
Neugierig. Kinder sind naturgemäß nicht begeistert, wenn ihre Eltern Grenzen setzen. Regeln können aber auch schützen. Vor Online-Sucht etwa.
Ob per Betriebssystem oder App: Software hilft Eltern, die Mediennutzung ihrer Kinder im Blick zu behalten. Manche App ist eher auf Überwachung als auf Kontrolle ausgelegt, wie der Kinderschutz-App-Test der Stiftung Warentest zeigt. Neben Apps bekannter Sicherheitssoftware-Spezialisten wie Kaspersky, Norton und McAffee haben wir auch die Kinderschutzsoftware der Betriebssysteme Google Android und Apple iOS geprüft. Nur zwei von neun Kinderschutzprogrammen im Test schneiden gut ab.
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Software kann unterstützen
Was treibt der Nachwuchs so am Smartphone? Das wüssten viele Eltern gern. „Besprechen Sie das mit Ihrem Kind“, sagen Pädagogen. „Nutzen Sie unsere App“, ergänzen die Anbieter von Kinderschutz-Apps. Apps sollen Eltern helfen, ihre Kinder zu schützen und zu kontrollieren. Die Software kann Webseiten blockieren, die etwa Sex, Gewalt und Waffen zeigen. Sie kann die Bildschirmzeit für Kinder auf ein gesetztes Limit begrenzen und die Ausführung nicht altersgerechter Apps blockieren. Die meisten Apps bieten auch eine Standortverfolgung an. Sie observieren den Nachwuchs via GPS-Satellitensignal, manche informieren die Eltern sogar, wenn das Kind von vereinbarten Wegen abweicht.
Das bietet der Kinderschutz-App-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 7 Kinderschutz-Apps und die Kinderschutz-Funktionen der beiden Betriebssysteme Apple iOS und Google Android. Die Preise reichen von 0 bis etwas mehr als 70 Euro.
Tipps und Hintergrund. Sie erfahren, ob es sich lohnt, Geld für eine Kinderschutz-Software auszugeben, was von den einzelnen Programmen zu halten ist, und wie Sie ungeeignete Webseiten blockieren. Renommierte Medienpädagogen und Experten verraten, wie Sie Kinder zu kompetenter und kritischer Mediennutzung erziehen können.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus 9/2020.
Kinderzugang einrichten
Alles beginnt mit dem ersten Tablet oder Smartphone. Sowohl Google als auch Apple bieten Benutzerkonten für Kinder, die sich von Eltern einstellen lassen. Apple hat die Kinderschutzfunktionen in seine Betriebssysteme iOS und iPadOS integriert, Google bietet sie für Android per Gratis-App Family Link an. Ähnlich funktionieren die anderen Programme im Test: Die Kinder-App kommt aufs Handy der Kids, die Elternversion auf die Smartphones der Erwachsenen. Mit der Eltern-App steuern sie Kinder-App und -konto. Das funktioniert auch via Notebook oder PC. Die meisten Apps arbeiteten im Test fehlerfrei und ließen sich kaum aushebeln.
Die Grenzen der Apps
Schon die Bezeichnung Kinderschutz-App ist hoch gegriffen. Die Apps helfen Eltern bei der Kontrolle und protokollieren, was das Kind tut. Umfassend schützen können sie es nicht. Keine App vermag es, Cybergrooming (Kontaktaufnahme zu Kindern via Internet) oder Mobbing zu verhindern. Anzüglichkeiten oder Übergriffe erkennen die Apps nicht. Mit einer Ausnahme: Famisafe von Wondershare kann Chatverläufe nach Schlüsselworten analysieren. Bedenklich daran: Es wäre eine schwere Verletzung der Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte des Kindes, wenn die Eltern es heimlich überwachen würden. Experten warnen davor. Unser Test zeigt, warum.
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