3D-Drucker

3D-Druck: Antwort auf wichtige Fragen

Was ist Filament? Wofür braucht man einen Slicer? Was bedeutet die Abkür­zung FFF? test.de beant­wortet häufige Fragen zum Thema 3D-Drucker.

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3D-Drucker für den Heim­gebrauch

Womit drucken 3D-Drucker?

3D-Drucker für den Heim­gebrauch erstellen dreidimensionale Gegen­stände meist aus Filament. Filament ist ein Kunst­stoff­draht, den es rollenweise zu kaufen gibt (Preis für eine 1-kg-Rolle etwa 20 bis 50 Euro). Der thermo­plastische Kunststoff lässt sich durch Wärme formen. Das gängigste Filament, PLA (poly­lactic acid, Poly­milchsäure), wird aus Mais­stärke hergestellt und ist in allen Regenbogen­farben zu haben. Ein weiteres Filament ist ABS (Acryl­nitril-Butadien-Styrol). ABS kann nur von Druckern mit beheiztem Druck­bett verarbeitet werden.

Woher weiß der Drucker, wie er den Gegen­stand zu drucken hat?

Das flüstert ihm eine Software ein: der so genannte Slicer. Ein Programm, das das zu druckende 3D-Objektmodell in spezi­fische Anweisungen für den Drucker umwandelt. Der Slicer konvertiert das 3D-Objekt vom Stereo-Litho­graphie-Format (STL) in Druckerbefehle im G-Code-Format.

Wo bekomme ich 3D-Objekte zum Ausdrucken her?

3D-Objektmodelle zum Ausdrucken gibt es zum Download im Internet. Auf den Webseiten der Druckeranbieter etwa oder auf Webportalen wie All3DP. Beispiele: 50 Coole 3D-Drucker-Vorlagen und Die besten Seiten für 3D-Drucker-Vorlagen. Ein gängiges Format für 3D-Druck­dateien ist das STL-Format. Das Stereo-Litho­graphie-Format beschreibt die Oberfläche von 3D-Körpern mithilfe von Dreiecks­facetten und stellt damit geometrische Informationen dreidimensionaler Objekte bereit.

Was ist ein 3D-Objektmodell?

Die Beschreibung und Druck­vorlage für ein dreidimensionales Objekt. Das 3D-Objektmodell lässt sich mit einem CAD-Programm selbst entwickeln.

Wie kann ich eigene 3D-Objekte entwickeln?

Mit einem CAD-Programm. Konstruktions­programme für computer­unterstütztes Design (computer-aided design) ermöglichen die Entwick­lung und Anfertigung von Objekten per Software direkt am PC. Sie geben dreidimensionale Objekt­beschreibungen im STL-Format aus.

Was bedeutet FFF?

FFF steht für Fused Filament Fabrication und bezeichnet den schicht­weisen Druck von dreidimensionalen Gegen­ständen aus einem schmelz­fähigen Kunststoff. Das Verfahren wird auch als Schmelz­schichtung bezeichnet: FDM (Fused Desposition Modeling). Das Kürzel FDM ist Eigentum der Firma Stratasys (USA), die den Filament-Druck entwickelt hat. Das Kürzel FFF darf frei verwendet werden, es entspringt dem OpenSource Projekt RepRap, ein 3D-Drucker, der sich selbst repro­duzieren soll und der lizenz­frei weiter­entwickelt werden kann. Der Filament-Druck gehört zu den additive Fertigungs­verfahren, bei denen ein Bauteil anhand einer 3D-CAD-Datei im 3D-Druck erzeugt wird.

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17 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • MatthiasTon am 10.02.2024 um 11:04 Uhr
    ABS beim Drucken ohne Giftstoffe?

    Hallo, mir ist noch nicht ganz klar, ob das Drucken mit ABS Filamenten wirklich unbedenklich ist. Entstehen hier während des Druckvorgangs wirklich keine Schadstoffe? Hierzu findet im Internet unterschiedliche Aussagen. Wäre toll, wenn Sie das als seriöse Quelle einmal klarstellen könnten. Danke!

  • macruch am 12.12.2020 um 09:46 Uhr
    Dinge, die die Menschheit braucht

    @Kaffee-Liebhaber
    Mit 3D-Druckern lassen sich sehr wohl sinnvolle Dinge herstellen.
    So habe ich z.B. meine Kettensäge repariert oder meine Heizung vor dem Tod bewahrt, weil es keine Ersatzteile mehr gibt. Auch Werkzeuge habe ich konstruiert und gedruckt. Staubfänger habe ich nur am Anfang in der Spielphase gedruckt.
    Und ihr Gerät mit dem Sie den Kommentar verfasst haben: kommt das nicht aus China? Die Herkunft ist kein Argument gegen die Drucker.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 07.12.2020 um 10:22 Uhr
    rotes PLA und schwarzes PLA

    @JuergenWeigert: Bei unseren Untersuchungen waren die Schadstoffe bei rotem und schwarzem PLA nicht auffällig. Auch wenn alle Filamente von verschiedenen Anbietern mit dem Drahtdurchmesser 1,75 Millimeter kompatibel sind, gibt es sicherlich Qualitätsunterschiede. Die Qualität kann auch bei verschiedenen Herstellungschargen variieren.
    Es gibt allerdings so viele verschiedene Filamente, dass wir sie nicht systematisch einem vergleichenden Warentest unterziehen können. (DB)

  • JuergenWeigert am 04.12.2020 um 14:05 Uhr
    rotes PLA und schwarzes PLA

    ComicSans schrieb: "...Betriebskosten die Punkte „rotes PLA“ und „schwarzes PLA“ auf. Die Preise variieren "
    Man sieht oft grosse Preisunterschiede zwischen verschiedenen Herstellern und Farben. Ich frage mich, ob nicht die Farbe eine ganz wesentliche Rolle bei der Materialqualität spielen könnte.
    Wenn z.B. schwarzes PLA Filament 20 EUR kostet, die gleiche Menge und Sorte glasklar oder neonrot, aber 30 EUR, dann drängt sich mir ein altes Vorurteil auf: in schwarzem Material "könnte" der Hersteller Müll verstecken, was bei klaren oder hellen Farben offensichtlich werden würde.
    Ich hatte das tatsächlich schon: In meinem Regal steht eine kleine Drachenstatuette, unten Neon-Grün, in der Mitte Schwarz, oben wieder Neon-Grün. Gemacht mit zwei fliegenden Filamentwechseln während des Drucks. Das Grün vorher und nachher ist einwandfrei, das Schwarz aber sehr unsauber gedruckt. Da kommt man ins Grübeln.
    Ein Test dazu würde mich sehr interessieren. Das ist ja auch eine Frage der Schadstoffe.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.11.2020 um 12:33 Uhr
    Im Test verwendete Filamente

    @Anwolsch: Wir haben immer mit den mitgelieferten oder vom Druckeranbieter angebotenen oder empfohlenen Filamenten gedruckt.
    Zudem können bei allen von uns einbezogenen 3D-Druckern alle 1,75-Millimeter-Filamente verwendet werden, sofern die Düsentemperatur passend eingestellt und die Grundplatte bei Druck gegebenenfalls geheizt werden kann, wie es zum Beispiel beim ABS-Filament-Druck erforderlich ist. (Bu)