Asia-Instant-Nudeln Nicht zu oft bechern

Asia-Instant-Nudeln - Nicht zu oft bechern

In wenigen Minuten fertig. Die in Asien erfundenen Instant-Nudeln im Becher sind beliebt, aber nicht gerade gesund. © brent hofacker

Cup-Nudeln zum Selbst­zubereiten sind angesagt – und günstig. Ein Test der Produkte von Maggi, Knorr und Co zeigt aber: Manche strotzen vor Fett, Salz und Zusatz­stoffen.

Deckel abreißen, heißes Wasser eingießen, ein paar Minuten warten – fertig! So schnell und einfach sind Asia-Instant-Gerichte im Becher zubereitet. Manch einer snackt die vorgegarten, getrock­neten Nudeln mit Gewürz­mischung und getrock­netem Gemüse auch einfach so, ohne sie mit Wasser aufzugießen.

Vor allem Jugend­liche essen die Cup-Nudeln für rund ein bis zwei Euro pro Becher gern. Und der Markt wächst: Nach Angaben der Lebens­mittel­zeitung erzielte der deutsche Handel mit Instant-Nudelge­richten im Jahr 2023 einen Umsatz von 362 Millionen Euro – knapp 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Von einer gesunden Mahl­zeit sind viele der Becher aber weit entfernt.

Maggi-, Knorr- und Nissin-Cups im Nähr­wert-Check

Was in den Produkten steckt und wie viel Fett, Zucker, Kalorien und Salz sie liefern, hat der österrei­chische Verein für Konsumenteninformation (VKI) für 21 Produkte untersucht (kosten­pflichtig). Unsere Part­ner­organisation hat die Zutaten­listen und Nähr­wert­angaben auf den Etiketten von vier Marken in verschiedenen Geschmacks­richtungen geprüft: von Maggi, Knorr, Nissin und der Eigenmarke S-Budget des österrei­chischen Handels­unter­nehmens Spar.

Labor­analysen führt der VKI nicht durch. Schad­stoffe und Geschmack blieben bei der Unter­suchung also außen vor.

Ein Drittel der Cups nur „wenig zufrieden­stellend“

Die Test-Bilanz fällt zwiespältig aus: Acht Asia-Nudel-Becher erreichen noch ein gutes Test­urteil. Doch ein Drittel der Produkte schneidet „weniger zufrieden­stellend“ ab: Gründe dafür waren zu viel Fett, Salz und Zusatz­stoffe sowie eine sehr unüber­sicht­liche, schwer lesbare Kenn­zeichnung.

Pro Becher variiert der Fett­gehalt im zubereiteten Produkt laut den Etiketten zwischen rund 12 und 17 Gramm. Der Salz­gehalt liegt bei 1,8 bis 4,6 Gramm. Unterschiede gibt es zudem beim Zucker­gehalt: Die Becher enthalten umge­rechnet zwischen weniger als einem Stück Würfel­zucker bis fast drei Stück Würfel­zucker.

Nissin-Cups mit den höchsten Fett- und Salz­gehalten

Am meisten Fett steckt in den Nissin Soba Cup Noodles Peking Duck. Das schlägt sich auch in der Kalorienzahl nieder: Der Becher liefert rund 380 Kilokalorien – fast 100 Kilokalorien mehr als andere. Nissin gilt als Erfinder der Instant-Nudeln im Becher: Der Gründer des Unter­nehmens Momofuku Ando brachte in den 1970er-Jahren die ersten Cup-Noodles in Japan auf den Markt.

Auch im Salz­gehalt fällt Nissin negativ auf: Wer die Nissin Asian Blast Cup Noodles Hot Chili Spicy komplett isst, nimmt fast 4,6 Gramm Salz zu sich. Damit ist ein Groß­teil des Orientierungs­werts der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von 6 Gramm Salz pro Tag schon ausgeschöpft. Salz im Über­maß erhöht das Risiko für Blut­hoch­druck und in der Folge für Schlag­anfall und Herz­infarkt.

Tipp: Vergleichen Sie die Kalorien-, Fett-, Salz- und Zucker­gehalte in den Nähr­wert­angaben. Wer zu den Cup-Nudeln eine Portion Möhren knabbert oder danach einen Apfel isst, kann die schnelle Mahl­zeit immerhin mit ein paar Vitaminen, Mineral- und Ballast­stoffen aufwerten.

Instant-Nudeln von Maggi und Knorr noch am besten

Das beste Test­urteil erreichten die Knorr Asia Noodles der Sorte Chili Taste. Sie sind aber sowohl in Deutsch­land als auch in Österreich nicht mehr verfügbar, teilte uns Anbieter Unilever mit. Von allen anderen geprüften Cup-Noodles am ehesten zu empfehlen sind folgende Sorten Maggi Asia Noodle Cup: Chili, Beef Taste, Chicken Taste, Curry, Duck Taste, Sesame Chicken Taste und Sweet Chili. Die Maggi-Becher sind laut dem Anbieter Nestlé Deutsch­land alle in Deutsch­land erhältlich und kosten pro Stück 1,49 Euro.

Auch diese Produkte sollten grund­sätzlich eine Ausnahme auf dem Speiseplan sein. Es handelt sich wie bei Tiefkühlpizza oder Chips um hochverarbeitete Lebensmittel. Diese stehen unter Verdacht, zahlreiche Krankheiten zu begüns­tigen.

Bis zu 14 Zusatz­stoffe in einem Becher

Ein Indiz für den hohen Verarbeitungs­grad ist die teils lange Liste an Zusatzstoffen. Dazu gehören zum Beispiel Geschmacks­verstärker wie Mono­natrium­glutamat, Dinatrium­inosinat und Dinatrium­guanylat, Säure­regulatoren, Stabilisatoren, Back­trieb­mittel oder Aromen.

Besonders über­frachtet mit 14 Zusatz­stoffen sind die Nissin Asian Blast Cup Noodles 5 spices Beef. Übrigens: Auch wenn die Instant-Nudeln mit Rind-, Huhn- oder Enten­geschmack sind, kann es sich um vegetarische Produkte handeln – Aroma­stoffe machen es möglich.

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