Spiele-Apps im Test Kauf­druck, Sex und Hass

Spiele-Apps im Test - Kauf­druck, Sex und Hass

Große Liebe. In der Freude am Gaming sind sich Jungs und Mädchen ausnahms­weise einig. © plainpicture / Russ Rohde

Einige für Kinder freigegebene Games enthalten kinder­gefähr­dende Inhalte. Viele drängen zu Käufen. Im Test: Spiele-Apps wie Fortnite, Minecraft und Roblox.

Spiele-Apps im Test Testergebnisse für 16 Spiele-Apps freischalten

Ein Amok­lauf im Comic-Stil, Sexszenen am Pool – und Nutzer­namen wie „HeilAdolf“ oder „Judenkiller88“. All das und mehr fanden wir im Test von 16 populären Spiele-Apps für Android. Die Stiftung Warentest hat unter anderem untersucht, wie gut die Anbieter Kinder vor solchen Inhalten schützen, ob sich alters­bedingte Zugangs­beschränkungen umgehen lassen und ob die Betreiber etwas dagegen tun, wenn Nutzer im Chat nach Kontakt­daten von Kindern fragen. Außerdem haben wir geprüft, wie es die Apps mit dem Daten­schutz halten und wie sehr sie manipulatives Design einsetzen, um Nutzende zum Weiterspielen und zum Kauf von In-App-Inhalten zu drängen.

Unser Test zeigt, wo Eltern besonders wach­sam sein sollten, wenn ihre Kinder Spiele-Apps nutzen – und wie sie typischen Gefahren vorbeugen können.

Warum sich der Spiele-Apps-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Die Stiftung Warentest hat 16 weit verbreitete Spiele-Apps für Android bewertet, darunter Titel wie Brawl Stars, Candy Crush, Clash of Clans, Fortnite, Minecraft, Pokémon Go und Roblox. Wir haben die Apps unter anderem auf kindgerechte Inhalte, sichere Nutzung, Kauf­druck und Spiel­druck geprüft.

Die beste Spiele-App für Ihr Kind

Eine der 16 Apps hebt sich in puncto Eignung für Kinder deutlich von der Konkurrenz ab. Wir sagen, was sie besser macht als die Konkurrenz – und warum sie in anderer Hinsicht dennoch problematisch ist.

Tipps und Anleitungen

Wir erklären, wie Sie Ihre Kinder vor nicht-kindgerechten Inhalten schützen und wie Sie In-App-Käufe verhindern können.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie den Heft­artikel aus test 6/2024 sowie den Vortest aus test 10/2019 zum Download.

Spiele-Apps im Test: Ballern, Sex und Antise­mitismus

Alle Spiele-Apps im Test sind ab 0, 6 oder 12 Jahren freigegeben. Es sind also sowohl Spiele für Kinder als auch Spiele-Apps für Jugend­liche dabei. Einer der wichtigsten Prüf­punkte war daher, ob Elemente vorkommen, die nicht für Kinder geeignet sind. Bei einigen Apps war das tatsäch­lich der Fall: Auf der Suche nach einem Testsieger fanden wir Ballerspiele, Sexszenen und furcht­erregende Monster. Und leider auch zahlreiche Hass­botschaften, viele davon antise­mitisch. Spiele mit solchen Inhalten können wir nicht empfehlen – schon gar nicht für Kinder.

Wir prüften außerdem, welche Sicher­heits­maßnahmen die Anbieter einsetzen, um Kinder vor gefähr­lichen Inhalten zu schützen. So kann etwa ein Offline-Modus helfen, da ohne Internet-Verbindung manche Probleme gar nicht auftreten können. Und wir untersuchten, wie Anbieter reagieren, wenn ihnen problematische Inhalte von Nutzern gemeldet werden – etwa Fragen im Chat nach der Telefon­nummer von Kindern. Der Umgang der Betreiber mit solchen Meldungen war leider oft nicht vorbild­lich. Wir haben den Test anhand der Android-Versionen durch­geführt, die Spiele sind aber auch für iOS erhältlich.

Tipp: Auf der Suche nach der besten Spiele-App für Kinder? Schon vor dem Frei­schalten können Sie gratis und ohne Anmeldung Inhalte aus der Tabelle sehen, beispiels­weise die Namen aller getesteten Spiele-Apps.

Blick in die Tabelle

Subway Surfers
Clash of Clans
Solitaire Grand Harvest
Candy Crush Saga
Genshin Impact
Fazit

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Kindgerechte Inhalte

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Sichere Nut­zung

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Ver­stöße melden / Sup­port

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Werbung

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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.

Wie Apps Kinder manipulieren und Druck erzeugen

Die meisten Spiele-Apps sind zwar an sich kostenlos, doch die Betreiber setzen stark auf In-App-Käufe, um Geld einzuspielen. Gamer können etwa virtuelle Waffen, Textilien oder Ressourcen wie Münzen, Edelsteine oder Sternen­staub kaufen. Bis zu 240 Euro können pro Kauf in den untersuchten Apps anfallen. Die Anbieter verwenden viele Design-Tricks, um Nutzende zu Käufen zu drängen – gerade Kinder sind solchen Mecha­nismen oft schutz­los ausgeliefert.

Nur wenn Eltern wissen, wie solche Mecha­nismen funk­tionieren, können sie ihre Kinder davor schützen. Wir erklären die Maschen der Anbieter und zeigen Beispiele, damit Eltern und Kindern diese sogenannten „Dark Patterns“ (dunkle Muster) erkennen.

Schleichwerbung und Daten­schutz­verstöße

Es gibt durch­aus Spiele-Apps für Kinder ohne Werbung. In manche Spiele ist jedoch Werbung einge­baut – meist in Form von Product Placement: So kann man mit seiner Spielfigur etwa die digitale Boutique eines bekannten italienischen Modelabels betreten und dort für reales Geld virtuelle Taschen kaufen. All das geschieht, ohne dass die Boutique-Szene und die dort verkauften Objekte als Werbung gekenn­zeichnet werden.

Noch unerfreulicher waren die Ergeb­nisse unserer Daten­schutz-Prüfungen: Alle 16 Spiele-Apps für Kinder im Test wiesen in ihren Daten­schutz­erklärungen gravierende Mängel auf. Das Gleiche gilt für die Allgemeinen Geschäfts­bedingungen. Wir erklären, was genau die Defizite im Klein­gedruckten sind.

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18 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Rolf.St am 24.05.2024 um 16:44 Uhr
    Ein Vertrag mit den Kindern für´das Internet-toll

    Herr Heinz hat es Ihnen im Interwiev ja gesagt: "Stecken Sie das Gebiet des Erlaubten ab". Der Verweis auf die tolle Homepage mit dem Vertrag mit meinen Kindern über die Nutzungszeiten ist aber im Text untergegangen - ich habe ihn nur durch Zufall angeklickt. Dies hilft bestimmt vielen Eltern, denn wie steht schon in Ihrem Artikel: "Es ist sinn­voll, primär mit Erlaub­nissen zu arbeiten, etwa „Du darfst zwei Stunden spielen“ statt „Du darfst nicht drei Stunden spielen“. Na ja, vielleicht können Sie dies den ratsuchenden Eltern nochmal genauer zeigen in Ihrem Artikel. Und überhaupt - mir hat Ihr Artikel sehr gut gefallen!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.05.2024 um 09:26 Uhr
    Gute Apps

    @K.a.3: Der einmalige Kauf ist tatsächlich selten geworden, da sich Abomodelle und In-App-Käufe für Anbieter als attraktiver erwiesen haben. Inhaltlich kinderfreundlichere Spiele finden Sie unter anderem auf spieleratgeber-nrw.de, usk.de, tommi.kids oder seitenstark.de.

  • halsbandschnaepper am 18.05.2024 um 12:01 Uhr
    Spiele ohne In-App-Käufe...

    Natürlich gibt es immer noch zahlreiche Spiele ohne InApp-Käufe man muss sich halt nur auf die Suche machen. Wer ein iPhone oder iPad hat dem kann ich Apple Acarde empfehlen: 6,99 Euro / Monat wer ein ganzes Jahr kauft kriegt es noch biliger. Da hat man dann Zugriff auf sehr viele Spiele und alle sind vollständig ohne Werbung oder In-App-Käufe.

  • Friesenjunge am 16.05.2024 um 19:30 Uhr
    früher war vieles besser

    Zunächst ein Kommentar an die Stiftung Warentest: Die reisserische Überschrift könnte auch von der „Bild“-Zeitung stammen. Glückwunsch, mich würde es nicht wundern wenn Sie irgendwann auch Pin-Up-Girl-Fotos ins Heft reinnehmen würden…
    Zu den Spiele-Apps kann man objektiv feststellen, dass da nicht mehr oder weniger Hass und Sex vorhanden ist wie im Internet sonst zu finden ist. Auch Kinder bekommen davon überall was mit wenn sie auf sonst harmlosen Seiten unterwegs sind.
    Das grundlegende Problem sind die In-App-Käufe wo viele daran prächtig verdienen. Es gibt leider kaum noch Apps die man wie früher einmalig gekauft hat und dann ohne zusätzliche Kosten auf Dauer benutzt werden können. Dies ist bei Kindern ein Problem wo auch Druck auf die Eltern aufgebaut wird diese zu genehmigen. Hier ist der Gesetzgeber gefragt. Die Regierung muss diese Praxis endlich einschränken. Leider passiert da wohl auch weiterhin nichts…

  • K.a.3 am 16.05.2024 um 16:17 Uhr
    Gute Apps

    Gute Apps
    Gibt es denn auch gute Apps? Ich würde für ein gutes Spiel ohne Werbung und Abomodel ja auch etwas zahlen. Einmalig. Wie früher für Gameboyspiele. Aber das scheint heute keine Option mehr zu sein oder?