
Ein Becher, drei Komponenten. Der 3K-Becher besteht aus einer Pappbanderole, einer Deckelfolie und einem unbedruckten Kunststoffbecher. © Stiftung Warentest / Isabella Galanty
Der 3K-Becher – bestehend aus Becher, Pappmantel und Deckel – ist im Joghurtregal angekommen. Fürs Recyceln sind richtiges Trennen und Entsorgen wichtig. So gehts.
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Testergebnisse für 18 Vegane Joghurt-AlternativenTrennen fällt schwer. Auch beim Müll. Laut einer Umfrage des Entsorgungsunternehmens Alba findet rund jeder vierte Erwachsene hierzulande, dass Abfall zu kompliziert zusammengesetzt ist, um ihn richtig zu trennen.
Eine Extra-Hürde stellen Verpackungen aus mehreren Materialien und Bestandteilen wie der 3K-Becher dar. Einige Joghurts, vor allem von Bio-Anbietern, sind mittlerweile so verpackt, ebenso alle veganen Joghurt-Alternativen im Test. 3K steht für die drei Komponenten Banderole, Deckel, Becher. Die Krux: Fast alle 3K-Becher im Handel sind nur recyclingfähig, wenn ihre Komponenten von Hand getrennt werden.
3K steht für die drei Komponenten Banderole, Deckel, Becher.
Sara Waldau, Redakteurin bei der Stiftung Warentest
Aus eins mach drei
Ist der Becher ausgelöffelt – Auswaschen ist unnötig – sollen die Konsumentinnen und Konsumenten ihn in seine drei Bestandteile zerlegen. Ein Hinweis darauf findet sich auch auf den Verpackungen. Auf diese drei Schritte kommt es an:
- Reiß auf: Die Pappbanderole lässt sich durch eine perforierte Naht leicht aufreißen und wird so vom darunterliegenden Kunststoffbecher getrennt.
- Zieh ab: Die Deckelfolie basiert auf Kunststoff oder Aluminium und muss ganz abgezogen werden.
- Wirf weg: Kunststoffbecher und Deckel gehören in den Gelben Sack oder die Wertstofftonne. Der Pappmantel kommt ins Altpapier.
Warum sich die Mühe lohnt
Richtig getrennt und entsorgt erreicht der unbedruckte Kunststoffbecher einzeln eine durchschnittliche Recyclingfähigkeit von 100 Prozent, die Banderole kommt auf mehr als 90 Prozent und die Deckelfolie je nach Material auf 60 bis 90 Prozent. In Summe können so über 90 Prozent eines 3K-Bechers wiederverwertet werden.
Der klassische bedruckte Joghurtbecher ohne Pappbanderole kommt übrigens meist auf eine gleich hohe Recyclingfähigkeit wie der 3K-Becher. Die Bedruckung des Kunststoffbechers reduziert die Recycelbarkeit nur geringfügig.
Tipp: Ziehen Sie den Deckel unabhängig vom Bechertyp immer ganz ab. So landet er in der Sortieranlage in der passenden Materialgruppe. Aluminiumdeckel lassen sich gut falten; idealerweise doppelt zu einem Viertelkreis. Das erleichtert die Sortierung.
Neuheit: Selbsttrennende 3K-Becher
Die Ausgangslage. Werfen Verbraucher einen 3K-Becher ungetrennt in den Gelben Sack oder die Wertstofftonne, passiert in der Sortieranlage Folgendes: Wegen des Pappmantels wird der gesamte Becher der Papierfraktion zugeteilt – und der Kunststoffanteil ist fürs Recyceln verloren.
Die selbsttrennende Lösung. Verpackungshersteller haben den selbsttrennenden 3K-Becher entwickelt. Unter Druck löst sich die Banderole allein vom Becher, etwa beim Pressen im Müllwagen oder spätestens in der Sortieranlage. Dort werden Pappe und Becher inklusive Deckelfolie getrennt und in verschiedene Materialströme sortiert.
Die Nummer sicher. Im besten Fall trennen Verbraucherinnen und Verbraucher die drei Komponenten trotzdem immer von Hand. Dann landet jedes Material gleich zu Beginn in der richtigen Tonne. Das ist am ökologischsten und hochwertiges Recyceln nur dann sicher möglich. Auch selbsttrennende 3K-Becher, deren Marktanteil aktuell noch gering ist, tragen deshalb einen Trennhinweis.
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Testergebnisse für 18 Vegane Joghurt-AlternativenWeniger Kunststoff und Treibhausgase, mehr Material
Dünnerer Becher, stützender Karton: Der 3K-Becher wurde entwickelt, um Kunststoff einzusparen. Das tut er auch. Herstellern zufolge bis zu 30 Prozent. Laut einer Studie im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland verursacht er unter den Joghurtverpackungen auch die geringste Menge Treibhausgase.
Aber: Der Materialeinsatz ist höher als beim Becher ohne Banderole. Der verringerte Kunststoffbedarf muss je nach Bechergröße mit dem rund zwei- bis zweieinhalbfachen Verbrauch an Karton kompensiert werden. Papier gilt zwar als nachwachsender Rohstoff, seine Produktion belastet aber die Umwelt. Per se umweltfreundlich ist also auch der 3K-Becher nicht. Wird er richtig entsorgt, ist er aber eine gute Alternative.
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Mir bereitet die Entsorgung leerer Becher tatsächlich Freude. 😅 Das Gefühl, wenn ich die Pappe an der. Naht abreiße, erinnert mich an das Gefühl, wenn man bei einem Neukauf von zB Handys die Folie vom Bildschirm löst.
Von daher ist mir der Mehraufwand diese Erfahrung wert.
Dass diese Lösung aber doch nicht so klimafreundlich ist, wie ich erwartet hatte, dämpft meine Freude aber schon etwas. Naja, zumindest besser als vorher.
Das richtige Trennen und Entsorgen gestaltet sich leider nicht ganz so einfach, wie von Ihnen beschrieben. Die Pappummantelung ist an mehreren Punkten bombenfest mit dem Plastikbecher verklebt. Auch der Aluminiumdeckel ist oft so fest mit dem Becher verschweißt, dass er sich nicht restlos entfernen lässt. Hier muss die Industrie noch nachbessern.
@vier56: Wie schon im Text erwähnt, schmecken die veganen „Joghurts“ eher nach ihrer Basis: Sojaprodukte schmecken bohnig, Kokosprodukte nach Kokos und ist Hafer die Basis schmeckt es getreidig.
Ich weiß ja nicht, was Ihre Tester als "befriedigenden Geschmack" bezeichnen. Wenn ich Joghurt lese, wil ich Joghurt schmecken. Den REWE-Ersatz-Joghurt fand ich nach zwei faden Mundvoll geradezu widerwärtig. Ich werfe Essen nur im äußersten Notfall weg und hoffe, dass es wenigstens den Lebewesen in der Komposttonne geschmeckt hat.