Tierschutz und Kindernothilfe sind die wichtigsten Ziele von Spenderinnen und Spendern. Worauf bei der Auswahl von Organisationen für Ihre Spende zu achten ist.
Wenn sie um Hilfe gebeten werden, öffnen knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland ihr Portemonnaie. Stattliche 10,5 Milliarden Euro an Spenden kamen nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) im Jahr 2019 zusammen. Das sind 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Wir wollten wissen, für welchen Zweck Menschen in den letzten zwei Jahren Geld gespendet haben und ob sich wegen der Corona-Krise ihr Spendenverhalten verändert hat.
Jeder Zweite gibt Geld für einen guten Zweck
Zusammen mit dem Marktforschungsinstitut GfK haben wir dazu im September 2020 eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Befragt wurden fast 2 000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 74 Jahren. Rund 49 Prozent von ihnen haben in den letzten zwei Jahren gespendet.
Kennen Sie eine Hilfsorganisation bereits und vertrauen Sie ihr, spenden Sie direkt dorthin. Unbekannte Organisationen können Sie mit unserer Checkliste rechts prüfen. Auskünfte zu Spendenorganisationen erteilt das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen: sozialinfo@dzi.de.
Zweck.
Binden Sie Ihre Spende nicht an ein konkretes Projekt. Dann kann überschüssiges Geld auch für ähnliche Hilfsprojekte der Organisation eingesetzt werden, die kaum öffentliche Schlagzeilen machen.
Ziel.
Spenden bis zu 150 Euro sollten Sie nicht splitten, damit möglichst viel von Ihrem Geld in die direkte Hilfe fließt. Geht Ihr Geld an mehrere Organisationen, entstehen in der Regel höhere Verwaltungskosten.
Dauerspende.
Überlegen Sie, ob Sie eventuell regelmäßig spenden wollen. Das hilft Organisationen, die langfristige Hilfen planen. Seriöse Organisationen räumen Ihnen bei Vertragsschluss ein 14-tägiges Widerrufsrecht ein. Für Fördermitgliedschaften, Dauerspenden oder Patenschaften mit konkretem Zweck sollten zudem während der Laufzeit Kündigungsfristen gelten, die die Dauer eines Monats nicht überschreiten.
Steuer.
Spenden an gemeinnützige Organisationen können Sie von der Steuer absetzen. Für Beträge bis 200 Euro (300 Euro ab Steuerjahr 2021) reicht ein Buchungsbeleg als Nachweis. Bei größeren Spenden, die bis zu einem Fünftel Ihrer Gesamteinkünfte absetzbar sind, sollten Sie sich von der Organisation eine Spendenquittung geben lassen.
Spendenrechner.
Mithilfe unseres Spendenrechners können Sie ermitteln, wie viel Steuern Sie durch Ihre Spenden sparen.
Anders als von vielen erwartet, hat die Corona-Pandemie das Spendenverhalten kaum beeinflusst. 74 Prozent derjenigen, die in den vergangenen zwei Jahren spendeten, haben ihr Verhalten deshalb nicht verändert.
Blickt man auf die Spendenzwecke von Frauen und Männern, fällt auf: Bei der Nothilfe für Kinder liegen sie fast gleichauf. Sie ist für 28,3 Prozent der Männer und für 27,6 Prozent der Frauen besonders wichtig. Bei anderen Spendenzielen gibt es deutliche Unterschiede. So ist für rund 38 Prozent der Frauen der Tierschutz am wichtigsten, Männer nennen ihn nur zu 21 Prozent.
Männer unterstützen mit 20,6 Prozent eher die Not- und Katastrophenhilfe. Bei den Frauen tun das nur 14,7 Prozent. Auffällige Unterschiede gibt es auch bei der Unterstützung von Sport und Freizeit, genauer bei Spenden für Inklusionsprojekte, den Erhalt und die Schaffung von Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen. Hier spenden mit 14,1 Prozent mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen (6,7 Prozent). Weiter spenden laut Umfrage Haushalte mit drei und mehr Personen eher als Singlehaushalte. Auch beeinflusst die Höhe des Haushaltsnettoeinkommens sowie die Schulbildung das Spendenverhalten. Je höher die Bildung, desto eher wurde in den letzten zwei Jahren gespendet.
Seriöse Organisationen erkennen
Durchblick behalten. Doch worauf sollten Spenderinnen und Spender achten, um möglichst wirkungsvoll zu helfen? Oft ist es gar nicht so einfach, bei dem Wust der Spendenwerbung in Zeitungen und Fernsehen, Internet, per E-Mail, Social Media oder an der Haustür die richtige Organisation auszuwählen. Über 600 000 Organisationen stehen in Deutschland zur Auswahl. Längst nicht alle arbeiten seriös (Nicht empfehlenswert).
Lokal spenden. Am einfachsten haben es Menschen, die eine Spendenorganisation persönlich kennen und ihr vertrauen. Das gilt vor allem auch für kleine Organisationen in der näheren Umgebung oder Vereine, deren Arbeit die Spendenden kennen. Unsere Umfrage zeigte: Frauen spenden für Tierschutz, um die Massentierhaltung abzuschaffen und Tierheime zu erhalten. Tierheime, kleinere Vereine und Stiftungen, die sich für artgerechte Nutztierhaltung oder für kranke und verletzte Tiere einsetzen, sind oft regional organisiert. Deshalb stellen wir keine Tierschutzorganisation im Porträt vor.
Checkliste hilft bei Auswahl
Gerade im Tierschutzbereich sind aber sehr viele Organisationen unterwegs. Längst nicht alle sind seriös. Einige setzen Spender mit emotionaler Ansprache oder grausamen Bildern moralisch unter Druck. Wer möchte, dass möglichst viel von seinem Geld direkt bei einem Projekt ankommt, muss sich gut informieren. Kriterien, die für die Seriosität einer Organisation sprechen, nennt unsere Checkliste.
Was Spender wissen sollten
Aufwand und Nutzen. Über den Spendenzweck kann man mit dem Herzen entscheiden. Nicht aber über die dazu passende Organisation. Organisationen, die aggressiv zum Beispiel mit kostenintensiven Bettelbriefen oder aufwendigen Geschenken werben, sollte niemand Geld geben. Aufwand und Nutzen stehen meist in einem nicht vertretbaren Verhältnis.
Transparenz und Rechenschaft. Transparenz ist das A und O jeder Spendensammlung. Generell gilt: Wer Geld einsammelt, sollte darüber auch Rechenschaft ablegen können. Seriös arbeitende Organisationen stellen alle wichtigen Informationen auf ihre Website. Sie veröffentlichen einen aktuellen Jahresbericht und informieren über Einnahmen und Ausgaben für ihre Projekte. Jährliche Kosten für Verwaltung und Werbung weisen sie getrennt aus. So können Spender nachvollziehen, wie viel von ihrem Geld direkt in ein Hilfsprojekt fließt. Zur Transparenz gehört auch, auf Fragen der Spender zu antworten.
Checkliste: Die Guten finden
Je mehr der folgenden Merkmale auf eine Organisation zutreffen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Spendengelder zweckgemäß, sparsam und wirtschaftlich einsetzt.
Information. Informiert eine Organisation auf ihrer Website umfassend über Projekte und veröffentlicht einen Jahresbericht mit Finanzzahlen, ist das positiv.
Nachfrage. Seriöse Organisationen veröffentlichen Kontaktadressen. Hier bekommen Spender Auskünfte zu Projekten.
Kosten. Organisationen setzen Geld ein, um auf Notfälle aufmerksam zu machen, die Mittelverwendung zu organisieren und transparent zu berichten. Für Werbung und Verwaltung sollten sie nicht mehr als 30 Prozent der Ausgaben verwenden.
Werbematerial. Organisationen sollten sachlich werben. Bettelbriefe oder grausame Fotos, die mögliche Spender unter Druck setzen, gehören nicht dazu.
Haustürwerbung. Seriöse Organisationen, die an der Haustür um Spenden werben, drängen niemals zur sofortigen Unterschrift.
Sammlungen. Auf der Straße sollte ein Spendensammler einen Mitgliedsausweis vorzeigen können. Auf dem Ausweis sollte der Name des Sammlers und ein Hinweis zu etwaigen erfolgsabhängigen Vergütungen zu lesen sein.
Gemeinnützigkeit. Der Freistellungsbescheid des Finanzamts belegt die Gemeinnützigkeit der Organisation.
Tipp: In unserem Special Spenden von der Steuer absetzen erklären wir, worauf Sie achten müssen, wenn auch das Finanzamt Ihr gutes Werk würdigen soll.
Spendensiegel des DZI
Bis zu 30 Prozent der Gesamtausgaben für Verwaltung und Werbung auszugeben, hält das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) gerade noch für vertretbar. Im Durchschnitt beträgt der Anteil bei den Spendensiegel-Organisationen laut DZI aber nur 12 Prozent. Das DZI ist eine Stiftung, die sich zu 45 Prozent aus öffentlichen Zuwendungen und zu 55 Prozent aus Eigeneinnahmen finanziert. Sie vergibt seit 1992 das DZI-Spenden-Siegel.
Prüfung nach strengen Kriterien
Erhalten können es Organisationen, die sich jährlich von DZI-Mitarbeitern nach strengen Kriterien prüfen lassen. Nur wer sachlich wirbt, Mittel zweckgerichtet, sparsam und wirtschaftlich einsetzt und eine funktionierende Kontrolle der Planungen und Entscheidungen für jedes Projekt nachweisen kann, bekommt das DZI-Siegel.
230 Organisationen haben das Siegel
Für die jährliche Prüfung zahlen die Organisationen einen Grundbetrag von maximal 1 500 Euro plus einen Zusatzbetrag, der bis zu 0,035 Prozent der jährlichen Gesamteinnahmen, maximal 11 500 Euro plus Mehrwertsteuer beträgt. Aktuell haben rund 230 Organisationen das Siegel. Etwa 30 Prozent der Erstantragsteller scheitern Jahr für Jahr an den strengen Prüfkriterien.
Wer es nicht hat, muss nicht unseriös sein
Spender, die eine Organisation nicht kennen und wissen wollen, ob sie seriös arbeitet, erhalten auf der DZI-Website auch Auskünfte über einzelne Organisationen, die das Siegel nicht haben. Kein DZI-Siegel zu haben, bedeutet nicht, dass „diese Organisationen oft nicht im gewissen Maße gute Arbeit leisten“, erklärt das DZI. Es hapere aber im Einzelnen häufig deutlich an einer optimalen Qualität.
DZI-Siegel besonders aussagekräftig
Finanztest hält das DZI-Spenden-Siegel im Vergleich zu anderen Siegeln für besonders aussagekräftig, da es eine umfassende Prüfung von außen voraussetzt und nicht nur die Kontrolle durch einen Interessenverband.
Andere Siegel
Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrates oder des Verbands Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (Venro) erhalten ein kostenpflichtiges Siegel, wenn sie wichtige Informationen über Projekte und Finanzen veröffentlichen. Dagegen ist das Logo für Transparenz der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) nach Unterschrift unter eine Selbstverpflichtung kostenlos.
SOS Kinderdorf: Jedes Kind braucht ein Zuhause
Die Idee, eine „Mutter“ für elternlose Kinder zu engagieren und sie in einem Kinderdorfhaus aufwachsen zu lassen, stammt von dem Österreicher Hermann Gmeiner.
In 137 Ländern aktiv
Seit 1949 wurden überall auf der Welt Hunderte Kinderdörfer gegründet. Heute gibt es in einem weltweiten Verbund 137 SOS-Kinderdorf-Vereine, die rund 414 000 Kinder in 137 Ländern betreuen. In Deutschland gibt es zwei Organisationen: Der Verein SOS Kinderdörfer weltweit ist im Ausland tätig, während der Verein SOS Kinderdorf hauptsächlich in Deutschland arbeitet.
Hilfe aus einer Hand
„SOS Kinderdorf“ kümmert sich um elternlose und benachteiligte Kinder in Deutschland. In 39 Einrichtungen werden über 100 000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt. Es gibt ein breites Spektrum von Gesundheits-, Beratungs- und Ausbildungszentren sowie Behindertenwerkstätten, die Hilfe aus einer Hand anbieten.
Kinder leiden besonders unter sozialer Isolation
Politisch fordert SOS Kinderdorf zum Beispiel, dass durch Corona entstandene Belastungen wie soziale Isolation nicht auf den Rücken der Kinder ausgetragen werden dürfen und dass Hilfsangebote auch in Corona-Zeiten jederzeit zugänglich sein müssen.
Insgesamt 176 Millionen Euro Spenden eingeworben
Der Verein SOS-Kinderdörfer weltweit, der 2018 Geldspenden von rund 91 Millionen Euro erhielt, setzt 20 bis 30 Prozent seiner Ausgaben für Werbung und Verwaltung ein, beim deutschen Verein SOS-Kinderdorf, der 2018 rund 85 Millionen Euro bekam, sind es 10 bis 20 Prozent. Beide Vereine haben das DZI-Spenden-Siegel und sitzen in München.
Ärzte ohne Grenzen: Medizinische Hilfe in 70 Ländern
Für die 1971 in Paris gegründete Organisation Ärzte ohne Grenzen arbeiten jährlich etwa 65 000 Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen, Logistiker, Hebammen und Finanzexperten. Ziel ist es, in Konfliktgebieten, nach Naturkatastrophen oder nach dem Ausbruch von Epidemien humanitäre und medizinische Nothilfe zu leisten. Aktuell ist die Organisation weltweit in rund 70 Ländern aktiv. Gemeinsam mit einheimischen Helfern betreibt sie mobile Kliniken, Gesundheits- und Ernährungszentren und Notunterkünfte.
2020 kümmerte sich Ärzte ohne Grenzen beispielsweise um die Wasser- und Sanitärversorgung nach dem Hochwasser im Südsudan. Auf der Sea Watch 4 im Mittelmeer übernahm sie die medizinische Versorgung von Flüchtlingen. In Syrien wurden nach dem Luftangriff auf Idlib Verletzte im von der Organisation betriebenen Krankenhaus behandelt.
Vorkämpfer für eine humane Flüchtlings- und Asylpolitik
Politisch fordert Ärzte ohne Grenzen von der Europäischen Union (EU) eine humane Flüchtlings- und Asylpolitik. Mit der Kampagne „Zugang zu unentbehrlichen Medikamenten“ soll Verantwortlichen in Forschung, Politik und Industrie klargemacht werden, dass dringend benötigte Medikamente auch für Arme erschwinglich sein müssen.
Von jedem Euro fließen 87 Cent in Projekte
Die Organisation erhielt 2018 Spenden von fast 130 Millionen Euro. Laut Website fließen von jedem Euro 87 Cent in die Projektarbeit, rund 2 Cent in die Erstellung von Berichten und 11 Cent in Verwaltung und Werbung. Die Organisation hat das DZI-Spenden-Siegel.
Nicht empfehlenswert: Von diesen Organisationen raten DZI und ADD ab
... weil sie Spender mit Geschenken unter Druck setzen
Beim Verein Child-Help Hilfe für Kinder mit schweren Missbildungen e. V. mit Büro in Hamburg ist die Höhe der Verwaltungs- und Werbekosten nicht veröffentlicht. Laut DZI setzt der Verein Spender unter Druck, indem er ihnen Werbegeschenke schickt, die ausdrücklich als Dank für eine noch nicht geleistete Spende bestimmt sind. Bei Spendern würde so ein schlechtes Gewissen erzeugt, wenn sie kein Geld überweisen. Der ADD hat dem Verein 2018 Spendenaufrufe und -sammlungen in Rheinland-Pfalz verboten.
Der Verein St. Josefs Indianer Hilfswerk e. V. aus Offenbach am Main sammelt Spenden für ein Internat in den USA, das junge Lakota-Indianer unterrichtet und versorgt. Das DZI kritisiert die drängelnde Spendenwerbung. Geschenke als ausdrücklichen Dank für eine noch nicht geleistete Spende zu verschicken, schüre bei Spendern – falls sie nicht spendeten – ein schlechtes Gewissen. Auch hält das DZI die Verwaltungs- und Werbekosten, die 2018 mehr als 30 Prozent der Gesamteinkünfte von rund 9 Millionen ausmachten, für unvertretbar hoch.
... weil sie zu viel Geld für Werbung und Verwaltung ausgeben
Der Verein Dekuna e. V. mit Büro in Staufenberg und Wismar darf in Rheinland-Pfalz keine Spenden mehr einsammeln. Anlass für das Sammlungsverbot der ADD waren Hinweise, wonach die Dekuna wiederholt Spendenabbuchungen der Vereine Organisation für Notleidende Kinder e. V. – „ONK“ und Deutsche Gesellschaft Tiere & Natur e. V. (beide Wismar) fortgeführt hat, obwohl diese Vereine landesweit keine Sammlungen mehr durchführen dürfen. Die Überprüfung der Dekuna erfolgte vor allem, weil der Verein laut Satzung bis zu 85 Prozent der Mitgliedsbeiträge für Fremdfirmen, Mitgliedergewinnung und Mitgliederverwaltung verwenden darf. Gegen das Sammlungsverbot kann Dekuna rechtlich vorgehen.
Auch der BHR Bundesverband Rettungshunde e. V. in Hünxe, der seine Einnahmen im Jahr 2019 mit rund 5,9 Millionen Euro angibt, ist laut DZI nicht förderungswürdig. Die auf der Website veröffentlichten Ausgaben für Werbung, Verwaltung und Geschäftsführung seien mit rund 53 Prozent der Gesamtaufwendungen unvertretbar hoch.
... weil sie nicht belegen, wofür sie die Spenden verwenden
Gegen den erst 2018 gegründeten Verein Kinder Krebs Aktion Deutschland e. V. in Berlin hat die ADD 2020 bereits zum vierten Mal ein Zwangsgeld verhängt. Damit will die Aufsichtsbehörde ein im August 2019 für Rheinland-Pfalz verfügtes Sammlungsverbot durchsetzen. Der Verein hatte in Rheinland-Pfalz unter anderem mit Telefon-Werbemaßnahmen zu Spenden aufgerufen und Geldspenden von Konten der Spender eingezogen. Eine satzungsgemäße Verwendung der Spenden habe er gegenüber der ADD nicht nachgewiesen.
... weil sie ihren gesetzlichen Auskunftspflichten nicht nachkommen
Beim Kinderkrebswerk für Deutschland e. V. aus Detmold ist laut DZI unklar, ob der Verein vom Finanzamt als steuerbegünstigt anerkannt ist und ob er Spendenquittungen ausstellen darf. Die ADD hat bereits 2014 gegen den Verein ein Sammlungsverbot verfügt. Danach ist es dem Verein untersagt, Spendensammlungen in Rheinland-Pfalz durchzuführen. Auch sei der Verein seinen gesetzlichen Auskunftspflichten nicht nachgekommen: Gegenüber der ADD habe er keine Hilfsmaßnahmen für betroffene krebskranke Kinder nachgewiesen.
.. weil unklar ist, ob sie Spenden zweckgemäß verwenden
Der Verein Kolibri Hilfe für krebskranke Kinder Deutschland e. V. in Berlin darf in Rheinland-Pfalz keine Geldsammlungen durchführen und keine Fördermitglieder werben. Bankeinzüge müssen durch den Verein gestoppt werden. Das hat die ADD verfügt. Zuvor hatte sie bei einer Prüfung festgestellt, dass eine einwandfreie und zweckgemäße Verwendung der Spenden nicht gewährleistet sei.
Dem Verein Sternchenkinder e. V. aus Lasel, der Angehörigen von verstorbenen Kindern Hilfe anbietet, sind Spendensammlungen und Abbuchungen von Spenden in Rheinland-Pfalz von der ADD untersagt worden. Der Verein kam der Aufforderung der ADD nicht nach, Spendeneingänge offenzulegen und eine zweckgemäße Verwendung der Erträge darzulegen.
Spendenrechner: So viel Steuern sparen Sie
Um Ihren persönlichen Steuervorteil – ausgenommen Parteispenden – zu berechnen, geben Sie einfach alle in dem jeweiligen Steuerjahr von Ihnen geleisteten Spenden als Gesamtsumme in unseren Spendenrechner ein und tragen den Gesamtbetrag Ihrer Einkünfte ein. Hat sich Ihr Einkommen seit dem letzten Steuerbescheid nicht verändert, können Sie einfach den entsprechenden Betrag aus dem Bescheid ablesen und eingeben.
Sparbeispiel: Hat ein Ehepaar im Jahr 2021 Einkünfte in Höhe von 35 000 Euro und übers Jahr insgesamt 3 000 Euro gespendet, spart es rund 804 Euro Steuern (berücksichtigt ist ein Kirchensteuersatz von 8 Prozent). Alleinstehende sparen bei gleichen Werten rund 1 030 Euro.
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@danfer: Wir haben die Spendenapp des Welternährungsprogrammes der Vereinten Nationen nicht getestet. Daher können wir Ihnen mit keiner Aussagen zum Anteil der Werbungs- und Verwaltungskosten, zur Verwendung der Spendenmittel und anderen Detailinfos dienen. Es gibt viele Veröffentlichungen zum Welternährungsprogramm. Spendenwillige können sich zu deren Tätigkeit über die Sichtung der Presseartikel zur Organisation ein erstes Bild machen. In 2020 hat das Welternährungsprogramm den Friedensnobelpreis bekommen. (maa)
@Stiftung_Warentest, Ich habe eine Frage zum "Share the Meal"-Programm der United Nations. Zählt das WFP (World Food Programme) Ihrer Meinung nach zu den seriösen oder unseriösen Organisationen? Ich konnte bei der DZI leider nichts zu der Organisation finden. Danke und Grüße
@porcupine9: Ja, auch der Einsatz professioneller Werbeagenturen kann ein Kriterium für das Aussortieren einer Hilfsorganisation sein. Mit oder ohne den Einsatz der professionellen Werbeagenturen sollten sich die Verwaltungskosten der Organisation nicht über 30% bewegen. Das Ausüben von Druck auf die Spendenwilligen ist nach den Kriterien des DZI nicht erlaubt. Wem unseriöse Werbemethoden bei einer Organisation mit einem DZI-Siegel feststellt, kann das DZI darüber informieren. Weitere Infos des DZI zu diesem Thema finden Sie hier: www.dzi.de/wp-content/pdfs_Spendentipps/Haustuer_Strassenwerbung.pdf (maa)
Zu Recht weisen Sie unter der Rubrik "Was Spender wissen sollten" auf die Bedeutung von Kosten, Nutzen sowie der Transparenz hin. Leider erwähnen Sie in diesen Zusammenhang nicht, dass sich viele, sicher grundsätzlich Unterstützens werte Organisationen in Fußgängerzonen, oder auch gerne an der Haustür, durch professionelle Werbeagenturen vertreten lassen. Meist junge Leute, gekleidet (oder verkleidet?) als Vertreter der Organisation, gaukeln ahnungslosen Mitmenschen vor, sie seien "hausinterne" Mitglieds-werber. Dass somit vom ersten Jahresbeitrag "dank" Provisionen für die Agentur fast nichts bei den Organisationen selbst ankommt, weiß kaum jemand. Davor hätten Sie warnen können. Stattdessen schreiben Sie, man solle sich einen Mitgliedsausweis zeigen lassen. Wer macht das schon, wenn das Gegenüber die Kleidung einer der bekannten Organisation trägt? Und wer hat nicht auch schon mal erlebt, dass diese Werber an der Haustür oder auf der Straße sehr aufdringlich sein können?
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@danfer: Wir haben die Spendenapp des Welternährungsprogrammes der Vereinten Nationen nicht getestet. Daher können wir Ihnen mit keiner Aussagen zum Anteil der Werbungs- und Verwaltungskosten, zur Verwendung der Spendenmittel und anderen Detailinfos dienen.
Es gibt viele Veröffentlichungen zum Welternährungsprogramm. Spendenwillige können sich zu deren Tätigkeit über die Sichtung der Presseartikel zur Organisation ein erstes Bild machen. In 2020 hat das Welternährungsprogramm den Friedensnobelpreis bekommen. (maa)
@Stiftung_Warentest,
Ich habe eine Frage zum "Share the Meal"-Programm der United Nations.
Zählt das WFP (World Food Programme) Ihrer Meinung nach zu den seriösen oder unseriösen Organisationen?
Ich konnte bei der DZI leider nichts zu der Organisation finden.
Danke und Grüße
@porcupine9: Ja, auch der Einsatz professioneller Werbeagenturen kann ein Kriterium für das Aussortieren einer Hilfsorganisation sein. Mit oder ohne den Einsatz der professionellen Werbeagenturen sollten sich die Verwaltungskosten der Organisation nicht über 30% bewegen.
Das Ausüben von Druck auf die Spendenwilligen ist nach den Kriterien des DZI nicht erlaubt. Wem unseriöse Werbemethoden bei einer Organisation mit einem DZI-Siegel feststellt, kann das DZI darüber informieren. Weitere Infos des DZI zu diesem Thema finden Sie hier:
www.dzi.de/wp-content/pdfs_Spendentipps/Haustuer_Strassenwerbung.pdf
(maa)
@Drittersein: Ja, Organisationen wie Finanzwende, Lobbycontrol, ... laufen in der Übersicht in der Grafik zur Spendenverteilung unter "Andere". (maa)
Zu Recht weisen Sie unter der Rubrik "Was Spender wissen sollten" auf die Bedeutung von Kosten, Nutzen sowie der Transparenz hin. Leider erwähnen Sie in diesen Zusammenhang nicht, dass sich viele, sicher grundsätzlich Unterstützens werte Organisationen in Fußgängerzonen, oder auch gerne an der Haustür, durch professionelle Werbeagenturen vertreten lassen. Meist junge Leute, gekleidet (oder verkleidet?) als Vertreter der Organisation, gaukeln ahnungslosen Mitmenschen vor, sie seien "hausinterne" Mitglieds-werber. Dass somit vom ersten Jahresbeitrag "dank" Provisionen für die Agentur fast nichts bei den Organisationen selbst ankommt, weiß kaum jemand. Davor hätten Sie warnen können. Stattdessen schreiben Sie, man solle sich einen Mitgliedsausweis zeigen lassen. Wer macht das schon, wenn das Gegenüber die Kleidung einer der bekannten Organisation trägt? Und wer hat nicht auch schon mal erlebt, dass diese Werber an der Haustür oder auf der Straße sehr aufdringlich sein können?