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Testergebnisse für 27 KatzenfutterIm Test: 27 marktbedeutende Alleinfuttermittel in häufig verkauften Gebindegrößen für ausgewachsene Katzen – allesamt Nassfutter, darunter zwei Bio-Produkte und ein veganes. Wir kauften die Produkte im September und Oktober 2023 ein. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Februar 2024.
Ernährungsphysiologische Qualität: 60 %
Alle Futter prüften wir anonymisiert und bewerteten sie als Alleinfutter. Sie müssen als alleinige Nährstoffquelle Katzen optimal versorgen. Wir bestimmten den Gehalt an Nährstoffen wie Fett, Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und berechneten, was eine ausgewachsene, leicht übergewichtige Katze von vier Kilo braucht.
Unsere Modellkatze entspricht in etwa der deutschen Durchschnittskatze. Wir untersuchten, ob die Futter notwendige Nährstoffmengen liefern und Höchstmengen nicht überschreiten. Wir orientierten uns an Bedarfszahlen der Fediaf, einer Vereinigung europäischer Futtermittelhersteller, und des US-amerikanischen National Research Council.
Der Bewertung des wasserlöslichen Phosphors liegen Studien zugrunde:
- Dobenecker et al. (Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition 2018; 102: 1759–1765)
- Alexander et al. (British Journal of Nutrition 2019; 121: 249–269)
- Coltherdt et al. (British Journal of Nutrition 2019; 121: 270–284).
Fütterungsempfehlungen: 15 %
Wir überprüften, ob die angegebenen Futtermengen in etwa den Energiebedarf von Katzen unterschiedlicher Gewichtsklassen decken. Wir prüften, ob Hinweise auf den Verpackungen standen – etwa dazu, dass den Katzen frisches Trinkwasser bereitzustellen ist, oder zu Unterschieden je nach Rasse, Aktivität oder Alter. Alle Proben wurden anonymisiert bewertet.
Schadstoffe: 10 %
Wir untersuchten die Futter nach Din-EN-Methoden auf Blei, Arsen, Kadmium und Quecksilber. Letzteres war in keiner Probe nachweisbar. Kein Futter enthielt die untersuchten Schadstoffe in bedenklichen Mengen.
Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Drei Prüfpersonen testeten, wie sich die Packungen öffnen und die Futter entnehmen lassen. Wir erfassten auch Recycling- und Entsorgungshinweise und ob es sich um eine Müll- oder Mogelpackung handelt.
Deklaration und Werbeaussagen: 10 %
Wir prüften, ob die Angaben auf den Packungen – wie im Futtermittelrecht vorgeschrieben – vollständig und korrekt waren. Wir beurteilten Abbildungen und Werbeaussagen. Drei Fachkundige prüften Übersichtlichkeit und Lesbarkeit der Angaben.
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Testergebnisse für 27 KatzenfutterWeitere Untersuchungen
Unter dem Mikroskop untersuchten wir auf Spuren tierischer Bestandteile wie Haare, Horn, Borsten: Alle Produkte waren darin unauffällig. Mittels DNA-Analyse ermittelten wir im Futter verarbeitete Tierarten. Wir bestimmten den Zuckergehalt in allen Produkten. Bei als getreidefrei gekennzeichneten Futtern prüften wir auf Gluten und Reisbestandteile.
- Gemäß Verordnung (EG) Nr. 152/2009 bestimmten wir Trockenmasse/Feuchtigkeit, den Gehalt an Rohfett, Rohasche, Rohprotein, Rohfaser, Gesamtzucker.
- In Anlehnung an ASU-Methoden prüften wir Vitamin A und Vitamin E. ASU steht für die Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB).
- Den pH-Wert prüften wir elektrometrisch.
- Nach Din-EN-Methode prüften wir Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Betacarotin, Zink, Kupfer, Eisen, Selen und Iod.
- Nach DGF-Methode untersuchten wir das Fettsäurespektrum (darunter gesättigte, einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, trans-Fettsäuren). Die DGF ist die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaften.
- In Anlehnung an Din-EN-Methoden bestimmten wir die Vitamine B1, D3, D2.
- Stärke wurde enzymatisch bestimmt.
- Inulin/Fructane bestimmten wir mittels HPAEC-PAD (Hochleistungs-Anionenaustauschchromatographie mit gepulster amperometrischer Detektion), wenn auf der Packung Gehalte ab 0,1 Prozent angegeben waren.
- Stickstofffreie Extrakte, Brennwert und Kationen-Anionen-Bilanz wurden berechnet.
- Chlorid bestimmten wir titrimetrisch.
- Aminosäuren bestimmten wir mittels LC-MS/MS (Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie), Taurin mittels HPLC-FLD (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie mit Fluoreszenzdetektor).
- Mit dem immunologischen Nachweisverfahren Elisa (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) testeten wir diejenigen Futter auf Gluten, die eine getreidefreie oder glutenfreie Rezeptur angaben. Dafür bestimmten wir den Gliadin-Gehalt und berechneten daraus den Glutengehalt. Mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion), einer Methode zum Aufspüren bestimmter DNA-Abschnitte, untersuchten wir als getreidefrei gekennzeichnete Futter auch auf Reisbestandteile (Oryza sativa).
- Mittels Metabarcoding überprüften wir die enthalten Tierarten. War eine deklarierte Tierart im Futter damit nicht nachweisbar, so wurde zusätzlich auf diese Tierart mittels PCR untersucht.
- Die Verdaulichkeit des Rohproteins bestimmten wir nach VDLUFA-Methode. VDLUFA steht für Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten.
- Wasser- und säurelöslichen Phosphor bestimmten wir in Anlehnung an die Methode von Lineva et al. (2018).
Abwertungen
Lautete das Urteil Ernährungsphysiologische Qualität Befriedigend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. Waren Deklaration oder Fütterungsempfehlungen ausreichend, wurde die Gesamtnote um eine halbe Note abgewertet, bei mangelhaften Fütterungsempfehlungen um maximal eine Note.
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Testergebnisse für 27 Katzenfutter-
- Von sehr gut bis mangelhaft – der Test Trockenfutter für Katzen zeigt große Unterschiede. Das Top-Futter hat einen Spar-Preis. Und ein veganes Produkt lässt uns umdenken.
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- Was sagt der Fleischanteil im Futter aus? Warum ist die Schale Milch nicht so empfehlenswert? Und lässt sich eine Katze auch vegan ernähren? Antworten auf Ihre Fragen.
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- „Unser Kater Max bekommt regelmäßig Katzenjammer, weil der Inhalt nicht hält, was die Verpackung verspricht“, schreibt uns test-Leserin Irina Ziegler aus Friolzheim.
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Kommentarliste
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@trichine: Herzlichen Dank für Ihren Hinweis! Wir leiten ihn umgehend an die zuständige Abteilung weiter. Solche Rückmeldungen unserer Leser sind für uns besonders wertvoll und werden bei zukünftigen Projekten berücksichtigt.
Was sagt der Fleischanteil im Futter aus? Warum ist die Schale Milch nicht so empfehlenswert? Und lässt sich eine Katze auch vegan ernähren? Antworten auf wichtige Fragen finden Sie hier:
www.test.de/FAQ-Katzenfutter-Was-Mieze-gut-tut-und-was-nicht-5172058-0/
Vorweg: ich bin nicht gegen jedes günstige Futter, weil es evtl Zucker, Getreide oder andere Stoffe enthält, die Katzen nicht brauchen. Ihr solltet aber bei euren Tests vielleicht auch mal den Output der Katzen mit einbeziehen! Vor allem bei reinen Wohnungskatzen. Es kommt viel mehr raus als bei Futter ohne Zucker und Getreide und stinkt um einiges mehr. Außerdem braucht man viel mehr Streu. Sollte alles berücksichtigt werden!
Zucker hat in Katzenfutter nichts verloren- es dient nicht nur für den Farbton (der auch eher für den Menschen interessant ist), sondern auch zur Übertünchung von minderwertigem Geschmack. Die Menge an Getreide sollte man in das richtige Verhältnis setzen zu dem Gewicht der Maus und dem getreidehaltigem Mageninhalt. Und es gilt: es kann in winzigen Mengen sein, muss aber nicht.
Katzen sind Carnivoren, der Fleischanteil beim Testsieger liegt bei 36% und die Qualität dessen ist äußerst fragwürdig. Mindestens die doppelte Menge an Fleischanteil ist von Nöten, umso hochwertiger desto weniger braucht die Katze. Vor allem wenn die Samtpfote eher ein gemütlicher Stubentiger ist.
Was Whiskas (mit etlichen namhaften Handelsmarken zusammen) hervorragend kann: emotional und visuell ansprechendes, teures Marketing. Und süße Kalender. Das bezahlt man als Käufer, nicht hochwertiges Futter.
Gutes Futter muss nicht teuer sein - aber wer sein Tier liebt, informiert sich besser!
Schön wären auch Tests von Proteinreichen, Diät- oder Phosphorarmen Futter.
Oder Tipps für spezielle Gesundheitszustände wie "sehr mager", "Übergewicht" , "Unverträglichkeiten gegen...."
@nutzerinohnenamen, @Ganoventochter: Wer neben unserem Artikel auch unsere sehr umfangreichen FAQs zu Katzenfutter aufmerksam liest, bekommt fachlich belegte Fakten geliefert - auch zu den umstrittenen Themen Getreide und Zucker im Futter sowie zum Fleischanteil und vieles mehr.