
Vertragsabschluss. Entscheidend ist, genau die Leistungen zu versichern, die Ihnen wichtig sind. Dabei hilft unsere Checkliste. © Getty Images / EyeEm
Die Leistungen in verschiedenen Tarifen der privaten Krankenversicherung sind sehr unterschiedlich. Unsere Checkliste hilft, Angebote zu prüfen und zu vergleichen.
Leistungen der Krankenversicherung in jedem Tarif anders
Anders als bei den gesetzlichen Krankenkassen sind die Leistungen in der privaten Krankenversicherung nicht einheitlich geregelt. Wer sich privat versichern möchte, kann zwischen hunderten von Angeboten und Tarifkombinationen wählen. Welche Behandlungen, Untersuchungen und medizinische Leistungen Patienten überhaupt erstattet bekommen, und welchen Anteil der Rechnung die private Krankenversicherung übernimmt, hängt vom einzelnen Vertrag ab.
Lücken im Schutz: Später höher versichern ist oft nicht möglich
Fehlt eine wichtige Leistung, können Kunden sie nicht einfach später „nachkaufen“, wenn sie sie im Krankheitsfall benötigen. Die Versicherer können sie wegen ihres Gesundheitszustandes ablehnen oder Risikozuschläge verlangen. Alle Leistungen, die ein Tarif nicht abdeckt, müssen sie dann entweder selbst bezahlen oder darauf verzichten. Auch beim Tarifwechsel innerhalb des eigenen Versicherers müssen Kunden für höhere Leistungen eine erneute Gesundheitsprüfung machen.
Neuer Vertrag oder Tarifwechsel: Erst Leistungen checken
Deshalb ist es wichtig, vorher genau zu prüfen, welchen Versicherungsschutz ein Vertrag enthält. Mit den Angeboten aus unserem Vergleich Private Krankenversicherung sind Kunden auf der sicheren Seite. Wir haben nur Tarife in den Test aufgenommen, die einen Versicherungsschutz deutlich über den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen bieten.
Doch was ist, wenn ein Versicherungsvertreter einen anderen Tarif vorschlägt? Und wie gehen bereits privat Versicherte vor, die in einen anderen Tarif ihrer Gesellschaft wechseln wollen? Dabei hilft unsere Checkliste.
Das bietet unsere Checkliste Private Krankenversicherung
Angestellte, Selbstständige, Beamte
Sie erhalten als PDF zum Download eine Checkliste.
Leistungen
Mit der Checkliste können Sie systematisch alle Leistungsbereiche prüfen: Bis zu welcher Höhe erstattet der Versicherer Arzthonorare? Zahlt er auch für rezeptfreie Medikamente? Wie viele Sitzungen Psychotherapie werden bezahlt? Liegen Sie im Krankenhaus im Ein- oder Zweibettzimmer? Wie hoch ist der jährliche Selbstbehalt?
Empfehlungen
Die Checkliste enthält zu jedem Punkt die Empfehlungen der Stiftung Warentest oder Hinweise, was am Markt üblich ist. So können Sie sich orientieren.
Ausfüllen
Die PDF-Checkliste enthält verständliche Erläuterungen und ist ausfüllbar. Sie können sie ausdrucken oder auch am Computer bearbeiten, zum Beispiel per Laptop im Gespräch mit Ihrem Versicherungsberater.
Neukunden: Hilfe bei Vergleich und Auswahl
Wer sich neu versichert, erhält mit der Checkliste eine Hilfe, um Angebote privater Krankenversicherungen zu vergleichen und die passende auszuwählen. Damit stellen Sie sicher, dass der Vertrag alles absichert, was Ihnen wichtig ist. Legen Sie zum Beispiel Wert auf Behandlungen beim Heilpraktiker oder wollen Sie sich eine möglichst umfangreiche Kostenerstattung für Zahnersatz sichern, zeigt Ihnen die Checkliste, was ein vorliegendes Angebot in diesen Punkten bietet. Wenn Sie ein besonders preisgünstiges Angebot suchen, hilft Ihnen die Checkliste, gefährliche Leistungslücken zu vermeiden.
Privat Versicherte: Wechsel in günstigere Tarife
Sind Sie bereits privat versichert, können Sie oft Beiträge sparen durch einen Wechsel in einen gleichartigen Tarif bei Ihrem Versicherer. Doch Vorsicht: Gleichartig heißt nicht gleichwertig. Mit der Checkliste können sie Punkt für Punkt Ihren jetzigen Vertrag und mögliche Alternativen durchgehen. So sehen Sie:
- Welche Mehrleistungen bietet ein anderer Tarif im Vergleich zu Ihrem derzeitigen Vertrag? Nur für diese darf der Versicherer nach einer erneuten Gesundheitsprüfung Risikozuschläge verlangen, und Sie können sie auch ausschließen.
- An welcher Stelle müssten Sie auf Leistungen verzichten? So können Sie bewusst entscheiden, ob es Ihnen die Beitragsersparnis wert ist, wenn Sie dafür künftig im Krankenhaus im Mehrbettzimmer liegen oder die Hälfte jeder Physiotherapie-Behandlung selbst bezahlen müssen.
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- Der Beitrag steigt, was tun? Um ihn zu senken, können Sie in einen anderen Tarif bei Ihrer privaten Krankenversicherung wechseln. Wir zeigen, wie der Wechsel läuft.
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- Reicht das Geld nicht für die PKV-Beiträge, heißt es schnell zu handeln. Standardtarif und Basistarif können Auswege sein, der Notlagentarif ist nur eine Zwischenlösung.
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- Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) steigen. Wir erklären, wer in die gesetzliche Krankenkasse (GKV) zurück wechseln kann und wie das geht.
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Kommentarliste
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Wichtiger Hinweis fehlt:
Wer sich privat krankenversichert, handelt sich zwingend die private Pflegepflichtversicherung ein. Bei gleichen Leistungen der gesetzlichen und der privaten PPV unterscheiden sich die Beiträge wegen der unterschiedlichen Systeme erheblich:
Gesetzliche PPV:
Beiträge einkommensabhängig, fester Prozentsatz, Bundeszuschuss aus Steuermitteln. Privat Versicherte zahlen also über ihre Steuern doppelt.
Private PPV:
Beiträge unabhängig vom Einkommen, kein Bundeszuschuss! Sie werden jährlich je Alterskohorte neu kalkuliert. Wegen des erhöhten Pflegebedarfs mit zunehmendem Alter steigen die Beiträge deshalb erheblich. Mein Beitrag zur privaten PPV hat sich seit 2016 mehr als verdreifacht (2016 58,84 €, 2025 180,15 €). Wenn ich als Selbständige freiwillig gesetzlich versichert wäre, würde mein Beitrag zur PPV 2025 nur 52,43 € betragen (Mindestbeitrag).
Der Mindestbeitrag zur freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung würde nur 260,78 € betragen. Ich zahle 657,31 €.
Mehr als 20 Jahre war ich Patient eines Augenarztes, der nun seine Praxis aufgegeben hat. Auf der Suche nach einem neuen Arzt war bei der Nachfrage nach einem Termin nie die Versicherungsart entscheidend, die wurde nie abgefragt, sondern die Frage: "Sind Sie Patient bei uns?". Die kürzeste Wartezeit bei mir als Neupatienten war 4 Monate. Noch länger muß ich auf einen Termin beim Nephrologen warten, der mir nach einer Check-up-Untersuchung dringend nahegelegt wurde. Hier wurden mir als Neupatienten im Januar früheste Termine Anfang Juli, aber auch Ende Oktober genannt. Ich habe in beiden Fällen ca. 10 Ärzte in der weiteren Umgebung angefragt. Von einer bevorzugten Terminvergabe für Privatversicherte (PKV versichert seit 40 Jahren) habe ich auch sonst bisher kaum etwas gespürt (und diese auch prinzipiell nicht gewollt).
@Grisu_8; oliverm74: Vielen Dank für den Hinweis. Es gibt nur eine Liste für alle drei Berufsgruppen. Wir korrigieren den Text.
Beim Download fehlt leider die zitierte Checkliste für Beamte!
Wo kann ich die finden?
Vielen Dank!
Schönen guten Morgen,
vielen Dank für die Ausarbeitung des Tests zur PKV.
Sie bieten oben im Text Checklistes zur eigenen Kontrolle der Leistungen seiner gewählten PKV an. Im Text steht dabei, dass es zwei Listen gebe. "Eine gemeinsame für Angestellte und Selbstständige und eine weitere speziell für Beamte."
Wenn ich die Listen aufrufe, erhalte ich eine einzelne, auf der steht, dass sie für Angestellte, Selbstständige und Beamte gleichermaßen verwendet werden kann.
Können Sie das bitte in Einklang bringen?
Als Beamter erhalte ich Basistarif meiner PKV das, was die Beihilfe auch erfüllt. Das lässt sich daher aus meiner Sicht schwer vergleichen, oder?
Vielen Dank und freundliche Grüße