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Welche Webseiten gut informieren – und welche tricksenIm Test: 35 populäre Websites, exemplarisch ausgewählt aus „Nachrichten und Informationen“, „Shopping, Vergleiche und Reisen“ sowie „Video“. Ziel war, die Verbraucherfreundlichkeit und Fairness von Cookie-Bannern auf Webseiten im Hinblick auf zwei Aspekte zu bewerten: Wie einfach können Nutzer über die Banner datensparsame Einstellungen festlegen? Wie transparent informieren die Seiten über eingesetzte Cookies?
Erhebungszeitraum: Ende Januar bis März 2021.
Untersuchungen
Wir riefen die Startseiten der Anbieter mit dem Browser Chrome auf, folgten den Angaben des Cookie-Banners und protokollierten, wie der Einwilligungsprozess gestaltet ist.
Wir lasen bei unserem Technik-Check auf jeder Startseite die Anzahl und Serveradressen der eingesetzten Cookies aus, um zu ermitteln, welche Cookies zum Einsatz kamen – einmal beim Akzeptieren aller Cookies und einmal bei der datensparsamsten Variante (inklusive – falls möglich – manuellem Deaktivieren weiterer Cookies, etwa der „berechtigten Interessen“). Cookies von Servern, deren Adressen nicht auf den Seitenbetreiber verweisen, bezeichnen wir als „Drittanbieter-Cookies“. Die Anzahl der Cookies rundeten wir – sie floss nicht in die Bewertung ein.
Bei der Beurteilung, ob Datensparsamkeit leicht einstellbar ist, bewerteten wir unter anderem, ob die datensparsame Voreinstellung des Anbieters bereits auf der ersten Seite des Cookie-Banners ausgewählt werden kann.
Wir untersuchten, inwiefern der Nutzer durch Gestaltung und Design verleitet wird, weniger datensparsame Einstellungen zu erlauben.
Wir beurteilten, inwieweit der Nutzer in der datensparsamen Voreinstellung des Anbieters verleitet wird, die voraktivierten, technisch nicht nötigen Cookies zu erlauben.
Wir erfassten, wie viele technisch nicht nötige Cookies dann trotzdem noch voraktiviert sind, die der Anbieter etwa mit „berechtigten Interessen“ erklärt.
Negativ bewerteten wir unter anderem nicht neutrales Design, etliche Cookies aus „berechtigten Interessen“ und unklare Nutzerführung.
Unter Transparenz der Banner beurteilten wir vor allem die Auskünfte zu den Cookies – zum Beispiel, ob und wie leicht sich detaillierte Infos zu Zwecken und Laufzeiten der Cookies finden lassen und wie verständlich die Angaben – etwa auf den Schaltflächen – sind.
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Welche Webseiten gut informieren – und welche tricksen-
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...
Mit Glück ist unter dem Ablehnen-Schalter auch jeweils der Schalter für das Berechtigte Interesse zu sehen. Ansonsten heißt es, das Ganze noch einmal durchzuziehen, um auch das auszuschalten.
Und man achte bitte auf das Datum des Artikels und meines Kommentars: In den letzten fast 3 Jahren scheint sich zwar einiges verändert zu haben, anderes ist noch immer so zu finden! Ein dickes Fell ist offensichtlich manchen Webseitenbetreibern angeboren.
Man sollte sich einmal fragen, wessen Interesse als „berechtigt“ definiert wird und von wem. Ein Webseitenbetreiber, dessen Geschäftsmodell u.a. darin besteht, Daten seiner Nutzer zu verkaufen, wird natürlich dieses Interesse als berechtigt ansehen, um diese Daten sammeln zu können. Dass das nicht zwingend im Interesse des Nutzers ist, ist klar.
Ein weiterer beliebter Trick mancher Webseiten: Um das Setzen von Cookies unterbinden zu können, muss man dies bei jedem einzelnen „Partner“ den Schalter auf „Aus“ setzen, wobei dies in einem so kleinen (Pop-Up-)Fenster geschieht, dass man je nach Bildschirmauflösung maximal 2 oder 3 Firmen auf einmal sieht und bearbeiten kann. So ist man dann bei etlichen Dutzend Firmen eine Zeit lang beschäftigt, was in keinem Verhältnis zu dem Zweck steht, für den man die Webseite überhaupt aufgesucht hat.
Fortsetzung folgt!
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@ket-noi: Sie können Ihre Einstellungen für test.de ändern, indem Sie links unten im Browser auf das Fingerabdruck-Symbol klicken.
Ich finde den Artikel sehr interessant, wundere mich allerdings, dass
a) beim Aufruf von "test.de" der Alle auswählen-Button auch farbig hervorgehoben und nicht neutral gehalten ist und
b) am Fuß der Seite keine Möglichkeit zur nachträglichen Änderung der Datenschutzeinstellungen zu finden ist.