
Puristisch. Im Babybett darf es ruhig etwas kahl aussehen. © Image Source/F1online
Die genauen Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind noch ungeklärt. Aber Eltern können Risiken minimieren. Neun Tipps für sicheren Baby-Schlaf.
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Testergebnisse für 37 KindermatratzenWenn ein gesundes Baby im ersten Lebensjahr im Schlaf ohne erkennbare Ursache unerwartet stirbt, sprechen Ärzte vom plötzlichen Kindstod oder Sudden Infant Death Syndrome (SIDS). Die Zahlen sind in den letzten Jahrzehnten sehr stark zurück gegangen. Für das Jahr 2023 hat das Statistische Bundesamt in Deutschland 83 Fälle erfasst. Zum Vergleich: In dem Jahr wurden insgesamt 692 989 Kinder geboren. Vor 30 Jahren starben noch über 1 000 Kinder pro Jahr an SIDS.
Die meisten Fälle treten zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat auf, etwas öfter bei Jungs als Mädchen. Dabei kommen verschiedene Risikofaktoren zusammen. Mit den folgenden neun Tipps für die Schlafumgebung Ihres Kindes können Sie sowohl das Risiko für den plötzlichen Kindstod senken als auch verhindern, dass es sich im Baby- und Kleinkindalter im Bett verletzt.
1. Schlaf in Rückenlage
Der wichtigste Tipp am Anfang: Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen auf den Rücken. In Bauchlage könnte sich ausgeatmete, kohlendioxidreiche Luft zwischen Gesicht und Matratze sammeln. Atmet das Kind sie wieder ein, kann das zu Sauerstoffmangel führen, falls das Baby nicht von allein aufwacht. Diese Erklärung ist zwar nicht erwiesen, aber plausibel.
Befürchtungen, dass das Baby sich in Rückenlage an Aufgestoßenem oder Erbrochenem verschlucken könnte, sind unbegründet. Auch die Seitenlage ist nicht zu empfehlen, weil sich das Kleine im Schlaf auf den Bauch drehen könnte. Um zu verhindern, dass der Hinterkopf abflacht, legen Sie es immer mal wieder auf den Bauch, wenn es wach ist. Das kräftigt auch die Nackenmuskeln.
2. Im passenden Schlafsack
Eine Decke kann über den Kopf des Babys rutschen und zu Überwärmung und Sauerstoffmangel führen. Sicherer ist ein Schlafsack. Achten Sie darauf, dass der Kopf nicht durch die Halsöffnung passt, sodass das Kind nicht hineinrutschen kann.
3. Ohne Kissen, Kuscheltiere und Nestchen
Um die Atemwege frei zu halten, wenn das Kind doch einmal in Bauchlage gerät oder sich die Sachen über den Kopf zieht, sind Kopfkissen, Schaffelle, Kuscheltiere oder Babynestchen im Bett tabu.
Ältere Babys und Kleinkinder packt leicht der Entdeckergeist: Halten Sie Dinge, an denen sich die Kleinen strangulieren könnten, wie Lampenkabel außer Reichweite von Ärmchen und Beinchen, ebenso Kleinteile, die sie verschlucken könnten.
4. Bei den Eltern schlafen
Mit den Eltern in einem Zimmer zu schlafen, senkt Studien zufolge das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Insbesondere in den ersten drei Monaten schlafen Babys aber in einem eigenen (Beistell-)Bett wohl sicherer als im Elternbett. Schläft das Baby mit im großen Bett, sollten Sie sicherstellen, dass es nicht herausfallen kann.
Wichtig: Wenn Eltern Raucher sind oder Alkohol getrunken haben, sollten Babys unbedingt im eigenen Bettchen liegen. Auch jenseits des Schlafzimmers gilt Rauchen der Eltern als großes Risiko für den plötzlichen Kindstod.
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Testergebnisse für 37 Kindermatratzen5. Nicht auf der Couch
Säuglinge auf dem Sessel oder Sofa schlafen zu legen, erhöht das Risiko für den plötzlichen Kindstod ebenfalls. Außerdem können Babys dort leicht herunterfallen und sich verletzen.
6. Nicht überwärmen
Die ideale Schlaftemperatur von etwa 18 Grad Celsius ist im Sommer oft nicht herbeizuzaubern. Achten Sie aber darauf, dass das Baby nicht überhitzt: Im Bett keine Mütze aufsetzen, das Bettchen oder den Stubenwagen nicht an eine Heizung stellen. Zwischen den Schulterblättern können Sie nachfühlen, ob das Kind sich warm, aber nicht verschwitzt anfühlt.
7. Stillen schützt, ein Schnuller auch
Stillen senkt das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Auch ein Schnuller scheint vor SIDS schützen zu können, selbst wenn er nach dem Einschlafen aus dem Mund fällt. Womöglich unterstützt das unbewusste Nuckeln durchgängiges Atmen. Schnuller können aber in den ersten Lebenswochen das Stillen beeinträchtigen. Mag Ihr Kind keinen, zwingen Sie ihn ihm nicht auf.
8. Lieber untersucht und geimpft
Nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt wahr. Impfungen erhöhen das Risiko für den plötzlichen Kindstod nicht. Die Erstimmunisierung scheint sogar einen schützenden Effekt zu haben.
9. Vorbeugen statt überwachen
Bewegungsmelder oder Sensormatten fürs Bett überwachen die Atmung des Babys. Es gibt aber keine Studie, die beweist, dass so SIDS verhindert wird. Ob überwacht oder nicht – am besten, Sie beachten unsere Tipps Nr. 1 bis 8!
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Testergebnisse für 37 Kindermatratzen-
- Unsere tschechischen Partner von dTest haben 18 Kinderreisebetten getestet. Drei günstige Modelle überzeugen. Defizite gab es im Bereich Sicherheit und Langlebigkeit.
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- Sie sollen ein sicherer Ruheplatz sein. Im Test unserer dänischen Partner zeigen viele Babynester schwere Mängel. Nur 2 von 13 sind sicher.
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- Die Stiftung Warentest prüfte Schaumstoffmatratzen auf federnden Lattenrosten der Matratzenanbieter. Die Kombis bringen selten Vorteile. Meist besser: Ein starrer Rost.
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@PieWi: Abwertungen sollen sicherstellen, dass ein Mangel in einer Prüfkategorie nur bedingt durch gute Bewertungen in einer anderen Kategorie kompensiert werden kann.
Eine Matratze mit schlechten Liegeeigenschaften kann aus unserer Sicht keine gute Matratze mehr sein, auch wenn sie bei Haltbarkeit, Sicherheit, …. sehr gut ist. Die Bewertung der Liegeeigenschaften soll in diesem Fall die Gesamtbewertung maßgeblich bestimmten.
Anderseits ist es bei einer Matratze mit guten Liegeeigenschaften jedoch durchaus relevant, wie es um die Haltbarkeit und Sicherheit steht. Daher gehen hier alle Gruppenurteile mit einer festgelegten Gewichtung (siehe Einzelansicht des Produkts) in die Gesamtbewertung ein. Die Bewertung der Liegeneigenschaften bestimmt nicht allein und maßgeblich die Gesamtbewertung.
Zur Umsetzung dieses Gedankens nutzen wir das Konzept der Abwertungen. Abwertungen sollen dazu führen, das kritische Einzel- oder Gruppenurteilen sich stärker auf die Gesamtbewertung auswirken, als es der Gewichtung des Urteils entspricht.
Im Projekt Kindermatratzen bedeutet das konkret, dass ab einer Note von 2,1 (der Abwertungsschwelle) in den Liegeneigenschaften ein Malus vom Qualitätsurteil abgezogen wird (das Qualitätsurteil wird abgewertet). Die Größe dieses Malus hängt dabei vom Abstand von der Schwelle ab, d.h. von der Differenz der eigentlichen Note für Liegeeigenschaften und der Note 2,1. Je größer dieser Abstand, d.h. je schlechter die Bewertung der Liegeeigenschaften, desto größer der Malus und desto größer ist der Einfluss von Liegeneigenschaften auf das Qualurteil.
Dieses Vorgehen stellt sicher, dass der Abwertungseffekt nicht „schlagartig“ (beim Übergang von 2,0 nach 2,1) einsetzt, sondern gleitend. Es bedeutet insbesondere auch, dass der Effekt bei Produkten mit Liegeeigenschaften gleich 2,1 oder geringfügig schlechter, sehr gering ist. So ist es auch im Fall der Träumeland Brise. Das Gesamt-Qualurteil ist nach wie vor Gut.
Der Stern am Gruppenurteil Liegeeigenschaften erscheint in der Tabelle immer dann, wenn eine Abwertung in der Auswertung berücksichtigt wurde, unabhängig davon ob der Abwertungseffekt sehr klein oder sehr groß ist. Um die gewünschten Effekte gerade bei schlechteren Bewertungen der Liegeeigenschaften zu erzielen, ist die Schwelle für den Beginn dieser Abwertung bereits auf die Note 2,1 gelegt worden.
@MagnusSeebach: Die Härteangaben sind weitestgehend vergleichbar. Die Prüfungen mit leicht unterschiedlichen Belastungen, aber in der Aussage sind sie gleich zu deuten.
Aus Sicherheitsgründen ist es nicht empfehlenswert für Kinder Erwachsenenmatratzen zu nutzen. Dies gilt insbesondere für das 1. Lebensjahr, sollte aber zumindest für die ersten 3 Jahre eingehalten werden. Um die Erstickungsgefahr bei Kleinkindern zu minimieren, sind die meisten Kindermatratzen eher hart als weich.
Sowohl in den Testergebnissen für Erwachsenen-Matratzen als auch in den Testergebnissen für Kinder-Matratzen wird die "Härte lt. Prüfergebnis" angegeben. Ist die Einstufung einheitlich, entspricht also das Ergebnis "Hart" im Test für Erwachsene einem Ergebnis "Hart" im Test für Kinder?
@PieWi: Es scheint sich um das gleiche Produkt zu handeln. Siehe hier:
https://www.traeumeland.com/de/produkte/details-matratze/produkt.matratze-brise.html
Jeder Anbieter, der mit einem Untersuchungsergebnis werben will, welche die Stiftung Warentest veröffentlicht hat, muss seit dem 1. Juli 2013 (offizielle Einführung des Logo-Lizenzsystems der Stiftung Warentest zur Nutzung ihrer Marken für die Werbung mit Untersuchungsergebnissen) bei der RAL gGmbH eine Lizenz zur Markennutzung erwerben.
Die Träumeland Brise wird in den Liegeeigenschaften mit 2,1 bewertet und damit laut Sternchen abgewertet. Was genau ist hier das Problem? 2,1 ist doch ein prima Ergebnis für die Liegeeigenschaften?