Tomatenmark im Test Schimmel in der Tube

Tomatenmark im Test - Schimmel in der Tube

Konzentriert. In einer 200-Gramm-Tube Mark stecken bis zu drei Kilo frische Tomaten. © StockFood / Eising Studio - Food Photo & Video

Nur ein Tomatenmark im Test unserer Schweizer Partner ist gut. Die meisten enthalten Schimmelpilzgifte und Pestizide.

Ob in Soßen, Ragouts oder Marinaden: Tomatenmark verleiht vielen Gerichten eine fruchtig-würzige Note. Den pürierten und einge­kochten Tomaten mangelt es aber oft an Qualität, wie ein Test unserer Schweizer Partner von Saldo zeigt.

Sie untersuchten zwölf verschiedene Produkte. Nur eines bekam die Note Gut, acht sind ungenügend. Grund: In ihnen fanden die Tester Schimmelpilzgifte oder Pestizide – oder beides.

Alnatura liegt einsam vorn

Den Test bestanden hat lediglich das Tomatenmark von Alnatura. Das Bio-Mark enthielt kaum Schimmelpilzgifte und keine Rück­stände von Pflanzen­schutz­mitteln. Es ist auch in Deutsch­land erhältlich. 200 Gramm kosten laut Anbieter 1,49 Euro.

Deutlich zu viel Schimmelpilzgift

Schimmel kann sich bilden, wenn Tomaten zum Beispiel zu spät geerntet oder zu feucht gelagert werden. Die Schweizer fanden in fünf Produkten erhöhte Mengen der Schimmelpilzgifte Alternariol und Alternariol­monomethylether. Diese können zu allergischen Reaktionen führen und stehen im Verdacht, bei regel­mäßiger Einnahme in hohen Dosen Krebs auszulösen.

Die Europäische Behörde für Lebens­mittel­sicherheit hat deshalb Grenz­werte für die tägliche Aufnahme fest­gelegt. Vom am stärksten belasteten Tomatenmark enthielt schon ein Esslöffel à 20 Gramm das Vierfache der Menge Alternariol, die eine 60 Kilogramm schwere Person täglich maximal zu sich nehmen dürfte.

Tipp: Tomatenmark sollte nicht pur – etwa als Brotaufstrich – sondern nur verdünnt in zum Beispiel Soßen gegessen werden.

Schlechte Ergeb­nisse nicht auf Deutsch­land über­trag­bar

Zu den Test­verlierern zählen auch Eigenmarken von Aldi und Lidl in der Schweiz. Wir haben bei beiden Discountern nachgefragt. Aldi teilte uns mit, dass das in der Schweiz getestete Mark in Deutsch­land nicht gehandelt wird.

Laut Lidl wird dessen Tomatenmark in Deutsch­land zwar unter der selben Marke verkauft, es gebe aber mehrere Lieferanten, so dass das Test­ergebnis aus der Schweiz nicht auf Deutsch­land über­trag­bar sei.

Tomaten­farb­stoff schützt das Herz

Die Tester fanden auch Gutes im Tomatenmark. Mehrere Produkte enthielten hohe Mengen Lycopin. Dieser Pflanzen­farb­stoff verleiht reifen Tomaten ihr sattes Rot. Er kann helfen, das Risiko für Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen zu senken. Lycopin verringert außerdem das Krebsrisiko in Prostata, Lunge und Magen und stärkt die Körperzellen zum Beispiel gegen Bakterien, Pilze und Viren.

Die Produkte mit den höchsten Lycopin-Werten enthalten mit 12 Milligramm je Esslöffel ungefähr zehnmal so viel wie frische Tomaten. Testsieger Alnatura liegt mit 8 Milligramm im Mittel­feld.

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