
Neues Lächeln. Veneers sind hauchdünnen Keramikschalen, die auf die Zähne geklebt werden und für eine ebenmäßige Zahnreihe sorgen. © EMS-FORSTER-PRODUCTIONS
Wer mit dem Aussehen seiner Zähne hadert, kann sie mit Keramikschalen verkleiden. Bei der Entscheidung für Veneers ist einiges abzuwägen: Kosten, Haltbarkeit und Pflege.
Verfärbt, abgesplittert, etwas schief – sind die Frontzähne nicht perfekt, kann das Lächeln schwerfallen. Mithilfe von Veneers lassen sich störende Makel verstecken. Die dünnen Keramikschalen werden individuell angefertigt und in Farbe und Form an die umliegenden Zähne angepasst. Laut Umfragen sind vor allem jüngere Menschen unter 35 Jahren offen für diese Verschönerungstechnik. In Videos auf Tiktok oder Instagram wirkt das Anbringen der Schalen wenig aufwendig – Userinnen vergleichen es mit dem Aufkleben künstlicher Fingernägel.
Doch wer über Veneers nachdenkt, sollte sich klar machen: Die Verblendschalen sind in der Regel Maßanfertigungen und damit teuer. Zudem halten sie nicht ewig und müssen sorgfältig gepflegt werden. Und: Sie eignen sich nicht für jeden.
Klassische Veneers – der Zahnschmelz wird angeschliffen
Wie funktioniert das Ganze? Bei der klassischen Variante, den sogenannten Prep-Veneers, schleift die Zahnärztin oder der Zahnarzt zunächst die Zahnoberfläche an und nimmt anschließend einen Abdruck der Zähne. Mit dessen Hilfe werden die Veneers individuell angefertigt – bis dahin decken provisorische Schalen aus Kunstoff oder Komposit die Zähne vorübergehend ab.
Klassische Veneers sind bis zu 1 Millimeter dick und bestehen aus Keramik. Dank einer speziellen Klebetechnik können sie bis zu fünfzehn Jahre auf der zuvor angerauten Zahnoberfläche haften – dann müssen sie meist ersetzt werden.
Das Anschleifen der Zähne beeinträchtigt den natürlichen, schützenden Zahnschmelz. Der Eingriff ist unumkehrbar. Bedeutet: Einmal Veneers, immer Veneers – mit entsprechenden Folgekosten.
Non-Prep-Veneers – schonen die Zähne, halten aber nicht so lange
Sogenannte Non-Prep-Veneers beanspruchen die Zähne weniger, weil die Zahnoberfläche in der Regel nicht angeraut werden muss, um sie anzubringen.
Non-Prep-Veneers werden aus besonders dünnem Material ebenfalls maßgefertigt – sie sind weniger robust und haltbar. Je nach Beanspruchung müssten sie meist nach fünf bis spätestens zehn Jahren ersetzt werden. Aufgrund ihrer geringen Dicke können sie stärkere Verfärbungen oder Schäden an den Zähnen nicht in jedem Fall zuverlässig kaschieren.
Kostenpunkt: Zwischen 700 und 1500 Euro pro Zahn
Wer sich aus kosmetischen Gründen für die Keramikschalen entscheidet, muss meist selbst tief ins Portemonnaie greifen. Denn: „Die Versorgung mit Veneers ist eine reine Privatleistung. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in der Regel keinen Zuschuss“, sagt Professor Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer.
Klassische Veneers kosten pro Zahn ab etwa 700 Euro, für die feineren Non-Prep-Veneers kommen schnell bis zu 1 500 Euro pro Stück zusammen. „Das ist aber höchst einzelfallabhängig, so dass die Preise deutlich abweichen können“, sagt Benz.
Tipp: Bei stärkeren Verfärbungen oder größeren Verletzungen der Frontzähne kommen Veneers an ihre Grenzen. Klassischer Zahnersatz wie eine Teilkrone oder Krone kann eine Alternative sein. Besprechen Sie die Möglichkeiten und Kosten mit Ihrer Praxis. Klären Sie vorab, ob und in welcher Höhe sich Ihre Krankenversicherung oder Zahnzusatzversicherung an den entstehenden Kosten beteiligen.
Weiße Zähne: Was hilft und was nicht?
Im Laufe des Lebens werden die Zähne dunkler – vor allem bei Menschen, die rauchen oder regelmäßig Kaffee, Tee oder Rotwein trinken. Wir haben recherchiert, was die Zähne wieder weiß macht und warum die meisten Hausmittel keine Option sind. Unser Test von Weißmacher-Zahnpasten zeigt: Manche sind durchaus eine gute Wahl und können das natürliche Zahnweiß wieder zum Vorschein bringen.
Sanft, aber gründlich reinigen
Und wie bleibt das neue Lächeln strahlend und schön? „Genau wie für natürliche Zähnen gilt: Je besser ich Veneers pflege, desto länger halten sie“, sagt Professor Christoph Benz. Geeignet seien sanft reinigende Zahnbürsten und -pasten. Starkes Schrubben oder auch Zahncremes mit Aktivkohle könnten die Keramikschalen dagegen schädigen.
Die Zahnzwischenräume und insbesondere die Übergänge von Zahn zu Veneer sollten täglich mithilfe von Zahnseide oder Interdentalbürstchen gesäubert werden. „Diese Pflege beugt Verfärbungen und Karies vor. Denn entsteht an dem mit einem Veneer verblendeten Zahn Karies, muss das Veneer gegebenenfalls erneuert oder gar durch eine Krone ersetzt werden“, sagt Benz. Auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Zahnarztpraxis und professionelle Zahnreinigungen können die Lebensdauer von Veneers erhöhen, so Benz.
Tipp: Greifen Sie zu Zahncremes mit niedrigem Abrieb, die Zähne und Zahnhälse wenig strapazieren. Sensitiv-Zahnpasten haben in der Regel einen niedrigen bis sehr niedrigen Abrieb. Zudem enthalten sie oft schmerzlindernde Wirkstoffe – ein weiterer Vorteil, da die Zähne nach dem Anschleifen zum Teil empfindlich auf Reize wie Berührung, Hitze oder Kälte reagieren.
Wer knirscht oder schiefe Zähne hat, verzichtet besser
Mitunter kann es sein, dass Veneers keine optimale Lösung darstellen, um die Zähne zu verschönern. Dies müssten Zahnärzte und Zahnärztinnen stets im Einzelfall entscheiden, sagt Professor Christoph Benz. So sollten Menschen, die mit den Zähnen knirschen – etwa nachts im Schlaf – eher zurückhaltend sein. „Die weit über der normalen Kaubelastung liegenden Kräfte beim Knirschen könnten sonst zu einem frühzeitigen Verlust der Veneers führen.“ Auch bei starken Fehlstellungen der Zähne können Veneers im Zweifel nichts ausrichten – dafür aber vielleicht die Kieferorthopädin.
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