Neue Covid-19-Variante Stratus erkennen – und sich schützen

Neue Covid-19-Variante - Stratus erkennen – und sich schützen

Corona-Virus in Groß­aufnahme. Seine derzeit dominierende Variante in Deutsch­land heißt Stratus. © Getty Images

Erkältet und auffällig heiser? Dann könnte es sich um die neue Corona-Variante namens Stratus handeln. Was Sie dazu jetzt wissen sollten.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt saisonal bedingt allmählich an. Laut Robert-Koch-Institut hat sich die 7-Tage-Inzidenz im September 2025 verdoppelt. Anfang Oktober lag sie bei etwa 5 Neuerkrankungen je 100 000 Einwohner.

Bei den Neuinfektionen hat eine Virus-Variante alle bisherigen nahezu verdrängt. Etwa 80 Prozent der Anste­ckungen gingen nun auf das Konto des Corona-Erregers „Stratus (XFG)“. Wissenschaftler gaben ihm auch den Spitz­namen „Franken­stein“. Der soll nicht auf ein Monster verweisen; das aktuelle Virus vereine vielmehr Mutationen verschiedener früherer Varianten in sich.

Welche Symptome treten bei Stratus auf?

Eine Infektion mit dem Stratus-Virus äußert sich in den meisten Fällen ganz ähnlich wie viele virusbedingte Erkrankungen der Atemwege: Husten, Fieber, Hals-, Kopf- und Glieder­schmerzen sowie Abge­schlagenheit. Im Zusammen­hang mit der neuen Corona-Variante wird außerdem häufig von Heiser­keit berichtet. Ob es sich bei einer Erkrankung um Corona oder zum Beispiel eine Grippe handelt, kann nur ein Test zeigen.

Tipp: Erkältungsmedikamente unterstützen meist nur begrenzt, ebenso Vitamin C. Unsere Arznei­mittel­expertinnen haben aktuell Mittel gegen Halsschmerzen bewertet.

Wie gefähr­lich ist Stratus?

Eine erneute Pandemie droht durch den Erreger nach Einschät­zung der Welt­gesund­heits­organisation (WHO) und des RKI nicht. Einige der Mutationen machen es Antikörpern zwar etwas schwerer, das Virus zu bekämpfen, wie Experimente an Mäusen zeigen. Das davon ausgehende Risiko hält die WHO aber für gering. Und auch das RKI sieht durch Stratus kein erhöhtes Risiko für die öffent­liche Gesundheit in Deutsch­land.

Tipp: Kurieren Sie eine Corona-Erkrankung gut aus, geben Sie dem Körper die nötige Zeit – auch um das Risiko, Long Covid oder Post Covid zu entwickeln, zu mindern.

Schützen aktuelle Impf­stoffe?

Die Experten erwarten, dass die vorhandenen Covid-19-Impfstoffe weiterhin vor schweren Krank­heits­verläufen schützen. Für die Saison 2025/2026 stehen an drei Virus-Subvarianten angepasste Impf­stoffe bereit.

Das RKI geht davon aus, dass besonders Anpassungen an den Virus-Stamm LP.8.1 dazu beitragen, die Wirk­samkeit der Impfungen aufrecht zu erhalten. Aktuell ist in Deutsch­land der an LP.8.1 adaptierte mRNA-Impf­stoff Comirnaty von Pfizer/Biontech verfügbar.

Sollte ich meine Impfung auffrischen lassen?

Die Ständige Impf­kommis­sion (Stiko) empfiehlt Impfungen nur Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf oder mit berufs­bedingt erhöhter Infektions­gefahr. Das sind alle ab 60 Jahren und Jüngere mit Grund­erkrankungen wie etwa chro­nischen Atemwegs-, Herz-Kreis­lauf-, Leber- oder Nieren­erkrankungen sowie Diabetes. Außerdem sollten laut Stiko Menschen, die in Pfle­geeinrichtungen leben oder im Gesund­heits­wesen mit Patienten­kontakt arbeiten, ihre Impfung auffrischen lassen.

Tipp: Die Covid-19-Impfung ist zeitgleich mit einer Grippeschutzimpfung möglich.

Sind die bisherigen Schnell­tests noch zuver­lässig?

Grund­sätzlich ja. Denn die Antigen-Schnelltests unter­suchen ein bestimmtes Protein des Virus, das sich nicht stark verändert hat. Allerdings schlagen viele Tests erst bei hoher Viruslast an, also in der Regel dann, wenn sich schon Symptome zeigen. Hat man sich infiziert aber noch keine Symptome, besteht eine hohe Wahr­scheinlich­keit für ein falsch negatives Test­ergebnis. Wer Kontakt mit Risik­opersonen hat, sollte darum bei Erkältungs­symptomen vorsichtig sein und beispiels­weise eine Maske tragen.

Tipp: So genannte Kombi-Selbsttests, die gleich­zeitig auf Grippe, Corona und RS-Viren prüfen sollen, gelten nach jetzigem Wissens­stand als weniger zuver­lässig.

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