sich lohnen, bei Unzufriedenheit ein zweites auszuprobieren. Denkbar ist die Selbsthilfe beispielsweise ergänzend zu einer regulären Therapie oder wenn eine solche nicht möglich oder gewünscht ist. Für schwere Depressionen sind die meisten Angebote nicht gedacht. Auch für die genaue Diagnose ist ein persönliches Gespräch mit einem approbierten Psychotherapeuten vor Ort wichtig. Termine für ein Erstgespräch bei Psychotherapeuten, die sogenannte psychotherapeutische Sprechstunde, lassen sich online über den Terminservice der Kassenärztlichen Bundesvereinigung suchen.
Tipp: Wer sich für eine Psychotherapie in einer Praxis interessiert, kann sich in unserem Artikel zu Therapieformen über die einzelnen Verfahren wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse und systemische Therapie informieren. Außerdem beantworten wir allgemeine Fragen und bieten eine Checkliste: Schritt für Schritt zum Therapieplatz.
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@IrisGruber: Vielen Dank für Ihre Anregung, die wir gerne an die zuständige Fachredaktion weiterleiten.
Ich warte auf einen aktuellen Test zu DiGAs bei Depression, Burnout und Stress. Diese Themen betreffen doch so viele Menschen und es gibt inzwischen längst andere und mehr DiGAs. Wann kommt endlich ein neuer aktueller Test?
@angawi: Der von uns angegebene Link auf die Seiten des Bundesgesundheitsministeriums ist veraltet. Unsere Veröffentlichung stammt aus der Ausgabe test 07/2019. Dem Terminservice- und Versorgungsgesetz folgend haben die Kassenärztlichen Vereinigungen ihren Service ausgebaut und sind seit Januar 2020 für die Terminvergabe z.B. unter Tel. 116117 erreichbar. Einen entsprechenden Code erhalten Sie ggfls. mit der Überweisung Ihres Hausarztes. Bitte informieren Sie sich zum Thema auch anhand unserer aktuellen Veröffentlichung unter https://www.test.de/Psychotherapie-Schnellere-Hilfe-fuer-gesetzlich-Krankenversicherte-5250778-0/
Der Link funktioniert nicht :-(, ich bekomme den Hinweis: 404 Seite nicht gefunden. Ich habe mich dann via Bürgertelefon ans Bundesministerium für Gesundheit gewandt. Dort bekam ich die freundliche Auskunft, dass ich mich an den Patientenservice, Tel.: 116117 bzw. Email: eterminservice.de, wenden muss und dann einen Code benötige (bekommt man wohl vom Arzt - steht auf der Überweisung) um einen Termin zu vereinbaren. Man kann diesen Code auch online anfordern, sofern dieser Service angeboten wird - bei mir war das nicht möglich, da dieser Service in meiner Region nicht angeboten wird.