Von Pneumokokken bis Polio – die Liste der Infektionskrankheiten, gegen die es Impfungen gibt, ist lang. Meist ist der Schutz bereits für kleine Kinder vorgesehen, teils aber auch für Erwachsene und bis ins hohe Alter. Die Krankenkassen erstatten die Kosten für Impfungen, die die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert-Koch-Institut offiziell empfiehlt.
Orientierungshilfe
Sind all diese Impfungen notwendig? Überwiegt der Nutzen die Risiken? Viele Menschen sind bei dem Thema verunsichert, zumal Impfgegner und -befürworter seit Jahrzehnten darüber streiten. Die Stiftung Warentest will Orientierung bieten. Unser Expertenkreis erarbeitet seit dem Jahr 2012 Einschätzungen zu Impfungen und den jeweils verfügbaren Impfstoffen.
Experten
- Prof. Gerd Glaeske, Leiter der Abteilung Gesundheit, Pflege und Alterssicherung an der Uni Bremen sowie des Instituts Pharmafacts;
- Dr. Judith Günther, Pharmafacts;
- Prof. Winfried V. Kern, Leiter der Infektiologie am Uniklinikum Freiburg;
- Prof. Michael M. Kochen, Lehrbeauftragter an der Uni Freiburg und von 1989 bis 2011 Direktor der Allgemeinmedizin an der Uni Göttingen.
- Prof. Barbara Schmalfeldt, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (für die HPV-Impfung).
Methodik
Für ihre Einschätzungen werten die Experten die aktuelle Studienlage aus, orientiert an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin. So beurteilen sie Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit der Impfungen – sowie zur Häufigkeit und Gefährlichkeit der zugrunde liegenden Krankheiten. Es geht um das Nutzen-Risiko-Verhältnis für den Einzelnen, aber auch darum, wie sich die Krankheit innerhalb der Gesellschaft entwickelt, wenn größere Bevölkerungsgruppen geimpft werden. Wie die Stiftung Warentest zu ihren Impfeinschätzungen kommt, legen wir ausführlich in unserer Methodenbeschreibung dar. Eine Übersicht über die Einschätzungen der Stiftung Warentest zu verschiedenen Impfungen finden Sie in unseren Specials Impfungen für Kinder und Impfungen für Erwachsene.
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@witt: Danke für den Hinweis. Wir versuchen unsere Inhalte regelmäßig zu aktualisieren, wobei der Zyklus unter anderem davon abhängt, in welchem Turnus wir Begutachtungen zu medizinischen Themen durchführen lassen. Am angegebenen Datum ist stets ersichtlich, auf welchem Stand unsere Veröffentlichungen beruhen.
Überholt. Z.B. gegenwärtige Impfempfehlung für Senioren ist PCV20 und in Kürze wohl PCV21. Bitte updaten oder nicht mehr anzeigen.
@Benutzerinnen: Bluthochdruck gehört zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ob Sie zu einer Risikogruppe für einen schweren Verlauf einer Pneumokokkeninfektion gehören, können wir nicht beantworten (hier wären weitere Faktoren, wie etwas das Alter oder wie die etwaige Behandlung des Bluthochdrucks erfolgt, zu berücksichtigen) – und wir dürfen auch keinen individuellen medizinischen Rat geben. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Pneumokokkenimpfung für Sie wichtig ist. Unsere grundsätzliche Einschätzung der Impfung für verschiedene Personengruppen finden Sie in der Tabelle. (ka/cr)
Sollte eine Pneumokokkenimpfung bei Bluthochdruck - essentieller Hypertonie - durchgeführt werden? Zählt Bluthochdruck als "Herz-Kreislauf-Erkrankung" und damit als Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer Pneumokokkeninfektion?
@Ilse-47: In der Regel ist auf die Meinung des behandelnden Arztes und Apothekers Verlass. Eine individuelle Empfehlung aus der Ferne ist nicht möglich. Die Stiftung Warentest veröffentlicht grundsätzliche Einschätzungen zu Impfungen für bestimmte Personen- und Altersgruppen. Die Entscheidung, ob eine Impfung im Einzelfall möglich ist, kann und darf nur ein Arzt treffen - so kann z.B. eine akute oder chronische Erkrankung eine Kontraindikation für eine Impfung sein. Die Arbeit der Stiftung Warentest schließt somit konkrete Empfehlungen für den Einzelfall aus. Wir bitten Sie in diesem Punkt um Ihr Verständnis. Möglicherweise hilft es Ihnen, eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. (ka/cr)