
Neugierig. Kinder sind naturgemäß nicht begeistert, wenn ihre Eltern Grenzen setzen. Regeln können aber auch schützen. Vor Online-Sucht etwa. © Westend61 / Jan Tepass
Ob per Betriebssystem oder App: Software hilft Eltern, die Mediennutzung ihrer Kinder im Blick zu behalten. Manche App ist eher auf Überwachung als auf Kontrolle ausgelegt, wie der Kinderschutz-App-Test der Stiftung Warentest zeigt. Neben Apps bekannter Sicherheitssoftware-Spezialisten wie Kaspersky, Norton und McAffee haben wir auch die Kinderschutzsoftware der Betriebssysteme Google Android und Apple iOS geprüft. Nur zwei von neun Kinderschutzprogrammen im Test schneiden gut ab.
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Testergebnisse für 9 Kinderschutz-Apps 09/2020Liste der 9 getesteten Produkte
Software kann unterstützen
Was treibt der Nachwuchs so am Smartphone? Das wüssten viele Eltern gern. „Besprechen Sie das mit Ihrem Kind“, sagen Pädagogen. „Nutzen Sie unsere App“, ergänzen die Anbieter von Kinderschutz-Apps. Apps sollen Eltern helfen, ihre Kinder zu schützen und zu kontrollieren. Die Software kann Webseiten blockieren, die etwa Sex, Gewalt und Waffen zeigen. Sie kann die Bildschirmzeit für Kinder auf ein gesetztes Limit begrenzen und die Ausführung nicht altersgerechter Apps blockieren. Die meisten Apps bieten auch eine Standortverfolgung an. Sie observieren den Nachwuchs via GPS-Satellitensignal, manche informieren die Eltern sogar, wenn das Kind von vereinbarten Wegen abweicht.
Das bietet der Kinderschutz-App-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 7 Kinderschutz-Apps und die Kinderschutz-Funktionen der beiden Betriebssysteme Apple iOS und Google Android. Die Preise reichen von 0 bis etwas mehr als 70 Euro.
Tipps und Hintergrund. Sie erfahren, ob es sich lohnt, Geld für eine Kinderschutz-Software auszugeben, was von den einzelnen Programmen zu halten ist, und wie Sie ungeeignete Webseiten blockieren. Renommierte Medienpädagogen und Experten verraten, wie Sie Kinder zu kompetenter und kritischer Mediennutzung erziehen können.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus 9/2020.
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Testergebnisse für 9 Kinderschutz-Apps 09/2020Kinderzugang einrichten
Alles beginnt mit dem ersten Tablet oder Smartphone. Sowohl Google als auch Apple bieten Benutzerkonten für Kinder, die sich von Eltern einstellen lassen. Apple hat die Kinderschutzfunktionen in seine Betriebssysteme iOS und iPadOS integriert, Google bietet sie für Android per Gratis-App Family Link an. Ähnlich funktionieren die anderen Programme im Test: Die Kinder-App kommt aufs Handy der Kids, die Elternversion auf die Smartphones der Erwachsenen. Mit der Eltern-App steuern sie Kinder-App und -konto. Das funktioniert auch via Notebook oder PC. Die meisten Apps arbeiteten im Test fehlerfrei und ließen sich kaum aushebeln.
Die Grenzen der Apps
Schon die Bezeichnung Kinderschutz-App ist hoch gegriffen. Die Apps helfen Eltern bei der Kontrolle und protokollieren, was das Kind tut. Umfassend schützen können sie es nicht. Keine App vermag es, Cybergrooming (Kontaktaufnahme zu Kindern via Internet) oder Mobbing zu verhindern. Anzüglichkeiten oder Übergriffe erkennen die Apps nicht. Mit einer Ausnahme: Famisafe von Wondershare kann Chatverläufe nach Schlüsselworten analysieren. Bedenklich daran: Es wäre eine schwere Verletzung der Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte des Kindes, wenn die Eltern es heimlich überwachen würden. Experten warnen davor. Unser Test zeigt, warum.
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Testergebnisse für 9 Kinderschutz-Apps 09/2020-
- WhatsApp, Signal, Telegram & Co sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Unser Messenger-Vergleich zeigt, welche der 16 Chat-Dienste im Test besonders sicher sind.
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- Mit den Standard-Datenschutz-Einstellungen bei WhatsApp offenbaren Sie viel von sich: Jeder sieht Ihr Profilbild und erfährt, wann Sie zuletzt online waren. Wenn Sie...
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- App-Tracking-Transparenz (ATT): So heißt die neue Funktion, mit der Apple iPhone-Besitzer vor Datenkraken schützen will. Leider hilft der Tracking-Schutz nur begrenzt.
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Per Bug-Using ist alles möglich, da im Google-Playstore ein Browser implementiert ist und der Playstore ist nicht blockierbar in FamilyLink. Alle sperren von Webseiten, Videos können darüber umgangen werden. Schutz gleich null. Die aktive Zeit vom Google Playstore wird nicht angezeigt. Beispiel: Mein Sohn nutzt andere Apps ingesamt 5 Minuten, hat aber eine aktive Zeit von 2 Stunden und diese ist keiner App zugeordnet. Bis wir unseren Sohn auf frischer Tat ertappt hatten, konnten wir nur vermuten und unsere Vermutung war richtig.
Auf der FAQ-Seite von JusProg zu Windows wird jetzt darauf hingewiesen, dass JusProg bei einer fehlgeschlagenen Installation ungefragt ein Passwort vergibt. Allerdings wird nicht darauf hingewiesen, dass dadurch der gesamte Rechner blockiert wird.
Man soll zur Problemlösung das Kontaktformular nutzen, nur antwortet leider keiner.
@Stifung Warentest,
Danke für Ihre Rückmeldung. Aber Ihre Anleitung ist komplett unbrauchbar. Das Programm installiert sich nach Öffnen der Installationsdatei selbständig. Dann erfolgt die Aufforderung zum Neustart und das war es dann. Das Programm ist installiert (sichtbar am Icon auf dem Desktop). Eine Abfrage zur Vergabe eines Passwortes gab es nicht. Ein Doppelklick auf den Icon ergibt nur die Meldung, dass die Installation fehlgeschlagen ist und es wird eine Support-PIN angezeigt. Beim Versuch, das Programm zu ändern / reparieren / löschen (egal ob durch Neustart der Installationsdatei oder über die App-Steuerung von Windows) wird das vom Programm selbständig vergebene Passwort abgefragt.
JusProg regiert auch auf mehrfache Anfragen nicht. Offensichlich wurde bei der Programmierung eine Prüfung der Ausführbarkeit vergessen, somit funktioniert das Programm wie eine Schadsoftware und sollte definitiv nicht mehr empfohlen werden.
@Schk_7: Das Jugendschutzprogramm JusProg richtet keinen Schaden an, wie Sie schreiben, sonst würden wir es nicht empfehlen.
Dass sich das Programm nicht einfach löschen lässt, liegt in der Natur der Sache: ein Schutzprogramm, dass sich versehentlich oder auch aus dem Kinderzugang heraus entfernen ließe, würde nicht zuverlässig schützen.
Das Passwort zum Löschen und zum Elternaccount haben Sie bei der Installation selbst vergeben (das ist keine Erfindung des Programms).
Zum Löschen loggen Sie sich mit Administratorrechten auf dem Rechner ein. Öffnen Sie ihren Elternaccount, wählen Sie JusProg und schließen Sie das Programm (das Programm kann nicht deinstalliert werden, solange es läuft).
Erst wenn JusProg geschlossen ist, rufen Sie in Windows 10 Einstellungen / Apps aufn (Taste [Win] + [I]).
Wählen Sie JusProg in der Liste der installierten Apps und klicken Sie auf die Schaltfläche "Deinstallieren".
Geben Sie Ihr Eltern-Passwort ein und folgen Sie den Schritten zur Deinstallation.
Führen Sie nach der Deinstallation einen Neustart des Rechners durch.
Auf diesem Weg lässt sich das Programm sauber und komplett vom Rechner entfernen (aus allen Benutzerprofilen).
Im Test sind dabei keine Probleme aufgetreten.
Die von Ihnen beschriebenen Phänomene könnten auftreten, wenn Sie versucht haben, das Programm oder die Programmordner manuell oder aus dem Kinderzugang heraus zu löschen. Sollte die Deinstallation bei Ihnen in der Folge nicht mehr funktionieren, kann folgendes helfen: Installieren Sie die Software in derselben Version neu (mit Administratorrechten) und führen Sie die Deinstallation dann ein weiteres Mal wie beschrieben durch. Schalten Sie während des Vorgangs ihr Virenschutzprogramm ab, damit sich beide Schutzprogramme nicht gegenseitig blockieren.
Weitere Informationen zu JusProg und zur Deinstallation finden Sie bei jugendschutzprogramm.de:
https://www.jugendschutzprogramm.de/faq/windows/
Dort erfahren Sie auch, wie Sie vorgehen können, wenn Sie Ihr Elternpasswort vergessen haben.
Sollten Sie trotzdem nicht weiterkommen, nutzen Sie bitte das Kontaktformular von JusProg jugendschutzprogramm.de und fragen Sie dort Hilfe per E-Mail an: https://www.jugendschutzprogramm.de/kontakt/
Mit der nötigen Ruhe sollte die Deinstallation auch nach einer Beschädigung des Programms gelingen.
Viel Erfolg.
Aufgrund der Empfehlung von Warentest habe ich JusProg auf einem Windows 10-Rechner installiert. Das Programm "verewigt" sich nicht nur in dem Benutzerkonto, das aktuell aufgerufen wurde, sondern in allen Konten auf dem Rechner, einschließlich Administratorkonto und Superadministratorkonto. Im Hintergrund wird ein Passwort vergeben, das man natürlich nicht erfährt oder ändern kann. Jetzt ist der gesamte Rechner blockiert. Support gibt es nicht, E-Mails werden nicht beantwortet.
Wie kann Warentest ein Progamm empfehlen, das solchen Schaden anrichtet ?