Kinder­schutz-Apps im Test

So haben wir getestet

Kinder­schutz-Apps im Test Testergebnisse für 9 Kinder­schutz-Apps 09/2020 freischalten

Im Test: 6 Kinder­schutz-Apps für Smartphones (Android) und die Kinder­schutz­angebote der Betriebs­systeme Google Android und Apple iOS. Außerdem die App des gemeinnützigen Vereins Jusprog, die sich auf die Filterung von Webseiten konzentriert. Wir prüften die Apps und die Informationen von den Webseiten der Anbieter von März bis Juni 2020. Die Preise ermittelten wir auf den Webseiten.

Funk­tions­umfang: 35 %

Wir bewerteten unter anderem die angebotenen Kontroll­möglich­keiten der Eltern hinsicht­lich Nutzungs­zeit, Webseiten­aufrufen, verwendeter Apps und der Standort­nach­verfolgung des Kindes.

Fehler­freiheit: Wir untersuchten, ob die Funk­tionen leicht umgangen werden können und die App im Betrieb einwand­frei funk­tionierte.

Familien­orientierung: 30 %

Einstellungs­möglich­keiten: Wir prüften unter anderem, wie flexibel sich die Apps in der Familie nutzen lassen. Wie viele Smartphones können kontrolliert werden? Ist die Stand­ortverfolgung des Kindes voreinge­stellt? Gibt es eine Test­version?

Einrichtung und Nutzung: Wir beur­teilten unter anderem, wie problemlos sich die Apps installieren, einrichten und nutzen ließen. Drei Experten bewerteten den subjektiven Gesamt­eindruck.

Hilfe: Wir untersuchten, welche tech­nische Hilfe­stellung die Eltern erhalten und welche Kontakt­möglich­keiten die App anbietet.

Pädagogische Unterstüt­zung: 25 %

Anleitung für Eltern: Zwei Experten bewerteten die pädagogische Unterstüt­zung für die Eltern beim Benutzen der App und beim Einsatz der Kontroll­funk­tionen. Gibt es Begleit­texte für die Eltern zur alters­gerechten Anwendung der einzelnen Funk­tionen, wie zum Beispiel die Standort­nach­verfolgung der Kinder? Sind die dort gegeben Informationen pädagogisch sinn­voll und hilf­reich? Lassen sich die Informationen einfach auffinden und gibt es darüber hinaus weiterführende Links?

Tech­nische Begleitung der Eltern: Inwieweit ist eine pädagogische Unterstüt­zung auch in der App selbst tech­nisch bereits umge­setzt, zum Beispiel durch sinn­voll gezogene Alters­grenzen, die den gängigen Stan­dards folgen? Erfolgt die Rück­meldung der App an das Kind auch in passender Sprache?

Basis­schutz persönlicher Daten: 10 %

Spar­sames Erheben von Nutzer­daten umfasst das Daten­sende­verhalten der Apps und die Daten­spar­samkeit bei der Erst­anmeldung. Beim Erst-Log-in bzw. Anlegen des Nutzer­kontos wird etwa beur­teilt, inwieweit dafür nur notwendige Daten erforderlich sind. Um das Daten­sende­verhalten der Apps zu analysieren, fingen wir den Daten­strom ab, entschlüsselten ihn gegebenenfalls und suchten nach Daten­arten, die fürs Funk­tionieren der App unnötig sind, wie die Geräte-IDs der Smartphones.

Schutz von Daten­über­tragung und Login: Wir prüften, ob die Daten verschlüsselt über­tragen wurden und die App Maßnahmen für ein sicheres Pass­wort einsetzt.

Mängel in der Daten­schutz­erklärung: Ein Jurist prüfte die Daten­schutz­erklärungen und beur­teilte, ob sie die Anforderungen der Daten­schutz­grund­ver­ordnung (DS-GVO) erfüllen.

Abwertungen

Folgende Abwertungen setzten wir ein: Bei deutlichen Mängeln in der Daten­schutz­erklärung konnte das Urteil Basis­schutz persönlicher Daten nicht besser als ausreichend (3,6) sein, bei sehr deutlichen Mängeln nicht besser als ausreichend (4,0). War das spar­same Erheben von Nutzer­daten mangelhaft, wurde der Basis­schutz persönlicher Daten um eine halbe Note abge­wertet.

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18 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.10.2024 um 13:32 Uhr
    Neuauflage des Tests

    @knuthin: Es gibt auch Kinderschutz-Apps, die für beide Beriebssysteme, Android und iOS, angeboten werden, z.B. Google Family Link.

  • knuthin am 22.10.2024 um 07:48 Uhr
    Neuauflage des Tests

    Dass Apple eine integrierte Lösung anbietet (ähnlich wie Google mit Family Link) war mir bekannt. Zu dem von mir angesprochenen Problem, wie man als Eltern IOS-Geräte von einem Android-Smartphone aus steuert, sagen Sie leider nichts - möglicherweise wurde das Problem gar nicht verstanden.
    Noch einmal: die Schulen schreiben IPads vor und kümmern sich nicht um die Probleme, die dadurch zuhause entstehen, weil sich die Kontrolle der Geräte nur auf das Schulnetz beschränkt. Eltern werden so indirekt dazu gezwungen, sich - neben den Apple-Geräten für die Kinder - selber Apple-Geräte für die Kontrolle der Kindergeräte zuhause zuzulegen.
    Es gibt im Markt durchaus vereinzelte Lösungen (habe ich inzwischen herausgefunden), aber es wäre sehr hilfreich, wenn man sich zu deren Funktionalität bei Ihnen informieren könnte.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.09.2024 um 15:32 Uhr
    Neuauflage des Tests

    @knuthin: Gern geben wir Ihren Testwunsch an die Redaktion weiter.
    Auf iPhone und iPad funk­tioniert der Kinder­schutz mit den ins Betriebs­system iOS und iPadOS integrierten Funk­tionen. Auf den Hilfe-Seiten bei Apple finden Sie Infos dazu.

  • knuthin am 03.09.2024 um 12:41 Uhr
    Neuauflage des Tests

    Wir wünschen uns eine Neuauflage des Test 4 Jahre nach dessen Erscheinen. Wir sind Android-Smartphone und Windows-PC nutzende Eltern von Zwillings-Jungs, die seit 2 Jahren ein Android-Smartphone nutzen und nun für die Schule (7. Klasse) ein IPad verordnet bekommen haben, das sie natürlich nicht nur als Arbeitsgerät nutzen, sondern gerne auch für YouTube, TikTok, Roblox usw. Wie können wir dessen Nutzung von unseren Endgräten aus sinnvoll einschränken? Oder müssen wir uns ein Gerät von Apple zulegen? Die Schule hat da leider wenig Problembewusstsein. Dank und Viele Grüße

  • safexy am 03.03.2023 um 19:02 Uhr
    FamilyLink ist völlig unbrauchbar!

    Per Bug-Using ist alles möglich, da im Google-Playstore ein Browser implementiert ist und der Playstore ist nicht blockierbar in FamilyLink. Alle sperren von Webseiten, Videos können darüber umgangen werden. Schutz gleich null. Die aktive Zeit vom Google Playstore wird nicht angezeigt. Beispiel: Mein Sohn nutzt andere Apps ingesamt 5 Minuten, hat aber eine aktive Zeit von 2 Stunden und diese ist keiner App zugeordnet. Bis wir unseren Sohn auf frischer Tat ertappt hatten, konnten wir nur vermuten und unsere Vermutung war richtig.