
Oben die Filament-Rolle, darunter der Druckkopf, darunter wiederum das fertige Druckobjekt – in diesem Fall eine Tasse. © Stiftung Warentest / Monika Mayer
Sie drucken Figürchen, Spielzeug, Schmuck oder Ersatzteile aus Kunststoff – 3D-Drucker erobern allmählich Privathaushalte. Geräte für den Hausgebrauch arbeiten meist mit Filament, einem Kunststoffdraht, den es rollenweise zu kaufen gibt. Die Stiftung Warentest hat acht 3D-Drucker für private Anwendungen getestet . Hier stellen wir die Technik vor und liefern 3D-Drucker-Testergebnisse nebst Video und FAQ mit Antworten zum Thema 3D-Druck.
Testergebnisse für 8 3D-Drucker 11/2020
Liste der 8 getesteten Produkte
Bildergalerie: Alltagshelfer aus dem Drucker
Schicht für Schicht aus Kunststoff gedruckt
Von kleinen Alltagshelfern über Spielfiguren bis zu Ersatzteilen reicht die Palette, die heimische 3D-Drucker ausgeben können. Stark ist 3D-Druck immer dann, wenn es das Originalteil nicht mehr gibt. Der Drucker erhitzt Filament und trägt den geschmolzenen Kunststoff durch eine Düse auf sein Druckbett auf. Schicht für Schicht entsteht so das dreidimensionale Objekt. Neben reinem Kunststoff-Filament gibt es auch Druck-Filamente die zusätzlich Holz oder Metall enthalten. Sie verleihen den gedruckten Gegenständen einen hölzernen oder metallischen Charakter.
Das Video zum 3D-Drucker-Test
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Wie sieht es aus, wenn ein 3D-Objekt entsteht, wie laut sind die Geräte? Was unterscheidet einen guten von einem schlechten 3D-Druck? Welche 3D-Drucker lassen sich gut, welche schlecht bedienen? Antworten und weitere Details zum 3D-Drucker-Test bringt das Video.
Preise sind drastisch gefallen
Neu ist der Preissturz und die damit einhergehende Verbreitung von 3D-Druckern in privaten Haushalten. Schon für wenige Hundert Euro gibt es heute Drucker, die Figürchen, Spielzeug, Schmuck oder Ersatzteile aus Kunststoff herstellen. Industriebetriebe nutzen seit Jahren Großgeräte, die – je nach Verfahren – auch Holz, Metall, Keramik und andere Materialien verarbeiten. Wir präsentieren unseren ersten großen Test 3D-Drucker für den Heimgebrauch.
Das bietet der 3D-Drucker-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Testergebnisse für acht 3D-Drucker für den Hausgebrauch. Alle getesteten Geräte arbeiten im FFF-Verfahren (Fused Filament Fabrication) mit Kunststoff-Filament.
Testkommentar. Wir liefern Testkommentare zu jedem 3D-Drucker im Test: Vom Prusa i3 MK3S, über den Creality CR-10 V2 bis zum XYZprinting da Vinci Junior sind insgesamt acht Filament-Drucker im Test. Der Testkommentar zeigt die Stärken und Schwächen jedes 3D-Drucker im Test.
Kaufberatung. Wir präsentieren preisgünstige Einsteigergeräte, 3D-Drucker für Familien, 3D-Drucker für Anspruchsvolle, kleine 3D-Drucker für den Unterricht, große 3D-Drucker für Designer und Modellbahnfreunde und den 3D-Drucker-Testsieger.
Tipps und Hintergrund. Für wen eignen sich 3D-Drucker? Was kann man mit 3D-Druckern alles drucken? Ist das Druck-Filament giftig? Setzen 3D-Drucker Schadstoffe frei? Tipps zum 3D-Druck: Unser Testbericht 3D-Drucker gibt Antwort auf diese Fragen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus der Zeitschrift test 11/2020.
3D könnte Schule machen
Bisher sind 3D-Drucker vor allem bei Bastlern, Modelleisenbahn-Freunden und Künstlern beliebt. Mittlerweile entdecken Eltern die Geräte für ihre Kinder. Pädagogen setzen sie auch im Unterricht ein. In Zukunft könnten 3D-Drucker also Schule machen. Der Anbieter XYZprinting hat zwei Serien mit kleinen, preisgünstigen Geräten für Familien und für den Unterricht entwickelt.
Testergebnisse für 8 3D-Drucker 11/2020
Gutes Druckbild, schlechtes Druckbild

Sauber und unsauber. Bei einem guten Druck (links) ist kaum Nacharbeit erforderlich. Der Druck des Flashforge dagegen ist unsauber mit vielen Fäden. Das bedeutet viel Nacharbeit. © Stiftung Warentest / Monika Mayer
Von Anycubic bis XYZprinting
Wir haben acht 3D-Drucker zum großen Warentest antreten lassen. Im Test sind der XYZprinting da Vinci mini W+ für etwa 275 Euro (aus der Familienserie von XYZprinting), der XYZprinting da Vinci Junior für rund 465 Euro, der für Pädagogen beworben wird und sechs weitere 3D-Drucker im Preisbereich von 300 bis 1 000 Euro: Anycubic i3 Mega S, Creality CR-10 V2, Flashforge Adventurer 3, Monoprice MP10, Prusa i3 MK3S und Renkforce (Conrad) RF100 XL.
Alle Testergebnisse nach dem Freischalten

Schwer zu reinigen. Ein Fehldruck im XYZprinting Junior nach Verrutschen des Druckmusters. Viele Winkel und Ritzen im engen Gehäuse sind dann kaum noch sauber zu bekommen. © Stiftung Warentest / Monika Mayer
Nicht alle Drucker sind so überzeugend wie der Testsieger. Der XYZprinting da Vinci Junior verfehlt beispielsweise das Klassenziel und landet ganz hinten. Der Grund: Filamentreste sammelten sich im Test in allen Winkeln und Ritzen des Gehäuses. Das Gerät war anschließend kaum noch sauber zu bekommen. Lesen sie diese und weitere Details nach dem Freischalten des Tests 3D-Drucker-im-Test.
Entwickelt in der 80zigern, erster Test schon im Mai 2013
Übrigens: So ganz neu wie mancher denkt, sind 3D-Drucker nicht. Die Technik wurde bereits in den 80er Jahren entwickelt. Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Mai 2013 schon einen Schnelltest zum Makerbot Replicator 2. Der Makerbot kostete damals rund 2 200 US-Dollar und war einer der ersten erschwinglichen 3D-Drucker – damals wohl von allem für Nerds.
Tipp: Wer Fotos und Texte statt dreidimensionaler Gegenstände drucken will, findet passende Geräte im Drucker-Test.
Nutzerkommentare, die vor dem 21. Oktober 2020 gepostet wurden, beziehen sich auf unseren Schnelltest des Makerbot Replicator 2, den wir an gleicher Stelle veröffentlicht hatten.
Testergebnisse für 8 3D-Drucker 11/2020
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- Verbrauch ermitteln, Sparpotenzial erkennen, Kosten senken: Der Strommessgeräte-Test zeigt, welche Geräte genau messen. Gute sind schon ab 9 Euro zu haben.
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- Tintenstrahldrucker und Laserdrucker, mit oder ohne Scan-, Kopier- und Fax-Funktion: Der Drucker-Test zeigt deutliche Unterschiede in Qualität und Folgekosten.
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- Winzig klein, aber ein großes Thema: Die Stiftung Warentest beantwortet die wichtigsten Fragen zu Mikroplastik und welche Auswirkungen die Teilchen auf die Umwelt haben.
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@Kaffee-Liebhaber
Mit 3D-Druckern lassen sich sehr wohl sinnvolle Dinge herstellen.
So habe ich z.B. meine Kettensäge repariert oder meine Heizung vor dem Tod bewahrt, weil es keine Ersatzteile mehr gibt. Auch Werkzeuge habe ich konstruiert und gedruckt. Staubfänger habe ich nur am Anfang in der Spielphase gedruckt.
Und ihr Gerät mit dem Sie den Kommentar verfasst haben: kommt das nicht aus China? Die Herkunft ist kein Argument gegen die Drucker.
@JuergenWeigert: Bei unseren Untersuchungen waren die Schadstoffe bei rotem und schwarzem PLA nicht auffällig. Auch wenn alle Filamente von verschiedenen Anbietern mit dem Drahtdurchmesser 1,75 Millimeter kompatibel sind, gibt es sicherlich Qualitätsunterschiede. Die Qualität kann auch bei verschiedenen Herstellungschargen variieren.
Es gibt allerdings so viele verschiedene Filamente, dass wir sie nicht systematisch einem vergleichenden Warentest unterziehen können. (DB)
ComicSans schrieb: "...Betriebskosten die Punkte „rotes PLA“ und „schwarzes PLA“ auf. Die Preise variieren "
Man sieht oft grosse Preisunterschiede zwischen verschiedenen Herstellern und Farben. Ich frage mich, ob nicht die Farbe eine ganz wesentliche Rolle bei der Materialqualität spielen könnte.
Wenn z.B. schwarzes PLA Filament 20 EUR kostet, die gleiche Menge und Sorte glasklar oder neonrot, aber 30 EUR, dann drängt sich mir ein altes Vorurteil auf: in schwarzem Material "könnte" der Hersteller Müll verstecken, was bei klaren oder hellen Farben offensichtlich werden würde.
Ich hatte das tatsächlich schon: In meinem Regal steht eine kleine Drachenstatuette, unten Neon-Grün, in der Mitte Schwarz, oben wieder Neon-Grün. Gemacht mit zwei fliegenden Filamentwechseln während des Drucks. Das Grün vorher und nachher ist einwandfrei, das Schwarz aber sehr unsauber gedruckt. Da kommt man ins Grübeln.
Ein Test dazu würde mich sehr interessieren. Das ist ja auch eine Frage der Schadstoffe.
@Anwolsch: Wir haben immer mit den mitgelieferten oder vom Druckeranbieter angebotenen oder empfohlenen Filamenten gedruckt.
Zudem können bei allen von uns einbezogenen 3D-Druckern alle 1,75-Millimeter-Filamente verwendet werden, sofern die Düsentemperatur passend eingestellt und die Grundplatte bei Druck gegebenenfalls geheizt werden kann, wie es zum Beispiel beim ABS-Filament-Druck erforderlich ist. (Bu)
Aus dem Test ist mir nicht ganz ersichtlich, ob Sie alle Drucker mit dem Gleichen Filament getestet haben oder nicht. Da die filamentwahl einen sehr großen Einfluss auf die Druckqualität hat, wäre dies sehr Interessant zu wissen.
Es wäre auch gut zu erwähnen, dass offene und geschlossene Bauformen besser oder schlechter für verschienenen Filament sind (PLA benötigt eine schnelle Kühlung und profitiert somit von einem offenem Gehäuse, während ABS am besten sehr langsam runter gekühlt wird, um das Aufreißen des Werkstücks zu vermeiden).
Meine persönliche Empfehlung für Einsteiger ist der Creality Ender 3 Pro mit einem Glasbett, welcher dem Prussia I3 ähnelt und mit Glasbett für unter 200€ zu haben ist. Man muss sich jedoch etwas mehr in die Materie einarbeiten als mit dem Prussia. Dies ist jedoch nicht so problematisch, da für diesen Drucker sehr viel usergemachte dokumentation online vorhanden ist.