
Dank „dynamischer Sicherheitsfunktion“ können HP-Drucker Fremdtinte aussperren. © Stiftung Warentest
Anbieter nutzen Software-Updates, um ihre Drucker für Fremdtinte zu sperren. HP bewirbt das sogar als „dynamische Sicherheitsfunktion“. Wir nennen mögliche Auswege.
Update-Probleme mit HP-Druckern
Ärgerlich insbesondere in Zeiten von Homeoffice: Der heimische Drucker stellt von einem Tag auf den anderen die Zusammenarbeit mit Tintenpatronen von Drittanbietern ein. Solcher Berichte gibt es Immer wieder. Oft liegt das an Firmware-Updates, die Netzwerkdrucker auch ohne Zutun des Nutzers aus dem Internet laden und installieren können. Aktuell tritt das anscheinend häufiger bei HP-Druckern auf. So berichtete zum Beispiel unser Online-User mit dem Pseudonym „Walkman112“ unlängst von einem Update, mit dem „HP alle Drucker, die keine Originalpatronen eingesetzt haben, zum Aussteigen zwingt.“
Tintensperre als Sicherheits-Feature?
HP bestätigt dies sogar selbst in einem Support-Dokument, das diese Praxis als „dynamische Sicherheitsfunktion“ anpreist: „Die dynamische Sicherheitsauthentifizierung kann sich während der Lebensdauer des Druckers ändern (z.B. durch Firmware-Aktualisierungen). Druckpatronen mit einem nicht von HP stammenden Chip (...), funktionieren möglicherweise nur eine gewisse Zeit.“ Dabei ist unklar, wieso es der Sicherheit dienen soll, Tintenpatronen von Drittanbietern auszusperren. Unseren Tests von Druckertinten zeigen zwar regelmäßig große Qualitätsunterschiede, aber Sicherheitsprobleme fanden wir dabei noch nie. (Zum letzten Druckertinten-Test)
Updates abschalten birgt Risiken
Wer seinen Drucker ins heimische Netzwerk einbindet, indem er ihn mit dem Router verbindet, muss also darauf gefasst sein, dass das Gerät irgendwann ein Update lädt, das die Kompatibilität zu Tintenpatronen von Drittanbietern beendet. Die Möglichkeiten, das zu verhindern, sind begrenzt. Bei manchen Geräten lassen sich automatische Updates im Einstellungsmenü zwar abschalten. Es ist aber fraglich, ob das ratsam ist. Updates könnten schließlich tatsächlich auch Sicherheitslücken flicken. Wie alle anderen vernetzte Geräte könnten zumindest theoretisch auch Drucker Ziel von Hacker-Angriffen werden.
Kosten sparen mit Abos oder Flaschendruckern
Doch es gibt andere Möglichkeiten als Fremdtinte, um Tintenkosten zu sparen:
Tintenabos der Drucker-Anbieter. HP bietet sie unter dem Namen Instant Ink an, Epson hat ein ähnliches Angebot namens ReadyPrint. Besonders wer öfters Fotos druckt, kann damit sparen, da die Abos pro Seite abgerechnet werden – egal ob es sparsame Text- oder tintenhungrige Fotodrucke sind. Wirklich sinnvoll sind Abos aber nur für Nutzer, die das gebuchte Kontingent regelmäßig ausschöpfen.
Tinte aus Nachfüllflaschen. Vieldrucker können besonders mit solchen Druckern sparen, die ihre Tinte nicht in Form von Wechselpatronen, sondern aus Nachfüllflaschen beziehen. Solche Flaschendrucker sind in der Anschaffung teurer, drucken dann aber weitaus günstiger als Patronendrucker.
Tipp: In unserem großen Druckertest ermitteln wir für alle Geräte die Druckkosten mit der Originaltinte der jeweiligen Anbieter. Wer hier von vorneherein auf ein Modell mit niedrigen Kosten setzt, braucht nicht unbedingt Fremdtinte, um günstig zu drucken.
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- Druckertinte von Brother, Canon, Epson und HP ist teuer. Alternativ-Patronen sind bis zu 80 Prozent billiger. Der Test zeigt die besten für vier häufig genutzte Sets.
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- Druckertinte gibt es auch im Abo. Die Preise richten sich danach, wie viel man im Monat druckt. Unser Tarifüberblick zeigt, für wen sich ein Tinten-Abo lohnt.
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- Tintenstrahldrucker und Laserdrucker, mit oder ohne Scan-, Kopier- und Fax-Funktion: Der Drucker-Test zeigt deutliche Unterschiede in Qualität und Folgekosten.
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Kommentarliste
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Mein Canondrucker fordert PG-545 und PG546 Patronen.
Diese Patronen, die auch von HP verwendet werden, müßten , gemessen mit einer digitalen Küchenwaage zwischen Standard und XL-Patronen unterschiedliche Gewicht zeigen. Dagegen zeigte sie regelmässig ca. 39Gr. Dagegen sollten sie ca. 6ml oder 6Gr. mehr wiegen.
Leere Patronen, die beim Drucken Streifen zeigten, wogen 30-31Gr.
Daher kaufe ich, wenn es wegen verstopfter Düsen doch mal nötig ist, nur noch Standardpatronen und fülle sie gleich maximal auf.
Auch sollten die Patronen regelmässig bei 32-33Gr. nachbefüllt werden, damit die Düsen nicht austrocknen.
Nachdem wir schon vor Jahren Probleme mit dem Firmwareupdate von HP hatten, haben wir 2014 sämtlich HP-Drucker in unserer Firma ausgemustert (damals 30 Geräte).
Aufgrund der Vielzahl gleicher Abläufe konnten wir Xerox mit HP vergleichen. Dabei hielten die Xerox Geräte nicht nur deutlich länger, sie waren auch in den Updatefunktionen kundenfreundlicher und hatten deutlich niedrigere Druckkosten, bei vergleichbaren Anschaffungskosten.
Inzwischen haben wir auf Kyocera-Geräte gewechselt und sind mit den Geräten bezüglich Haltbarkeit und Druckkosten sehr zufrieden.
Der Kunde kann frei entscheiden, welche Marke er wählt.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Danke Testredaktion! Auf der Suche nach einem Drucker
bin ich zufällig auf Ihre Info "zu den kriminellen Machenschaften
von HP" gestoßen.
Wollte mir letzte Woche schon einen HP Laserjet kaufen.
Nochmals DANKE - DANKE - Danke!
Gegen diese Machenschaften hilft nur ein absoluter Kaufboykott.
M.f.G.
Harry60
Für mich ist die Sache klar: der Drucker ist mein Eigentum, die Tintenpatrone auch; also betreibt derjenige, der mich vom Gebrauch meines Eigentums fernhält, illegale Sabotage!
Juristisch heisst das, glaube ich, Störung des Eigentums; so in der Art, wie wenn jemand meine Garageneinfahrt zuparkt. Da müsste man doch auch eine Weltfirma wie HP drankriegen können, oder?
Verbraucherzentrale, übernehmen Sie !!