Richtig spenden

So spenden die Deutschen

Richtig spenden - So erkennen Sie seriöse Spenden-Organisationen

Rettungs­aktion. Ärzte ohne Grenzen im Einsatz im Mittel­meer vor der libyschen Küste 2018. © picture alliance / Laurin Schmid / SOS MEDITERRANEE

Für welche Zwecke spenden die Deutschen am liebsten? Wir haben nachgefragt und stellen zwei Favoriten vor.

Jeder Zweite gibt Geld für guten Zweck

Wenn sie um Hilfe gebeten werden, öffnen knapp die Hälfte der Menschen in Deutsch­land ihr Portemonnaie. Statt­liche 10,5 Milliarden Euro an Spenden kamen nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) im Jahr 2019 zusammen. Das sind 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Wir wollten wissen, für welchen Zweck Menschen in den letzten zwei Jahren Geld gespendet haben und ob sich wegen der Corona-Krise ihr Spenden­verhalten verändert hat.

Zusammen mit dem Markt­forschungs­institut GfK haben wir dazu im September 2020 eine repräsentative Umfrage durch­geführt. Befragt wurden fast 2 000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 74 Jahren. Rund 49 Prozent von ihnen haben in den letzten zwei Jahren gespendet.

Das liegt den Menschen besonders am Herzen

Die häufigsten Ziele waren Tier­schutz (29,4 Prozent), Kinder­nothilfe (28 Prozent), Gesundheit (19,4 Prozent), Not- und Katastrophen­hilfe (17,7 Prozent) und Umwelt­schutz (17,2 Prozent). Mehr­fachnennungen waren möglich. Die Hilfs­werke Ärzte ohne Grenzen und SOS Kinderdorf/Kinderdörfer weltweit wurden besonders häufig genannt. Die Trans­parenz und Verwaltungs­kosten von Tierschutzorganisationen hat Finanztest 2021 getestet.

Unser Rat

Auswahl. Kennen Sie eine Hilfs­organisation bereits und vertrauen Sie ihr, spenden Sie direkt dorthin. Unbe­kannte Organisationen können Sie mit unserer Check­liste prüfen. Auskünfte zu Spenden­organisationen erteilt das Deutsche Zentral­institut für Soziale Fragen: sozialinfo@dzi.de.

Zweck. Binden Sie Ihre Spende nicht an ein konkretes Projekt. Dann kann über­schüssiges Geld auch für ähnliche Hilfs­projekte der Organisation einge­setzt werden, die kaum öffent­liche Schlagzeilen machen.

Ziel. Spenden bis zu 150 Euro sollten Sie nicht splitten, damit möglichst viel von Ihrem Geld in die direkte Hilfe fließt. Geht Ihr Geld an mehrere Organisationen, entstehen in der Regel höhere Verwaltungs­kosten.

Dauer­spende. Über­legen Sie, ob Sie eventuell regel­mäßig spenden wollen. Das hilft Organisationen, die lang­fristige Hilfen planen. Seriöse Organisationen räumen Ihnen bei Vertrags­schluss ein 14-tägiges Widerrufs­recht ein. Für Fördermitgliedschaften, Dauer­spenden oder Patenschaften mit konkretem Zweck sollten zudem während der Lauf­zeit Kündigungs­fristen gelten, die die Dauer eines Monats nicht über­schreiten.

Steuer. Spenden an gemeinnützige Organisationen können Sie von der Steuer absetzen. Für Beträge bis 200 Euro (300 Euro ab Steuer­jahr 2021) reicht ein Buchungs­beleg als Nach­weis. Bei größeren Spenden, die bis zu einem Fünftel Ihrer Gesamt­einkünfte absetz­bar sind, sollten Sie sich von der Organisation eine Spendenquittung geben lassen.

Spenden­rechner. Mithilfe unseres Spendenrechners können Sie ermitteln, wie viel Steuern Sie durch Ihre Spenden sparen.

Corona hat Spender kaum beein­flusst

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© Stiftung Warentest

Anders als von vielen erwartet, hat die Corona-Pandemie das Spenden­verhalten kaum beein­flusst. 74 Prozent derjenigen, die in den vergangenen zwei Jahren spendeten, haben ihr Verhalten deshalb nicht verändert.

Tier­schutz steht an erster Stelle

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Tier­schutz war mit rund 29 Prozent der häufigste genannte Spenden­zweck, gefolgt von Nothilfe für Kinder mit 28 Prozent. Das ergab eine Studie im Auftrag der Stiftung Warentest, an der 983 Personen teil­nahmen. © Stiftung Warentest

Blickt man auf die Spenden­zwecke von Frauen und Männern, fällt auf: Bei der Nothilfe für Kinder liegen sie fast gleich­auf. Sie ist für 28,3 Prozent der Männer und für 27,6 Prozent der Frauen besonders wichtig. Bei anderen Spendenzielen gibt es deutliche Unterschiede. So ist für rund 38 Prozent der Frauen der Tier­schutz am wichtigsten, Männer nennen ihn nur zu 21 Prozent.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern

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Wir haben 983 Personen, die in den letzten zwei Jahren gespendet haben, zu ihrem Spenden­verhalten befragt. Darunter waren 480 Frauen und 503 Männer. © Stiftung Warentest

Männer unterstützen mit 20,6 Prozent eher die Not- und Katastrophen­hilfe. Bei den Frauen tun das nur 14,7 Prozent. Auffällige Unterschiede gibt es auch bei der Unterstüt­zung von Sport und Frei­zeit, genauer bei Spenden für Inklusions­projekte, den Erhalt und die Schaffung von Sport­anlagen und Frei­zeit­einrichtungen. Hier spenden mit 14,1 Prozent mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen (6,7 Prozent). Weiter spenden laut Umfrage Haushalte mit drei und mehr Personen eher als Singlehaushalte. Auch beein­flusst die Höhe des Haus­halts­netto­einkommens sowie die Schul­bildung das Spenden­verhalten. Je höher die Bildung, desto eher wurde in den letzten zwei Jahren gespendet.

Seriöse Organisationen erkennen

Durch­blick behalten. Doch worauf sollten Spende­rinnen und Spender achten, um möglichst wirkungs­voll zu helfen? Oft ist es gar nicht so einfach, bei dem Wust der Spendenwerbung in Zeitungen und Fernsehen, Internet, per E-Mail, Social Media oder an der Haustür die richtige Organisation auszuwählen. Über 600 000 Organisationen stehen in Deutsch­land zur Auswahl. Längst nicht alle arbeiten seriös.

Lokal spenden. Am einfachsten haben es Menschen, die eine Spenden­organisation persönlich kennen und ihr vertrauen. Das gilt vor allem auch für kleine Organisationen in der näheren Umge­bung oder Vereine, deren Arbeit die Spendenden kennen. Unsere Umfrage zeigte: Frauen spenden für Tier­schutz, um die Massentierhaltung abzu­schaffen und Tier­heime zu erhalten. Tier­heime, kleinere Vereine und Stiftungen, die sich für artgerechte Nutztierhaltung oder für kranke und verletzte Tiere einsetzen, sind oft regional organisiert. Deshalb stellen wir keine Tier­schutz­organisation im Porträt vor.

Check­liste hilft bei Auswahl

Gerade im Tier­schutz­bereich sind aber sehr viele Organisationen unterwegs. Längst nicht alle sind seriös. Einige setzen Spender mit emotionaler Ansprache oder grau­samen Bildern mora­lisch unter Druck. Wer möchte, dass möglichst viel von seinem Geld direkt bei einem Projekt ankommt, muss sich gut informieren. Kriterien, die für die Seriosität einer Organisation sprechen, nennt unsere Checkliste.

Was Spender wissen sollten

Aufwand und Nutzen. Über den Spenden­zweck kann man mit dem Herzen entscheiden. Nicht aber über die dazu passende Organisation. Organisationen, die aggressiv zum Beispiel mit kosten­intensiven Bettel­briefen oder aufwendigen Geschenken werben, sollte niemand Geld geben. Aufwand und Nutzen stehen meist in einem nicht vertret­baren Verhältnis.

Trans­parenz und Rechenschaft. Trans­parenz ist das A und O jeder Spenden­samm­lung. Generell gilt: Wer Geld einsammelt, sollte darüber auch Rechenschaft ablegen können. Seriös arbeitende Organisationen stellen alle wichtigen Informationen auf ihre Website. Sie veröffent­lichen einen aktuellen Jahres­bericht und informieren über Einnahmen und Ausgaben für ihre Projekte. Jähr­liche Kosten für Verwaltung und Werbung weisen sie getrennt aus. So können Spender nach­voll­ziehen, wie viel von ihrem Geld direkt in ein Hilfs­projekt fließt. Zur Trans­parenz gehört auch, auf Fragen der Spender zu antworten.

Ärzte ohne Grenzen: Medizi­nische Hilfe in 70 Ländern

Für die 1971 in Paris gegründete Organisation Ärzte ohne Grenzen arbeiten jähr­lich etwa 65 000 Ärzte, Pfle­gekräfte, Psycho­logen, Logistiker, Heb­ammen und Finanz­experten. Ziel ist es, in Konflikt­gebieten, nach Natur­katastrophen oder nach dem Ausbruch von Epidemien humanitäre und medizi­nische Nothilfe zu leisten. Aktuell ist die Organisation welt­weit in rund 70 Ländern aktiv. Gemein­sam mit einheimischen Helfern betreibt sie mobile Kliniken, Gesund­heits- und Ernährungs­zentren und Notunterkünfte.

Von Südsudan bis Syrien

2020 kümmerte sich Ärzte ohne Grenzen beispiels­weise um die Wasser- und Sanitär­versorgung nach dem Hoch­wasser im Südsudan. Auf der Sea Watch 4 im Mittel­meer über­nahm sie die medizi­nische Versorgung von Flücht­lingen. In Syrien wurden nach dem Luft­angriff auf Idlib Verletzte im von der Organisation betriebenen Kranken­haus behandelt.

Vorkämpfer für eine humane Flücht­lings- und Asyl­politik

Politisch fordert Ärzte ohne Grenzen von der Europäischen Union (EU) eine humane Flücht­lings- und Asyl­politik. Mit der Kampagne „Zugang zu unentbehr­lichen Medikamenten“ soll Verantwort­lichen in Forschung, Politik und Industrie klargemacht werden, dass dringend benötigte Medikamente auch für Arme erschwing­lich sein müssen.

Von jedem Euro fließen 87 Cent in Projekte

Die Organisation erhielt 2018 Spenden von fast 130 Millionen Euro. Laut Website fließen von jedem Euro 87 Cent in die Projekt­arbeit, rund 2 Cent in die Erstellung von Berichten und 11 Cent in Verwaltung und Werbung. Die Organisation hat das DZI-Spenden-Siegel.

SOS-Kinder­dorf: Jedes Kind braucht ein Zuhause

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Die Idee, eine „Mutter“ für eltern­lose Kinder zu engagieren und sie in einem Kinder­dorf­haus aufwachsen zu lassen, stammt von dem Österreicher Hermann Gmeiner.

In 137 Ländern aktiv

Seit 1949 wurden über­all auf der Welt Hunderte Kinder­dörfer gegründet. Heute gibt es in einem welt­weiten Verbund 137 SOS-Kinder­dorf-Vereine, die rund 414 000 Kinder in 137 Ländern betreuen. In Deutsch­land gibt es zwei Organisationen: Der Verein SOS-Kinderdörfer weltweit ist im Ausland tätig, während der Verein SOS-Kinderdorf haupt­sächlich in Deutsch­land arbeitet.

Hilfe aus einer Hand

Der Verein SOS-Kinder­dorf kümmert sich um eltern­lose und benach­teiligte Kinder in Deutsch­land. In 39 Einrichtungen werden über 100 000 Kinder, Jugend­liche und junge Erwachsene unterstützt. Es gibt ein breites Spektrum von Gesund­heits-, Beratungs- und Ausbildungs­zentren sowie Behinderten­werk­stätten, die Hilfe aus einer Hand anbieten.

Kinder leiden besonders unter sozialer Isolation

Politisch fordert SOS-Kinder­dorf zum Beispiel, dass durch Corona entstandene Belastungen wie soziale Isolation nicht auf den Rücken der Kinder ausgetragen werden dürfen und dass Hilfs­angebote auch in Corona-Zeiten jeder­zeit zugäng­lich sein müssen.

Insgesamt 176 Millionen Euro Spenden einge­worben

Der Verein SOS-Kinder­dörfer welt­weit, der 2018 Geld­spenden von rund 91 Millionen Euro erhielt, setzt 20 bis 30 Prozent seiner Ausgaben für Werbung und Verwaltung ein, beim deutschen Verein SOS-Kinder­dorf, der 2018 rund 85 Millionen Euro bekam, sind es 10 bis 20 Prozent. Beide Vereine haben das DZI-Spenden-Siegel und sitzen in München.

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Kommentarliste

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  • Profilbild Stiftung_Warentest am 15.02.2024 um 12:00 Uhr
    Stellungnahme Darstellung der Spendenportale

    @alle: Herr Meurer stellt die Aussagekraft des DZI Spenden-Siegels sehr stark verkürzt dar, indem er behauptet, das DZI prüfe nur die Ausgabenseite der Organisationen in Deutschland, nicht aber die Wirksamkeit des Spendeneinsatzes in der Projekt- und Programmarbeit. Tatsächlich prüft das DZI unter anderem auch intensiv die Leitungs- und Aufsichtsstrukturen und macht für deren Qualität größenabhängige Vorgaben. Eine wirksame „Good Governance“ ist eine wesentliche Bedingung für eine wirksame Programmarbeit, und angemessene Wirkungsanalysen gehören als Teil der Governance auch zu den Voraussetzungen für die Vergabe des DZI-Siegels.
    Phineo prüft nicht die Wirksamkeit, sondern das Wirkungspotenzial der jeweiligen Projekte. Ein wichtiger Unterschied zwischen dem Ansatz von Phineo und dem der von der Stiftung Warentest vorgestellten drei Labeln ist auch, dass sich die Phineo-Analysen im Kern nur auf das Wirkungspotenzial thematisch eng abgegrenzter Projekte beziehen und nicht auf die Vertrauenswürdigkeit bzw. Transparenz ganzer Organisationen.
    Die Aussage, z.B. Tierschutzorganisationen könnten das Spenden-Siegel gar nicht beantragen, trifft nicht zu. Schon seit dem 1.1.2004 steht die Beantragung des DZI-Siegels allen als steuerbegünstigt gemäß Abgabenordnung anerkannten Spenden sammelnden Organisationen offen, wenn sie Jahreseinnahmen von mindestens 25.000 Euro haben.
    Wir haben bei unseren Untersuchungen, in die das DZI unmittelbar einbezogen war, immer offen auf dessen Mitwirkung hingewiesen. Beim Test der Plattformen hat das DZI nur beratend an der Konzeption mitgewirkt, nicht aber an der unmittelbaren Untersuchung. Deshalb war ein Hinweis nicht erforderlich.
    In den Kurzporträts der Spendenportale stellen wir ihre jeweiligen Kosten dar. Es wird bei Betterplace, GoFundMe und HelpDirect auch darauf hingewiesen, dass der voreingestellte Spendenbeitrag für die Plattform jeweils abgewählt werden kann.
    Es trifft zu, dass bei HelpDirect die Spende direkt von der jeweiligen Spendenorganisation eingezogen wird – während sie z.B. bei Betterplace von dessen Trägerorganisation gut.org gAG vereinnahmt und dann als Zuwendung an die betreffende Organisation weitergeleitet wird. Dennoch fungiert HelpDirect als „Vermittler“.
    Die direkte Überweisung an eine als seriös erkannte Hilfsorganisation ist die kostengünstigste Form des Spendens. Die kostengünstige Banküberweisung ist nach wie vor die am meisten verbreitete Form des Spendentransfers. Dass es auch bei der Spende an eine bestimmte Organisation teils Gebührenabzüge gibt (z.B. bei Klicks über Affiliate Links oder Google-Anzeigen oder bei der Benutzung gebührenpflichtiger Spendentools von Dienstleistern), trifft zu, dürfte aber aus oben genanntem Grund bisher nur einen kleinen Teil der Direktspenden betreffen.
    Eine Vergleichsmöglichkeit ohne belastbare Vergleichskriterien bringt keinen zusätzlichen Nutzen. Die Herausforderung besteht ja nicht darin, regelrechte „Fake-Organisationen“ zu erkennen, sondern für die Auswahl unter potenziellen 650.000 als gemeinnützig anerkannten Organisationen eine belastbare Entscheidungshilfe zu erhalten. Und diese bieten die Portale erkennbar nicht an. Allenfalls HelpDirect geht mit seinem HelpRank einen Schritt in die richtige Richtung.

  • HaraldMeurer am 26.01.2024 um 13:30 Uhr
    Intransparente Darstellung der Spendenportale

    In Ihrem Kommentar vom 25.01.24 stellen Sie es so dar, dass ich als Vertreter des Spendenportals HelpDirect unzufrieden mit unserer Darstellung in Ihrem Artikel wäre. Das ist so nicht ganz richtig und da machen Sie es sich zu leicht. Vielmehr bin ich unzufrieden, wie viele Fehler in Ihrem Artikel über alle Spendenportale stehen. Statt einen qualitativen und seriösen Vergleich zu erstellen, lassen Sie viele wichtige Fakten weg und behaupten Unwahrheiten. Somit wird ein verzerrtes Bild der Spendenportal dargestellt und faktisch alle verteufelt. Nur die Direktspende ist das einzig wahre, natürlich am besten nur bei Organisationen mit dem Spendensiegel vom DZI. Aber da Sie keine Fehler finden (wollen), helfe ich Ihnen gerne dabei. Leider ist die hier mögliche Textlänge begrenzt, aufgrund dessen ich mehrere Einträge (1-8 folgend) hinterlegen muss. Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare und erhoffe mir eine qualifiziertere Antwort als die letzte. Harald Meurer, Vorstand des HelpDirect e.V.

  • HaraldMeurer am 26.01.2024 um 13:29 Uhr
    1. Informationen zu Spendensiegeln

    In Ihrem Artikel verweisen Sie auch auf das Zertifikat des Spendenrates und das Label für Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Das sind aber nicht die einzigen Prüfzeichen im Spendenmarkt. Es gibt erheblich mehr. Sie behaupten auch, dass das Spendensiegel des DZI „das aussagekräftigste“ ist. Woran machen Sie das fest? Das DZI prüft nur die Ausgabenseite der Organisationen hier in Deutschland, aber nicht die Effektivität der eingesetzten Spenden im Projekt. Das tut z.B. Phineo, die hier überhaupt nicht erwähnt werden. Stellt sich die Frage, was wohl sinnvoller ist. Außerdem gibt es Organisationen, die das Siegel aufgrund der DZI-Satzung gar nicht bekommen können, z.B. Tierschutzorganisationen. Sind diese deswegen schlechter? Das wird Spendern nicht genug dargestellt. Sie haben auch verschwiegen, dass der Geschäftsführer Herr Wilke vom DZI Ihr Berater zu dem Artikel war. Da erscheint es dann doch sehr seltsam, wenn das DZI in Ihrem Artikel so gelobt wird.

  • HaraldMeurer am 26.01.2024 um 13:28 Uhr
    2. Gebühren und Mitspenden bei Spendenportalen

    Es findet keine Abgrenzung statt, welche Spendenportale Gebühren verlangen und welche nicht. Sie stellen dies sehr intransparent dar und formulieren dies so, dass dem Leser nicht klar ist, wo es hier einen Unterschied gibt. Natürlich müssen Anbieter Gebühren verlangen, um die Gehälter ihrer angestellten Mitarbeiter zu bezahlen. Bei HelpDirect arbeiten aber alle seit 25 Jahren rein ehrenamtlich und es werden keine Gebühren erhoben. Richtig ist, dass drei Spendenportale beim Spender um eine Mitspende zur Refinanzierung der Portale bitten und dass er es abschalten kann. Was Sie nicht schreiben ist, dass bei allen drei Anbietern die vorgeschlagene Mitspende variabel ist und bei kleineren Spenden auch weniger vorgeschlagen wird. In Ihrem Artikel entsteht der Eindruck, dass z.B. betterplace immer 8 € und HelpDirect immer 5 € verlangt. Das ist falsch. Hier wurde schlecht recherchiert.

  • HaraldMeurer am 26.01.2024 um 13:28 Uhr
    3. Online-Spendenportale sind Vermittler?

    Das mag auf einige Spendenportale zutreffen, da sie die Spenden selbst vereinnahmen und dann an die Organisationen weiterleiten. Auf HelpDirect trifft dies nicht zu. HelpDirect stellt auf dem Portal den Kontakt zwischen der Organisation und dem Spender her. Die Spenderdaten werden der Organisation zur Verfügung gestellt, die dann auch selbst die Spende über ihre eigenen Konten vom Spender einzieht. Außerdem verlinkt HelpDirect als einziges Spendenportal auf die Websites der Organisationen. Spender können dann auch dort ihre Spende tätigen. Wichtig: HelpDirect ist nicht wie andere Spendenportale Eigentümer der Spenderdaten und löscht diese nach einiger Zeit. Andere Spendenportale nutzen diese für eigene Kampagnen. Auch hier hätte man darauf hinweisen können.