Der Prozessfinanzierer Juri KG wurde 1999 in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift "Mein Geld" ausführlich vorgestellt. Was in der Berichterstattung fehlte: Namen von Ansprechpartnern, Telefonnummern und die Adresse des Unternehmens. Nachfragen beim Berliner "Mein Geld"-Verlag "Internet Media AG" ließen den Anrufer stutzen, der eine Finanzierung für seinen Fall suchte. Er wurde vom Verlagsmitarbeiter aufgefordert, die Prozessunterlagen an den Verlag zu senden. Man werde das schon regeln.
Auf die skeptische Nachfrage, wie das denn gehe, erfuhr der Testanrufer: "Wir sind zwar die Zeitschrift "Mein Geld", wir sind aber auch die Juri KG." Weitere Details zum Unternehmen waren nicht zu bekommen. Erst eine offizielle Finanztest-Anfrage ergab, dass Juri erst noch tätig werden und Geschäftskapital von "größeren Unternehmen" einsammeln wolle.
Im Internetangebot der offensichtlich kooperierenden Zeitschrift "Mein Geld" wird die Juri KG aber schon vor ihrem offiziellen Start als interessantes "Top 6-Unternehmen" für Anleger angepriesen. Dass der Anrufer, der nur einen Finanzierer für seinen konkreten Fall suchte, ebenfalls auf die "tolle Anlagemöglichkeit" hingewiesen wurde, spricht dafür, dass es den Betreibern der Firma lediglich darum geht, Unternehmensanteile zu verkaufen.
Im Dunkeln bleibt, inwieweit die Juri KG überhaupt in der Lage ist, die Erfolgsaussichten juristischer Fälle zu bewerten und diese anschließend zu finanzieren. Von einem Vertrag mit dem Unternehmen rät Finanztest daher ab.
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